How To Make It In America - Review des Piloten

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Foto: Copyright: 2012, Home Box Office, Inc. All rights reserved.
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"I need a dollar, a dollar is what I need" singt Aloe Blacc im Intro von "How To Make It In America", das sowohl den Puls der Metropole New York hervorragend einfängt, als auch gleich das Setting dieser neuen HBO-Serie festlegt: Willkommen in der Welt der New Yorker Mittzwanziger, dem Kern der aufstrebenden Kunst- und Partyszene, die mit dem einen Fuß noch mitten in ihrer idealistischen Vorstellung der Verwirklichung des American Dreams stehen und mit dem anderen Fuß bereits in der traurigen Realität, die ihnen langsam klar macht, dass das Leben nicht immer so läuft wie man es plant. Willkommen in der Welt von Ben Epstein, Single, Mitte 20, gutaussehend, gescheiterter Nichtraucher und auf der Suche nach einer Geschäftsidee, um sich endlich selbstständig zu machen.

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Nachdem er bereits in "Couchgeflüster" und "October Road" als kriselnder New Yorker Künstler zu sehen war, scheint Bryan Greenberg mit dem Part des Ben Epstein nun endgültig diese Rolle für sich gepachtet zu haben. Und das nicht ohne Grund, denn Greenberg hat einfach das perfekte Charisma für diese Rolle: Er spricht das weibliche Publikum durch Charme und Aussehen, das männliche Publikum hingegen durch die unmittelbare Möglichkeit zur Identifikation sofort an. Anders als es noch bei dem fürchterlich öden "October Road" der Fall war, weiß "How To Make It In America" Greenbergs Charisma auszuschöpfen, lässt ihn fluchen und rauchen und ein bisschen kantiger sein. Ben ist der nette Kerl von nebenan, hält sich mit einem langweiligen Job bei Barney's über Wasser und kämpft mit der Trennung von seiner Freundin Rachel – alles Probleme, die der Zuschauer kennt und die einen Zugang zu Ben problemlos ermöglichen. Bens bester Kumpel Cam Calderon hingegen lebt noch bei Oma, hat keinen Job und hat dank seines kleinkriminellen Cousins Rene (klasse: Luis Guzmán) auch schon ein bisschen ins New Yorker Gangstermilieu hineingeschnuppert. Als klassische beste Kumpels sind Ben und Cam dabei ein sympathisches Team, ein Gespann, das ohne viel Blabla hervorragend funktioniert. Ihr gemeinsamer Freundeskreis, bestehend aus der Künstlerin Gingy, Partymacher Domingo, der unerträglich aufdringlichen Jane, sowie Bens Ex-Freundin, der Innenarchitektin Rachel, bleibt im Piloten hingegen erstmal blass, was aber angesichts der Laufzeit von 30 Minuten auch völlig in Ordnung ist. Sehr stereotypisch wirkt vorerst auch Bens alter Schulkollege Kappo, einst der Uncoole an der Schule, der sich aber seinen American Dream erfüllen konnte und nun erfolgreicher Unternehmer mit viel Geld ist. Er bietet einen Blick über die hippe Partywelt hinaus in das glamouröse Leben von New Yorks Erfolgskindern.

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Dass "How To Make It In America" bereits vor Startbeginn als "'Entourage' an der Ostküste" bezeichnet wurde, liegt angesichts des relativ ähnlichen Aufbaus und vor allem der aus "Entourage" bekannten Namen hinter den Kulissen natürlich nahe: Mit Steven Levinson, Mark Wahlberg, Rob Weiss und Julian Farino sind gleich vier Produzenten bzw. Drehbuchautoren aus "Entourage" an Bord und letzterer drückt "How To Make It In Amerika" als Regisseur der Pilotfolge seinen ganz eigenen Stempel auf. Farino bietet mit immer wieder eingespielten Fotos aus New Yorks Straßen großartige Momentaufnahmen der amerikanischen Metropole und gepaart mit einem passenden Soundtrack inszeniert er sie damit als weitere Hauptdarstellerin. New York wird in all seiner Vielfalt und Lebendigkeit gezeigt, mit seinen schönen und hässlichen Seiten und so spiegelt Farino über die Kamera das Leben der Protagonisten mit all seinen Höhen und Tiefen gekonnt wider.

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"Gotta get myself together, yeah, gonna get high, yeah, and move it on" ertönt es schließlich enthusiastisch im Outro, während Ben und Cam mit einer riesigen Rolle Denimstoff im Einkaufswagen durch New Yorks Straßen düsen und per Handy ihren Freunden verkünden, eine neue Modelinie zu starten. Ingesamt bleibt man als Zuschauer durchaus mit einem guten Gefühl zurück, auch wenn man mit der Euphorie noch ein bisschen vorsichtig sein sollte. "How To Make It In America" hat definitiv Potential und versteht es, das Lebensgefühl des jungen, aufstrebenden, aufbrechenden und optimistischen New Yorks zu vermitteln, muss seine Charaktere allerdings noch mehr ausbauen und profilieren. Wenn das passiert und die Storylines noch mit ein bisschen mehr Pepp und Comedymomenten aufwarten, dann könnte HBO vielleicht sein "Entourage" der Ostküste gefunden haben.

Maria Gruber - myFanbase

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