Interview mit Gregory Smith
Das folgende Interview mit Gregory Smith aus "Rookie Blue" wurde uns von 13TH STREET exklusiv zur Verfügung gestellt. Die vierte Staffel von "Rookie Blue" wird von 13TH STREET seit dem 5. Januar 2014 immer sonntags um 20:13 Uhr gezeigt.
Gregory Smith spielt in der kanadischen Polizeiserie "Rookie Blue" die Rolle des Dov Epstein. Bekannt geworden ist er jedoch vor allem durch die Rolle des Ephram Brown in "Everwood". In diesem Interview erzählt er ein bisschen über seine neue Rolle in "Rookie Blue", seine Arbeit als Regisseur hinter der Kamera sowie seine Leidenschaft fürs Reisen.
Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.
Für mich war Dov immer derjenige, der am ehesten noch als Rookie, also Neuling bei der Polizei, durchging. Wird er in Staffel 4 erwachsener?
Ja, ich denke schon. Es liegt zum Teil an seiner Persönlichkeit und ist Teil seines Verhaltens; er liebt, was er tut, so sehr und möchte damit so gerne erfolgreich sein, dass er sich sehr häufig selbst im Weg steht. Staffel 3 war das ultimative Trauma [für ihn] und das hinter sich zu lassen und sich wirklich selbst zu finden, wird ein großer Teil von Staffel 4 sein.
Wie gefällt es dir, Dov zu spielen?
Ich liebe es. Ich liebte es, Dov zu spielen, von dem Moment an, in dem ich das erste Drehbuch gelesen habe. Er passt wirklich gut zu mir und ich denke, dass er sehr lustig ist. Wenn du einen Charakter für eine lange Zeit spielst, beginnst du wirklich, mit ihm zu leben, und sie haben Einfluss auf deine Persönlichkeit und was sie im Verlauf der Staffel tun, kann einen großen Einfluss darauf haben, was du selbst mit deinem Leben anstellst. Ich genieße es wirklich, mit diesem Charakter zu leben und ihn zu spielen.
Wie sehr hat dein Mitwirken in der Serie deine Wahrnehmung der Polizei im Allgemeinen geändert?
Sie hat sich am Anfang sehr geändert, weil du beginnst hinter die Uniform zu schauen. Man denkt darüber nach, ob sie schlechte Laune haben, wie lange sie schon Dienst haben, ohne geschlafen zu haben, oder wer weiß, wieviele äußerst dramatische Situationen sie am Tag zuvor oder in dieser Woche schon erlebt haben. Es hat mich dazu gebracht, über das persönliche Leben der Polizisten im Zusammenhang zu ihrem Arbeitsleben nachzudenken.
Nutzt du deine Uniform manchmal aus Spaß im echten Leben?
Ich wollte sie mal an Halloween anziehen, aber man hat uns nicht gelassen, wohl aus Haftungsgründen. Manchmal wenn wir uns downtown während der Dreharbeiten einen Kaffee holen, vor allem während der ersten Staffel war das so, die Leute sehen uns in unserer Uniform und möchten uns Sachen ausgeben – zum Beispiel kostenlosen Kaffee – und wir sagen dann: "Nein, das können wir nicht annehmen."
Gibt es etwas, was du beim Schauspielern so häufig tust, dass du es auch in deinem Privatleben beginnst zu machen?
In Staffel 3 habe ich bei einer Episode Regie geführt. Das ist viel Verantwortung und jeder hört dir zu und es ist dein Job, so ziemlich jedem zu sagen, was er tun muss. In meinem Privatleben habe ich danach immer wieder versucht, bei allem Regie zu führen. Wenn wir beispielsweise zum Abendessen ausgegangen sind, meinte ich: "Okay, du machst die Reservierungen, ich ziehe mich an und wir treffen uns wieder hier." Und es war dann so: "Ruhig Blut, Herr Regisseur!"
