Cliffhanger in Serien

Foto:

Cliffhanger in "White Collar"

"White Collar" gehört zu diesen Serien, die sich in jeder Folge mit einem Fall beschäftigen. Doch ein reines Procedural ist es nicht, denn Neals Story wird konsequent weitererzählt und seine Beziehung zu Peter immer weiter ausgebaut. Entweder sie verstehen sich prima und können sich auf einander verlassen, oder sie misstrauen sich gegenseitig. Doch im Mittelpunkt steht immer noch Neal. Da seine Story sich immer weiter entwickelt und die Zuschauer auch immer bangen, ob Peter ihm auf die Schliche kommt, bietet es sich in einer Serie wie dieser hervorragend an, mit Cliffhangern zu arbeiten. Während die erste Staffel nur mit einem großen Cliffhanger am Ende der Staffel dienen kann, so bieten uns die zweite und dritte Staffel zwei Cliffhanger, jeweils zum Sommerfinale und Staffelfinale. Das Sommerfinale sollte hier besonders erwähnt werden, denn dies sind meiner Meinung nach die stärksten Cliffhanger der ganzen Serie. So fällt es mir auch nicht leicht, mich zu entscheiden, welchen der beiden Cliffhanger ich lieber mag. Fakt ist, dass ich beim Sommerfinale der zweiten Staffel mit offenem Mund dasaß und auf den Bildschirm gestarrt habe, als Mozzie angeschossen wurde. Wie konnte man uns das nur antun? Einen der tollsten Charaktere der Serie sterben lassen? Niemals! Ich war fest davon überzeugt, dass Mozzie überlebt, doch die folgenden Monate machte man sich dennoch Sorgen und hat gehofft, dass dem guten Mann nichts passiert. Spannung pur und eigentlich eine große Quälerei. Diese Quälerei ist nach dem Sommerfinale der dritten Staffel nicht so hoch, viel mehr überwiegt hier das Mitgefühlt mit Peter, der jetzt hoffen muss, dass seiner Frau Elizabeth nichts passiert. Seine letzten Worte an Neal sind mir immer noch klar im Kopf und ich weiß noch, wie schlecht ich mich nach dieser Episode gefühlt habe. Die Autoren wissen also, was sie dem Zuschauer bieten müssen, damit dieser dran bleibt. Denn Abschalten kommt hier auf keinen Fall in Frage. | Alex Olejnik

Cliffhanger in "Veronica Mars"

Duncan oder Logan? Oder wie ich meinen ersten Spoiler gelesen habe…

Foto: Jason Dohring, Veronica Mars - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jason Dohring, Veronica Mars
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mein liebster Cliffhanger? Veronica Mars, Folge #1.22 Das Spiel ist aus. Oder nennen wir ihn lieber den Cliffhanger der mir noch am stärksten im Gedächtnis geblieben ist, weil er es geschafft hat alle meine Prinzipien innerhalb einer Minute über Bord zu werfen. Denn eigentlich bin ich der absolute Anti-Spoiler Typ, da ich es völlig uninteressant finde eine Serie zu schauen, wenn ich schon weiß was passiert. Doch in diesem Fall war wirklich alles anders, kein Serienpaar hatte mich seit Joey und Pacey aus "Dawson's Creek" wieder so mitgerissen und mitleiden lassen wie LoVe. Und obwohl ich maximal zwei Tage auf die Fortsetzung hätte warten müssen, da ich die zweite Staffel schon bestellt hatte, musste ich einfach wissen wie es weitergeht und das natürlich sofort. Nebenbei bemerkt, die dritte Staffel hatte ich, clever wie ich bin, auch direkt mit geordert, damit mir sowas ja nicht nochmal passierte.

Wer stand also mitten in der Nacht vor Veronicas Tür? Der langweilige Duncan oder der coole und smarte Logan? Und es war… LOGAN! Ja, ja, ja, ich hatte es doch gewusst (hatte ich natürlich nicht, sonst hätte ich ja nicht im Netz nachschauen müssen). Und dann kam sie, die erste Episode der zweiten Staffel, #2.01 Normal ist die Parole. Würde mir nun jemand die Frage stellen, welche Folge meine absolute Hass-Episode wäre, dann wäre es genau diese. Ich hatte ja nur nachgelesen, bis ich wusste, wer vor der Tür stand, aber auch nicht weiter. Somit war ich jetzt völlig darauf eingestimmt wenigstens ein paar Folgen lang Logan und Veronica als glückliches Paar zu sehen. Und dann sowas... Ihre Beziehung wurde im Zeitraffer, in Rückblicken erzählt und nun waren Veronica und Duncan ein Paar. Das war einfach nicht fair, Logan stand vor der Tür und trotzdem war Duncan der Sieger. | Nina V.

