Full House - Review
In den 80ern und 90ern entstanden wohl die besten Sitcoms der Fernsehgeschichte. Darunter auch ABCs "Full House", das wenige Wochen nach dem Start schon eine sehr große Fangemeinde hatte. Wohl zu Recht, denn in den knapp acht Jahren wurden uns amüsante, fesselnde und manchmal auch nahe gehende Geschichten geboten – bis zuletzt hat "Full House" bewiesen, dass es seine Qualität auch nach acht Jahren noch nicht verloren hat. Und das ist gar nicht mal so einfach, da Witze in einer Comedy im Laufe der Zeit einfach zu ausgelutscht klingen, die Geschichten sich häufig sogar wiederholen und die Charaktere sich zu sehr verändern, sodass man sie schließlich nicht mehr wieder erkennt.
Die Schauspieler
Sehr bekannt waren alle Darsteller der Serie 1987 noch nicht. Einzig und allein John Stamos, der mittlerweile im "Emergency Room - Die Notaufnahme" praktiziert, Bob Saget (der eine eigene TV-Show hat) und Dave Coulier, hatten damals schon ein wenig Schauspielerfahrung im Film- und Serienbusiness gesammelt. Doch auch falls manche Menschen am Start der Serie noch skeptisch waren, was die Schauspieler in der Serie betrifft, war dies 1995 nicht mehr der Fall. Die Schauspieler waren Teil eines Kults und die Serie wäre nicht Kult ohne die tollen Schauspieler.
Die jungen Darsteller von Michelle, D.J. und Stephanie waren natürlich noch unbekannt, zumal Mary-Kate und Ashley gerade ein gutes Jahr alt waren. Heute kann man sicherlich behaupten, dass den vier Darstellern Mary-Kate und Ashley Olsen, Candace Cameron und Jodie Sweetin der Name "Full House" in ihrem Lebenslauf behilflich war, doch den richtigen Durchbruch haben nur Mary-Kate und Ashley Olsen geschafft. Auch bei den Erwachsenen blieb dieser aus, was aber nicht an der Qualität aller Beteiligten liegen kann.
Die Storylines
Die Story der Serie ist sehr einfach gestrickt: Vater von drei Kindern verliert Frau und bekommt Unterstützung von seinem Schwager und seinen Freunden. Und gerade da die Story so einfach gestrickt ist, macht sie so Spaß. Man denkt erst gar nicht daran, die Geschichte unmöglich und verwunderlich aussehen zu lassen, nein, man möchte die Geschichte so einfach wie möglich belassen, um mit tollen Charakteren und teils auch interessanten kleinen Geschichten zu überzeugen. Wären jedoch die Charaktere nicht so sympathisch-verrückt und wären die Geschichten nicht so amüsant-interessant, hätte die Show damals wohl zu den schnell abgesetzten Comedy-Serien gehört.
Im Laufe der immerhin acht Staffeln andauernden Serie sind die Geschichten sehr amüsant geblieben, teils auch berührend gewesen. Nur manchmal, und das besonders gegen Ende der Serie, hatte die Show ein paar Durchhänger, doch da bekanntermaßen das Endprodukt von Bedeutung ist, kann man über diese (wenigen, aber doch auf einige Folgen verteilten) Aussetzer hinwegsehen. So kann man guten Gewissens sagen, dass es die richtige Entscheidung war, die Show nach acht Jahren einzustellen, da zum einen nichts ewig währt und zweitens die Qualität dann erst richtig gelitten hätte. Und das ist das Letzte, was die auch heute noch bestehende (große) Fangemeinde in Kauf nehmen wollte.
Wer die Show einige Jahre verfolgt, bemerkt, dass vielmals Themen um das Erwachsenwerden angeschnitten werden. So gab es natürlich eine Episode, in der die mittlerweile herangereifte Stephanie sich das Ohr piercen lassen wollte oder als sie begann, sich zu schminken, wofür sie ihr Vater noch für zu jung gehalten hatte. Dann erkennt man, wie schwer es Danny fällt, loszulassen, als seine bald schon erwachsenen Kinder selbst Entscheidungen treffen und diese nicht von ihm getroffen werden dürfen. Michelle, die Kleinste, wird in einer der Staffeln damit konfrontiert, dass sie ihr Vater nicht Prinzessin nennt, da sie langsam größer wird und deshalb den Kosenamen nicht mehr brauche. Dies trifft sie sehr, da sie immer Daddys Prinzessin war, was auf eine große Bindung zwischen Vater und Tochter schließt, zumal Michelle noch ganz klein war und ihre Mutter so gut wie gar nicht kannte.
Zwar wird nicht ganz nach dem Motto "Vergeben und Vergessen" gehandelt, doch "Vergeben" ist ein Punkt. Meistens, gegen Ende der Folge, erkennen die Charaktere, dass sie einander vergeben müssen, falls jemand etwas Schlimmes getan haben sollte. Langweilig wird es dabei nie, da sich gekonnt durch die einzelnen Episoden amüsante Witze ziehen.
Fazit
"Full House" konnte über die Jahre Millionen von Menschen vor die Fernseher ziehen. Das muss Gründe haben: die Geschichten waren nur selten ermüdend, sie wiederholten sich so gut wie nie und die Charaktere sind über die Jahre die selben verrückten und liebenswerten Menschen geblieben, wie man sie erstmals 1987 in #1.01 Aller Anfang ist schwer gesehen hat. Wer "Full House" noch nicht im DVD-Regal stehen hat, dem sei gesagt: "Full House" ist ein Muss, "Full House" ist Kult.
Niko Nikolussi - myFanbase
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