Haven - Review des Piloten
Man kann eigentlich schon seine Uhr danach stellen, wann wieder ein Stephen-King-Roman verfilmt wird. Bisher hat man seine Romane jedoch mehr als Vorlage für Kino- und Fernsehfilme genommen als für Serien. Die bekanntesten verfilmten Serien oder Miniserien sind "Kingdom Hospital", "Nightmares & Dreamscapes: Nach den Geschichten von Stephen King" und natürlich die nach sechs Staffeln abgesetzte Mysteryserie "Dead Zone". "Haven" in einem Satz zu beschreiben, ist sehr schwer. Nach der Pilotfolge kann ich diese Mysteryserie noch gar nicht so richtig zuordnen. Für mich ist es auf den ersten Blick eine Mischung aus "Supernatural", "Eureka" und "Dead Zone".
Anfangs dachte ich schon: "Nicht schon wieder eine Vampirserie!", da man mit bizarren Dialogen und Szenarien eine falsche Fährte legen wollte, um den Zuschauer so richtig in die Irre zu führen. Allerdings bin ich mir auch noch nicht so sicher, ob man das Thema Vampire schon abhaken kann. Ich bin da echt gespannt, aber Lust auf Vampire in dieser Serie habe ich wirklich nicht. Das Konzept und die Idee der Serie, dass sich Menschen wegen ihrer übersinnlichen Fähigkeiten in ein altes indianisches Fischerdorf zurückziehen und dort ihre Fähigkeiten zu kontrollieren lernen, klingt ja schon mal interessant, obwohl, wenn man recherchiert, dieses Konzept ganz klar von der Buchvorlage "Colorado Kid" abweicht. Das stört mich jetzt allerdings überhaupt nicht, da ich Stephen Kings Romanvorlage nicht kenne und ich somit auch keinen Vergleich ziehen kann. Im Buch geht es zwar auch um die Kleinstadt Haven, jedoch um eine Gruppe von Zeitungsleuten, die sich mit einem Mord auseinandersetzen. In der Serie werden diese Zeitungsmenschen von den Gebrüdern Teagues dargestellt, was mir auch vollkommen ausreicht. Dargestellt von Richard Donat und John Dunsworth, wenn man sie denn als wiederkehrenden Charakter behält, kann ich mir gut vorstellen, dass beide für den einen oder anderen Lacher sorgen könnten. Apropos Humor. Dieser und auch der Sarkasmus kommt in "Haven" dank der Charaktere Audrey Parker und Duke Crocker nicht zu kurz. Vor allem Schauspielerin Emily Rose überzeugt und konnte die eine oder andere Szene, wo die Pilotfolge etwas vor sich hin hinplätscherte, durch ihre trockene und sympathische Art retten.
Was mir am Piloten gut gefallen hat, war, dass Audrey Parker mit Haven eine Verbindung zu haben scheint, von der sie selbst nichts wusste und erst einmal vor den Kopf gestoßen ist, da sie ja glaubte, sie hätte keine Familie. Diese Storyline scheint dann auch schon der rote Faden dieser Mysteryserie zu sein. Zu erwarten ist dann ebenfalls, dass sich die FBI-Agentin in jeder Folge mit einem oder mehren Bewohnern aus Haven auseinandersetzen muss, bei dem oder denen die übersinnlichen Fähigkeiten langsam wieder zurückkehren. Dabei hoffe ich, dass sich das von der Thematik her nicht all zu sehr wiederholt, sondern abwechslungsreich gestaltet wird. Enttäuscht hat mich an der Pilotfolge von "Haven", das man es nicht schaffte, in der ersten Hälfte Spannung aufzubauen. Das I-Tüpfelchen war für mich allerdings Lucas Bryant, der den Detective Nathan Wournos so was von hohl und wie eine Schlaftablette spielte, dass ich anfangs schon überlegte, abzuschalten. Genauso uninteressant fand ich dann auch seine "Krankheit", keine Schmerzen zu empfinden, womit er wohl ebenfalls zu den Übersinnlichen der Stadt gehört. Ich kann nur hoffen, dass man seinen Charakter und auch den von Duke Crocker einfach noch besser ausbaut. Letzterer kam in der Pilotfolge viel zu kurz, was mich richtig ärgerte.
Fazit
Die Pilotfolge der Serie kann erst ab der zweiten Hälfte überzeugen. Schade ist, dass Hauptdarsteller Lucas Bryant den Zuschauer so richtig herunterzieht und man von Eric Balfours Charakter so gut wie gar nichts erfährt. Emily Rose dagegen zeigte von Beginn an eine konstante und sehr gute Darbietung und konnte deshalb so einiges in der Pilotfolge retten. Ich hoffe wirklich, dass sich in den kommenden Episoden in Bezug auf die Charaktere noch einiges ändert. Weiterschauen werde ich "Haven" erst einmal, in der Hoffnung, die Serie kann sich noch steigern.
Dana Greve - myFanbase
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