Cliffhanger in "Grey's Anatomy"

Bei "Grey's Anatomy" bleib ich stark!

Eine Serie wie "Grey's Anatomy" hat durchaus viele Cliffhanger zu bieten und das nicht nur im Staffelfinale. Doch in einem Staffelfinale ist es auch noch einmal etwas ganz anderes. Wie oft habe ich nicht schon erlebt, dass der Cliffhanger so tückisch war, dass ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe, ohne einen Spoiler. Bei "Grey's Anatomy" ist mir dies jedoch noch nicht passiert (jedenfalls nicht im Staffelfinale). Das liegt jedoch keinesfalls daran, dass die Cliffhanger nicht spannend genug ausgelegt waren, sondern vielmehr daran, dass ich mir gesagt habe, dass es doch viel zu schade wäre, mir durch einen kleinen Spicker die Serie zu versauen.

Besonders schwer viel mir das jedoch im 5. Staffelfinale (#5.24 Jetzt oder nie). Die schwerkranke Izzie kollabiert vor den Augen ihres Mannes und es wird mit großen Bemühungen versucht, sie am Leben zu halten. Und der Schwerverletzte Unfallpatient stellt sich als George O’Malley raus. Auch er steht am Ende der Folge vor Wiederbelebungsversuchen. Als sich beide schließlich in ihren Träumen sehen, könnte man eigentlich daraus schließen, dass sie beide tot sind, doch wenn zwei so beliebte Hauptcharaktere sterben, würde dies, glaube ich, noch etwas anders dargestellt werden. Deshalb blieb noch immer die Hoffnung, dass sie überleben und die Chancen lagen bei 50%. Ein halbes Jahr musste ich also warten, bis ich es endlich erfuhr. Hätte ich vorher gewusst wer sterben würde, hätte ich die Folge wahrscheinlich nicht so erleben können wie ich es dann schließlich tat. | Laura Kulik

Cliffhanger in "Private Practice"

"Private Practice" ist nicht gerade bekannt dafür, mit großen Cliffhangern zu arbeiten. Zwar geschehen am Ende von Episoden oft Dinge, wo man sich fragt, wie es weitergeht, doch im Grunde schließen Shonda Rhimes und die anderen Autoren die Episode so ab, dass man nicht gleich sofort wissen will, wie es weitergeht. Die Story entwickelt sich, entweder man ist mit der Entwicklung zufrieden, oder eben nicht. Meistens drehen sich die kleinen Cliffhanger dann um gewisse Pärchen, die nun zusammen sind, oder sich getrennt haben. Der Tod von Dell wurde auch in einer Episode thematisiert und da musste man nun auch nicht ein Jahr warten, um zu wissen, ob er überlebt oder nicht. Dennoch gab es zwei Schocker am Ende einer Staffel und das war im Staffelfinale der zweiten und vierten Staffel. Wenn ich zurückdenke, so war der Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel am schlimmsten. Violet wird von Katie überführt und soll dieser psychopatischen Person nun sagen, wie sie ihrem Baby das Leben retten soll. Als Katie mit dem Messer angesetzt hat, um Violets Baby herauszuschneiden, ist mir beinahe das Herz stehen geblieben. Viel schlimmer war noch, dass Cooper quasi vor Ort war und einfach gegangen ist, ohne zu wissen, was im Inneren des Hauses gerade vor sich geht. Dies war ein wirklich schlimmer Moment für mich, weil ich mir nicht ausmalen wollte, was mit Violet passiert und welche Folgen das Ganze haben wird. Das ist einer der stärksten Momente von "Private Practice". Das Staffelfinale der vierten Staffel hingegen hat mich zwar auch überrascht, da ich mit Petes Herzinfarkt nicht gerechnet habe, doch für mich war von vornherein klar, dass er überleben wird. Da Dell bereits im Finale der dritte Staffel gestorben ist, war ich mir sicher, dass nicht schon wieder ein Hauptcharakter in einem Staffelfinale sterben wird. Dennoch war das Ende überraschend und weckte das Gefühl der Neugier. Hier wollte ich für einen kurzen Moment ebenfalls sofort wissen, wie es weitergeht, doch das Gefühl ist ziemlich schnell vergangen und im Nachhinein hat es mich wenig gestört, hier einige Monate warten zu müssen. Ein viel schlimmerer Cliffhanger in der vierten Staffel war für mich die Vergewaltigung von Charlotte, da mich diese komplett von den Socken gehauen hat und wäre das zwischen zwei Staffeln geschehen, wäre ich, glaube ich, durchgedreht. Da hat mir das Ende der vierten Staffel, wie es geschehen ist, sehr gut gefallen, weil man sich hier nicht unbedingt sofort die nächste Folge herbeisehnt. | Alex Olejnik

Zur Übersicht | Nächste Seite