Interview mit Jürgen Vogel

Foto: Copyright: Wild Bunch Germany 2014
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Am 15. Mai 2014 startet der neue Film mit Deutschlands vielleicht beliebtestem Charakterdarsteller Jürgen Vogel in den deutschen Kinos. In dem düsteren Mix aus Actiondrama und Psychothriller "Stereo" spielt Vogel den Automechaniker Erik, der versucht, seine dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues, geregeltes Leben zu führen. Doch dann taucht der unheilvolle Henry (Moritz Bleibtreu) im Leben von Erik auf und mit ihm dringen auch die Namen der Vergangenheit langsam wieder an die Oberfläche. Im Zuge der Berlinale-Premiere des für das deutsche Kino ungewöhnlich harten Genrefilms traf myFanbase den bestens aufgelegten Jürgen Vogel zusammen mit vier weiteren Journalisten in einem Berliner Hotel zum Interview. Thematisch ging es zentral um Vogels neuen Film, aber auch um Träume außerhalb der Welt der Schauspielerei.

Foto: Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu in "Stereo" - Copyright: Wild Bunch Germany 2014 (Foto: Stephan Rabold)
Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu in "Stereo"
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Zunächst ging es natürlich um seine Zusammenarbeit mit Moritz Bleibtreu, mit dem Jürgen Vogel in seiner langen Schauspielkarriere bisher noch nicht allzu oft zusammengearbeitet hat. Zuletzt spielte er seinen Vater in der Literaturverfilmung "Quellen des Lebens", was er im Interview auch nochmal hervorhob. Von der Zusammenarbeit mit Moritz Bleibtreu weiß er dann auch nur positives zu berichten. Er bezeichnet diesen als sehr uneitlen, talentierten Schauspieler, der wie er selbst auch aus Hamburg kommt, was einen generell schon verbindet. Zudem sagte er auch, dass er gerne öfter mit Kollegen wie Moritz Bleibtreu oder auch Daniel Brühl zusammen arbeiten würde, leider ergäben sich dafür viel zu selten passende Möglichkeiten. Mit dem Regisseur des Films Maximilian Erlenwein hat Vogel dafür bereits in dem Drama "Schwerkraft" zusammengearbeitet. Das Drehbuch zu "Stereo" stammt auch von Erlenwein und wird von Vogel im Interview als Riesengeschenk für einen Schauspieler bezeichnet. Die Möglichkeit, eine solch komplexe Figur wie Erik zu spielen, war dazu etwas ganz Besonderes und erforderte großen Mut. Den Film selbst bezeichnet er als Genrefilm, in dem ein klassisches Thema des Kinos generell aufgegriffen wird: Es geht in "Stereo" sehr stark um menschliche Abgründe und um extreme Umstände, in denen man sich selbst beweisen muss.

Foto: Jürgen Vogel in "Stereo" - Copyright: Wild Bunch Germany 2014 (Foto: Stephan Rabold)
Jürgen Vogel in "Stereo"
© Wild Bunch Germany 2014 (Foto: Stephan Rabold)

Vogel selbst fasziniert das düstere des Menschen schon immer und er beschreibt die Funktion von Kino, Musik oder Kunst im Allgemeinen, es jedem einzelnen deutlich zu machen, dass man mit seinen Gefühlen und Problemen nicht allein ist. Zum Thema Wunschrollen sagt er, dass es solche nach über 100 Rollen nicht mehr geben kann und dass es ihm auch gar nicht mehr um die Rollen, sondern vielmehr um die Filme geht. Zu seinen Rollen sagt er, dass in jeder etwas von ihm selbst stecke und dass er bei der Vorbereitung immer viel aus sich selbst herausziehe.

Schließlich dreht sich das Gespräch auch ganz stark um Träume außerhalb der Schauspielerei. Er wünscht sich manchmal, Autor zu sein, doch er weiß selbst, dass ihm dafür das Talent fehlt, weshalb er eine solche Karriere gar nicht erst anstrebt. Fasziniert ist er aber auch von der Musik. Das Gespräch kommt auf die Hansen Band, die für den Filme "Keine Lieder über Liebe" gegründet wurde und danach über die Jahre immer wieder auf Festivals aufgetreten ist. Er gerät dann ins Schwärmen über seine Bandkarriere und das Musizieren und gibt auch zu, über die letzten Jahre schon Songtexte verfasst zu haben. Er würde auch gerne wieder als Musiker tätig werden, braucht dafür aber einen neuen Ansatz, über den er auch nachdenkt. Zum Schluss lobt er noch den deutschen Schauspiel-Nachwuchs und macht deutlich, keine Ambitionen in Richtung einer Hollywood-Karriere zu haben. Das Gespräch verging wie im Flug und zeigte einen grundsympathischen Jürgen Vogel, der die Interviewzeit sogar kurzerhand um zehn Minuten verlängerte.

"Stereo": ab 15. Mai 2014 im Kino.
Mehr Infos zu "Stereo" auf der offiziellen Facebook-Seite

Moritz Stock - myFanbase