Injustice - Review des Piloten
Da ich nicht genau weiß, wohin man mit der Storyline in der ersten Episode von "Injustice" will, weiß ich auch nicht genau, wie ich das Gesehene verpacken soll. Ich weiß, dass es mehrere Erzählstränge gibt, die nebeneinander laufen, doch selbst das hilft mir kaum alle Elemente miteinander zu verknüpfen. Das wohl bisher fragwürdigste Element ist der kleine Junge, von dem ich erst ausging, dass er Teil der Familie Travers ist, obwohl ich es schon komisch fand, dass niemand mit ihm redete. Am Ende der Episode stellte ich dann irgendwie fest, dass er wohl nur Wills Einbildung entspringt. Ich persönlich vermute, dass darin der Grund liegt, warum die Ravers vor Jahren aus London nach Ipswitch gezogen sind. Doch dies ist nur eine Vermutung meinerseits. Ich könnte mich weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass der Mord an dem Landstreicher und Tierschützer auch damit zusammen hängt, doch ich will aus den Andeutungen der ersten Episode nicht schließen, dass der Anwalt, dessen Figur mich persönlich am meisten anspricht, den Mann tötete. Also lasse ich die Interpretationen und lasse mich einfach überraschen.
Die Storylines
Für mich kristallisieren sich nach dieser ersten Episode vier Geschichten heraus, die wohl in den nächsten vier Episoden erzählt und miteinander verknüpft werden. Zunächst sind da die beiden Haupthandlungsstränge: Der Mord an dem Tierschützer und die Anklage wegen Mordes von Wills Studienfreund. Während diese beiden Handlungsstränge in der ersten Episode erst in der zweiten Hälfte etabliert werden und vorher ein Bild von Will gezeichnet wird, wie er arbeitet und wie er mit seiner Familie agiert, sind die anderen beiden Storylines von Anfang an erkennbar. Da ist auf der einen Seite der Grund weshalb die Travers an den Küstenort gezogen sind und zum anderen Janes Geschichte um den Schüler, der sich sehr auffällig verhält, ihr eine eigene Story zum Lesen mitgibt und so Eindruck beim Zuschauer und bei Jane hinterlässt.
Diese vier Geschichten werden miteinander verstrickt, wie es typisch für Mini-Serien ist. Wie in all das aber der kleine Junge hinein passt, ist mir ein Rätsel, bei dem ich mich freue, wenn es nach und nach in den kommenden Episoden gelöst wird. Das Spannende dabei ist, dass man bei diesem Handlungsstrang ab und an nicht ganz sicher ist, ob man sich gerade in der Gegenwart befindet. Gerade diese verwaschene Erzählweise finde ich persönlich sehr spannend und dies weckt natürlich mein Interesse an der Serie.
Der Stil
Das Auftreten der Figuren, indem man sie in ihren individuellen Storylines separat vorstellt und dann miteinander agieren lässt, ist typisch für Mini-Serien, da einfach wenig Zeit ist um komplizierte Charaktere zu kreieren. Dazu kommen klare Bilder, die nichts beschönigen und trotz ihrer rundum positiven Atmosphäre ein Gefühl von Verlassen, Einsamkeit und vor allem Unglück heraufbeschwören. Dieser düstere Stil ist es, der ein ständiges Gefühl von Unruhe in einem hervorhebt, die wiederum die Spannung steigen lässt. Hinzu kommt ein atemberaubend schauriges Musikensemble, welches diese Stimmung weiter unterstützt und fördert.
Nebencharaktere
Da nicht viel Zeit ist um die Charaktere ausführlich darzustellen, wird auf das Mittel der stereotypischen Nebencharaktere gesetzt, die das Bild der Hauptfiguren vervollständigen sollen. Hier sticht mir vor allem Wenborns neuer Partner ins Auge. Er scheint eine der Figuren zu sein, welche ein Grund bietet, die Serie bis zu ihrem Ende zu verfolgen. Sein Auftreten und sein unterschwelliger Kampf mit dem Detective verspricht schon jetzt ein Highlight der Serie zu werden. Dementsprechend hoffe ich, dass das Element nicht untergeht und somit Wenborns Ermittlungen um den Mord begleiten.
Viele andere Nebencharaktere kennen wir noch nicht. Da ist auf jeden Fall der Studienfreund von Will und seine Sekretärin Lucy, welche wohl in der kommenden Episode eingeführt werden, in welcher Will nach London kommt.
Fazit
Für mich persönlich ist "Injustice", nach der ersten Episode, kein allzu heller Stern am Mini-Serien Himmel. Doch hat die Serie absolut das Potenzial in den kommenden Episoden an Tempo zu gewinnen und kann mich, vorausgesetzt den Autoren passiert nicht noch ein großer Schnitzer, sicherlich noch überzeugen. Ich freue mich James Purefoy in der Rolle des Anwaltes Will Travers zu sehen, die sich schon in der Pilotfolge als sehr zwiespältig äußert. Seine Frau interessiert mich bisher wenig, dafür konnte mich der Detective schon eher überzeugen. Er bleibt zwar sehr oberflächlich gezeichnet, wird aber, so hoffe ich, in den kommenden Episoden mehr Profil erhalten.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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