Serienglossar:
Was bedeutet eigentlich Stand-alone Episode?
Der Begriff leitet sich aus dem Englischen ab und steht für eine "Episode, die für sich allein steht". Gemeint ist hiermit eine Episode, die, auch ohne die Handlung der Serie zu kennen, ohne Verständnisprobleme angesehen werden kann. Die Handlung ist unabhängig von den Episoden zuvor und danach. Stand-alone Episoden können dafür genutzt werden, um neuen Zuschauern einen Einstieg zu ermöglichen, da sie kein Vorwissen mitbringen müssen.
Stand-alone Episoden fallen vor allem dann auf, wenn eine Serie eine Erzählweise hat, in der die einzelnen Episoden sehr zusammen hängen und die Handlung sich wie ein roter Faden durch die Episoden zieht. Dieser rote Faden wird dann unterbrochen. Normalerweise deutet nichts in der vorherigen Handlung auf den Inhalt dieser Episode hin und auch die folgenden Episoden gehen nicht auf den Inhalt dieser eigenständigen Episode ein.
Häufig dreht sich die Stand-alone Episode um eine eigenständige Geschichte oder um einzelne Charakter, der in den Fokus gerückt werden. Solche Episoden können bei einer Serie mit einem großen Cast gut genutzt werden, um einem Teil der Schauspieler eine längere Drehpause zu verschaffen.
Von Füller-Episoden spricht man übrigens häufig dann, wenn eine Stand-alone Episode kein besonders gute Handlung aufweist und die Zuschauer unzufrieden sind, dass die Haupthandlung damit unterbrochen wurde. Der Begriff des "Füllens" kommt hier daher, dass die Autoren in der Regel eine Staffel mit 22 Episoden aufbauen müssen und die Haupthandlung nicht für alle 22 Episoden reicht. Daher werden Episoden eingestreut, die die Lücken füllen sollen.
Wenn eine Stand-alone Episode am Ende einer Staffel steht, spricht man von einer Dénouement Episode. Dann wird das große Finale in der vorletzten Episode inszeniert und die letzte Episode wird dafür genutzt, weniger wichtige Handlungsbögen abzuschließen.
Einige Serien bestehen übrigens fast ausschließlich aus Stand-alone Episoden, vor allem Comedy- und Crimeserien. Diese Serien fokussieren sich eher darauf, in sich abgeschlossene Geschichten zu erzählen und bieten keine oder kaum Grundhandlung, die sich durch mehrere Episoden oder gar die ganze Staffel zieht. In diesem Zusammenhang spricht man manchmal auch von Procedurals, da diese Serien pro Episode einem klaren Schema, also einer klaren "Prozedur", folgen.
Ausgewählte Beispiele
Beispiele für Stand-alone Episoden
- Angel - Jäger der Finsternis: #5.14 Angriff der Mörderpuppen
- Breaking Bad: #2.09 4 Tage Auszeit
- Buffy - Im Bann der Dämonen: #4.10 Das große Schweigen
- Community: #2.14 Fat Neil schlägt zurück
- Dr. House: #1.21 Drei Beine
- Firefly - Der Aufbruch der Serenity: #1.08 Kampf ums Überleben
- Fringe - Grenzfälle des FBI: #2.20 Brown Betty
- Girls: #5.06 Neue Szene
- Good Wife: #4.14 Rotes Team, blaues Team
- Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte: #13.08 The Room Where It Happens
- Justified: #1.04 Kojoten
- Lost: #4.05 Die Konstante
- This Is Us: #1.12 The Big Day
Beispiele für Serien, die hauptsächlich aus Stand-alone Episoden bestehen
- "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"
- "Black Mirror"
- "Bones - Die Knochenjägerin"
- "Castle"
- "Psych"
- "Supernatural"
Catherine Bühnsack - myFanbase
06.02.2017
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