War das deine erste Regieerfahrung und wie hast du diesen Job bekommen?
Ja. Es war etwas, das ich schon vor dem Start der Serie ausprobieren wollte. Ich habe ihnen gesagt, dass es etwas wäre, an dem ich interessiert bin. Sie haben gesagt, dass sie mir, sollte die Serie eine dritte Staffel erhalten, eventuell die Chance geben. Während der ersten beiden Staffeln habe ich viel Zeit mit David Wellington, der unser Hauptregisseur und ausführender Produzent ist, verbracht und er wurde mein Mentor. Ich habe ihn am Set und im Schnitt verfolgt und ihn dabei beobachtet, wie er die Folgen zusammenschneidet. Ich habe alles mögliche getan, um so viel wie möglich von dem zu lernen, was er bereit war, mir beizubringen. Er war wirklich sehr hilfreich und als sie mir gesagt haben, welche Folge ich machen darf, hat er sehr viel mit mir zusammen gearbeitet. Er hat eine Übung gemacht, bei der er mir ein oder zwei Szenen aus seinen Episoden, die er bis zu meiner Episode gemacht hat, überlassen hat. Er hat das Set für ein oder zwei Stunden verlassen und hat mich sie drehen lassen. Als ich das erste Mal "Action" rufen durfte, ist mir die Stimme weggeblieben, weil ich so nervös war. Aber nachdem ich bereits einige Szenen gemacht hatte und meine Episode dran war, war ich schon ziemlich selbstbewusst. Auf diese Weise hat er mich wirklich in Fahrt gebracht und das war einfach großartig. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn gemacht hätte. Die Darsteller waren auch großartig! Ernsthaft, sie waren eine solche Unterstützung und haben sich alle großartig verhalten. Es war einfach wunderbar.
Wie schwierig war es für dich, mit ihnen auf dieser Ebene umzugehen, anstatt sie wie Co-Stars zu behandeln?
Wenn du an einer Fernsehserie arbeitest, kommen manchmal Regisseure dazu und du liebst sie einfach und sie kommen wieder, und manchmal kommen sie dazu und es läuft nicht so gut, aber du siehst sie nie wieder, weil sie eine andere Serie machen. In diesem Fall, wenn ich dazu gekommen wäre und sie hätten mich alle gehasst oder ich hätte einen schlechten Job gemacht, wären sie mich nicht wieder losgeworden. Wenn ich versagt hätte, hätte man mir das nie vergessen. Einerseits war es schwierig, weil ich nervös war und ich wollte nichts sagen, was sie verärgern würde. Also war ich aus diesem Grund nervös und auch, weil ich ihnen Regieanweisungen geben musste. Aber andererseits habe ich das Gefühl, dass ich weiß, wie man mit einem Schauspieler sprechen muss, weil ich das mein ganzes Leben getan habe, und so haben sich die beiden Seiten ausbalanciert. Alle Hauptdarsteller dieser Serie sind so gut und du musst ihnen nur wenig sagen. Wenn du etwas ändern musst, musst du nur ein Wort flüstern und sie machen es. Das war sehr schön.
Bemerkst du manchmal, wie du aus der zweiten Reihe Regie führst, während du in einer Szene mitspielst?
Nein, da würde ich verrückt werden. Aber wenn wir eine komplizierte Szene drehen, siehst du mich häufig mit einem Notizblock in der Hand und es sieht so aus, als würde ich mir Notizen machen, aber eigentlich zeichne ich mir ein Diagramm auf, wie der Regisseur alles aufgestellt hat, all die unterschiedlichen Kameraeinstellungen, damit ich mir von zuhause aus die Geometrie all dessen noch mal anschauen kann und erkenne, wie wir das in der vorgegebenen Zeit geschafft haben. Häufig mache ich mir auch Notizen und stelle den Regisseuren, mit denen wir zusammen arbeiten, Fragen, um möglichst viel von ihnen zu lernen. Ich versuche immer, es etwas besser zu verstehen.
