I Hate My Teenage Daughter - Review des Piloten

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"I Hate My Teenage Daughter" ist eine neue Sitcom des US-Senders FOX und in ihrer dramaturgischen Umsetzung durch und durch traditionell, handelt es sich doch um eine klassische Multi-Camera-Sitcom, mit eingespielten Hintergrundlachern. Thematisch dreht sich die Serie um zwei alleinerziehende Mütter, die sich mit ihren verwöhnten Töchtern im Teenageralter herumschlagen müssen. Eine Grundprämisse, die schon auf dem Papier reichlich dünn wirkt, in der Umsetzung dann aber schließlich sogar noch inhaltsleerer und einfältiger daherkommt. Ein Sitcom-Pilot, der es vollbringt in 22 Minuten schon mehrere Längen einzubauen und der fast gänzlich ohne gelungene humoristische Ideen auskommt, ein solcher muss als gänzlich gescheitert betrachtet werden.

Versucht man das Scheitern dieser Pilotfolge zu ergründen, so sollte zunächst herausgestellt werden, mit was für einer Art von Humor man hier konfrontiert wird. Dieser lässt sich wohl am besten mit plump und aufgesetzt beschreiben. Jeder noch so kleiner Witz, brüllt einen förmlich an: Schaut her, wie unheimlich witzig ich bin! Subtil ist hier gar nichts. Dazu passt es, dass hier die Hintergrundlacher noch lauter und dröhnender wirken, als bei anderen Sitcoms. Fallen einem die Lacher bei Serien, wie "How I Met Your Mother" gar nicht mehr wirklich auf, so spielen sie sich hier permanent in den Vordergrund. Es wird immer lauthals gelacht, auch wenn das Gezeigte in den seltensten Fällen wirklich witzig ist. Jeder Gag passiert irgendwie auf dem gleichen Schema: Die Mütter verhalten sich irgendwie uncool und die Teenager sind permanent genervt.

Schon im Piloten beginnen diese ständigen Generationskonflikte zu nerven, da muss wirklich gefragt werden, wie die Autoren diesen einen Konflikt über eine ganze Staffel oder sogar über mehrere strecken wollen. Ein weiterer elementarer Teil eines gelungenen Piloten sind die Charaktere, die einem grundsätzlich erst mal sympathisch oder in irgendeiner Form interessant sein sollten, damit man ein Interesse an deren Geschichte entwickelt, was dann schlussendlich zum erneuten Einschalten führen könnte. Hier hat man es aber mit einer Ansammlung von Unsympathen und gnadenlos überzeichneten Karikaturen zu tun. Die im Zentrum stehenden Mütter Nikki und Annie kann man schwer ernst nehmen, aufgrund ihrer eben dieser gnadenlosen Überzeichnung. Wobei der Charakter der Annie dann in Relation zu den anderen sogar noch einigermaßen normal wirkt, aber Nikki weist schon nach ein paar Minuten ein erhöhtes Nerv-Potenzial auf und scheint sich nur durch ihre Fressattacken zu definieren. Die männlichen Gegenparts bleiben allesamt blass, wissen nicht wirklich Akzente zu setzten und harmonieren mit den im Zentrum stehenden weiblichen Figuren auch so gut wie gar nicht. Zu den Teenagern ist nur zu sagen, dass sie durch ihre ungeheure Aufgesetztheit und zur Schau gestellte Dummheit ebenfalls schwer zu ertragen sind.

Der Cast sorgt dann für das endgültige Scheitern: Bis auf Jaime Pressley, die bereits durch ihre Hauptrolle in der spaßigen Comedy-Serie "My Name is Earl" ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen konnte, zeigt keiner der Darsteller ein Gespür für das richtige Timing und sie wirken auch sonst in ihrem Spiel ungeheuer hölzern. Besonders deutlich wird das bei den jungen Darstellerinnen Aisha Dee und Kristi Lauren, die durch ihr angestrengtes Spiel jede Szene kaputt machen.

Fazit

Es ist wirklich schwer vorstellbar, dass diese Serie die erste Staffel überlebt, zu uninspiriert, aufgesetzt und ziellos wirkt dieser insgesamt vollkommen unlustige Pilot, der jegliches Interesse am weiteren Verlauf der Serie im Keim erstickt. Von der Grundprämisse, über die Charaktere, bis zu den Darstellern: Hier ist alles schief gegangen, was schief gehen kann. Mehr als enttäuschend!

Moritz Stock - myFanbase


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