Happily Divorced - Review des Piloten
Eigentlich bin ich ja inzwischen kein großer Fan der ganz klassischen Sitcoms mehr und ich habe auch damals nie "Die Nanny" gesehen, sondern eher "Alle unter einem Dach", "Eine schrecklich nette Familie" oder "The Bill Cosby Show" genossen. Trotzdem hatte mich die neue Serie von Fran Drescher dann doch interessiert, weil sowohl der Aufhänger recht viel versprechend war und man die Sommerpause doch auch immer mal mit einer eher klamaukigen Serie abwechslungsreich gestalten kann.
Das kann "Happily Divorced" möglicherweise bieten. Der Pilot besticht durch eine Leichtigkeit und viele schlagfertige Dialoge, wodurch gar nicht so sehr auffällt, dass diese eigentlich auf Stichworten basieren und dabei normalerweise auch immer das Gefühl vermitteln, dass sie sehr gestellt und effektorientiert sind. Auch ist es gelungen, im richtigen Maß mit Klischees zu agieren. Der Pilot hat somit auch meinen Humor getroffen und wusste gut zu unterhalten. Allerdings kann hier auch eine Gefahr bestehen, denn auf Dauer kann man die Serie nicht so aufbauen. Die Witze mit "Glee" und Fashion sind jetzt im Prinzip schon abgehandelt und die Klischee-Schiene über Homosexuelle sollte man nicht zu lange fahren. Es bieten sich ja auch genügend andere Gelegenheiten. Das Zusammenwohnen des geschiedenen Paares, die Single-Freundin und die durchaus liebenswürdigen Eltern sowie der Hausangestellte könnten auch langfristig für Unterhaltung sorgen. Und wenn dann auch immer wieder neue Männer im Leben von Peter und Fran auftauchen, könnte man die erste Staffel doch sehr gut füllen.
Ob daraus jetzt ein neue Hit wird, der sich mehrere Jahre hält, muss man hingegen noch abwarten. Der Auftakt zeigt, dass die Basis für eine erfolgreiche Show gelegt ist, aber es wäre nicht die erste Comedy-Show, die gut anfängt und dann nicht mehr so viel zu bieten hat. Gerade in der letzten Season sind doch einige Serien gleich wieder abgesetzt worden, weil die Nachhaltigkeit gefehlt hat. Diesem Schicksal könnte "Happily Divorced" aber eher entgehen, weil TV Land nicht zu den großen TV-Sendern gehört, die fast nur auf die Quote schauen. Wer sich also eine neue langlebige Sitcom wünscht, könnte es mit dieser versuchen, wenn eine, die erste Episode grundlegend zusagt.
Fazit
Der Auftakt ist durchaus unterhaltsam gewesen und allein schon wegen Fran Drescher sehenswert. Wenn man sich nicht zu sehr auf Klischees beschränkt und die Voraussetzungen der Serie gut nutzt, könnte die Sitcom ein weiterer Erfolg für TV Land werden.
Emil Groth - myFanbase
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