Reist du gerne?
Ja, ich liebe es, zu reisen. Ich habe [2012] einen Monat in Südafrika verbracht, was ein wirklich großer Ausflug war. Ich war schon in Süd- und Mittelamerika, Europa, Nordafrika und ein bisschen im Mittleren Osten, aber noch nicht häufig in Asien.
Hat das mit der Arbeit zu tun oder waren es private Reisen?
Häufig drehe ich irgendwo und nutze das als Ausgangspunkt für meine Reisen oder reise mit Zug und Flugzeit von dort nach Hause. Ich habe einige Filme in Rumänien gedreht und dann bin ich von dort ausgegangen. Ich habe einen Film auf den Fidschi-Inseln gedreht und bin dann rumgereist. Manchmal schnappe ich mir einfach meinen Rucksack. Als ich nach Südafrika gegangen bin, war ich so ausgelaugt von dem letzten Jahr, dass ich nach diesem Jahr einfach einen Monat in Kapstadt und dann im Krüger Nationalpark verbracht habe. Brasilien ist auch einer der Top-Orte auf meiner Liste und ich war in England. Mein Vater ist sogar aus London.
Bekommst du in Toronto gute Reaktionen von Fans?
Ja, in Toronto vor allem im Sommer, wenn die Serie ausgestrahlt wird. In manchen Nächten geht es sehr wild zu. Vor allem bei Nacht, wenn die Leute schon ein paar Drinks hatten und weniger gehemmt sind. Manchmal ist es wirklich angsteinflößend herumzulaufen, weil die Leute aus einer Gasse springen, dich packen und ein Foto mit dir machen wollen! Sogar während meiner Reisen in Europa ist das passiert. In Südafrika wurde "Rookie Blue" noch nicht so häufig ausgestrahlt, aber die Leute wussten alle noch sehr genau über "Everwood" Bescheid, viel mehr, als wenn ich beispielsweise in Los Angeles unterwegs bin. Das war interessant.
Was ist für dich die größte Herausforderung bei der Rolle des Dov?
Ich glaube es sind die technischen Sachen wie die Handschellen. Insbesondere für mich, weil ich nicht sonderlich groß bin, ich bin sehr schmächtig, und manchmal, wenn ich jemanden festnehmen soll oder es sogar zu Handgreiflichkeiten kommt, ist es eine Herausforderung, es glaubhaft rüberzubringen, dass ich diese Person wirklich festnehmen könnte.
Die Serie heißt "Rookie Blue". Fühlst du dich immer noch wie ein Rookie [dt. Anfänger]?
Ich denke so darüber, dass sie die Rookies sind, bis die neuen Anfänger dazu kommen. In diesem Jahr sind beide Polizisten, die neu dazu kommen, keine Anfänger mehr, also bleiben die anderen immer noch die unterste Stufe der Leiter. Ich glaube, du bist so lange ein Rookie, bis du nicht mehr die unterste Stufe der Leiter darstellst. Ich glaube, es wäre cool für die Serie, wenn es so weitergeht, dass Dov und einige der anderen Charaktere Trainer für neue Polizeianfänger werden, aber das ist nur meine eigene Meinung. Das wäre ein schöner Weg, die Geschichte in einem Kreis voranzubrignen. Dafür gibt es aber noch keine Pläne – von denen ich etwas wüsste.
Wie ist dein Verhältnis zu den anderen Darstellern? Es sieht so aus, als wärt ihr alle gut miteinander befreundet.
Ja, es ist wie in einer Familie. Es ist wundervoll – es ist einer der nettesten und hilfreichsten Casts, zu dem ich je gehörte. Die Beziehung zwischen den Darstellern und der Crew und den Autoren macht die Serie wirklich aus und trägt auch sehr zu dem gesamten Erlebnis bei und das macht die Serie zu einem so tollen Arbeitsort.
Catherine Bühnsack (Übersetzung) - myFanbase
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