Serienentdeckungen 2011
Wirft man einen Blick auf unsere Seite wird jeder erkennen, dass es eine immense Menge an Sendungen gibt, die im Fernsehen laufen oder liefen. So kann es auch bei Leuten, die regelmäßig Serien schauen, vorkommen, dass einem eine ganz bestimmte Serie schlichtweg durch die Lappen gegangen ist, die einem später aber richtig gut gefällt. Wir werfen hier einen Blick auf die Shows, die zwar schon seit einer Weile laufen oder sogar schon abgeschlossen sind, die unsere Autoren aber erst in diesem Jahr für sich entdeckt haben.
Entdeckungen von Melanie Wolff
Wenn Fans in Foren und Blogs über nichts anderes mehr sprechen können, wenn Kritiker in aller Welt sich förmlich mit Lob überschlagen und wenn die Presse vom besten Serienstart aller Zeiten spricht, dann kann man sicherlich von einem echten Hype um eine Serie reden. Irgendwie jedoch sind genau diese Serien, die ins Blaue gelobt werden und die man einfach gesehen haben muss, die Serien, die mich in den letzten Jahren vielleicht gerade wegen dieses ganzen Tamtams am wenigsten interessieren. So hab ich bis heute noch keine einzige Episode von "Breaking Bad" gesehen und auch "Mad Men" und "Good Wife" sind bislang an mir vorbei gegangen. Man könnte fast schon sagen, ich verweigere mich diesen Serien absichtlich.
The Walking Dead
Im Sommerloch 2011 jedoch, als nahezu alle Serien in Pause geschickt wurden, da stolperte ich im Internet zufällig über einen Trailer für die kommende zweite Staffel von "The Walking Dead". Natürlich war mir bewusst, dass die Serie existiert und zu den grandiosen Neustarts des Jahres 2010 gezählt wurde und auch das Thema "Zombies" ist jetzt eigentlich nichts gewesen, was mich hätte abschrecken können. Trotzdem habe ich die Serie ignoriert. Der Trailer weckte jedoch mein Interesse und da sowieso nichts zu tun war, alles gesehen war, was ich sehen wollte, so gab ich dem Piloten eine Chance – und war hellauf begeistert. Die Art und Weise wie Frank Darabont die erste Episode inszeniert, das Setting etabliert und am Ende einen so genialen Cliffhanger bietet, dass man am Ende der Episode die nächste kaum noch erwarten kann.
Und so geht es den Rest der ersten Staffel, die leider nur sechs Episoden umfasst, auch weiter. Die Charaktere sind allesamt interessant und man merkt schnell, dass es Darabont bei weitem nicht nur darum geht, die Leute vor den Bildschirmen mit möglichst viel Gore und einer genialen Maske zu schockieren. Es geht vielmehr darum zu zeigen, wie Menschen sich in einer Situation, in der die Welt aus ihren Fugen geraten ist, verhalten. Und das ist auch in der zweiten Staffel, die ein Jahr später startete, noch immer unglaublich interessant, auch wenn sicherlich nicht immer alles perfekt in der Serie läuft.
Modern Family
Die zweite Serie, die ich bislang aber nicht bewusst ignoriert habe und dieses Jahr im Sommer für mich entdeckt habe, war "Modern Family". Warum ich die Serie nicht auf dem Schirm hatte? Kann ich im Nachhinein nicht sagen. Vielleicht habe ich sie mit "My Superhero Family" verwechselt, über die man – eher negatives – gehört hatte. In einem Flugzeug irgendwo über dem Atlantik jedoch bin ich über die Episode #1.09 Fizbo gestolpert und muss während der zwanzig Minuten der Folge mit meinem Gelächter wohl den ein oder anderen Mitreisenden geweckt haben.
Es ist aber auch zu genial, wie die drei Familien untereinander und miteinander agieren. Ein jeder Charakter, angefangen bei dem griesgrämigen Familienoberhaupt Jay bis hin zum tollpatschigen Sprössling Luke bekommt jedes Familienmitglied genug Zeit, um zu glänzen. Das Drehbuch bietet neben Altbekanntem eine herrlich unbekümmerte Herangehensweise an typische Alltagsprobleme und Wortwitz, der kaum von einer anderen Serie übertroffen wird.
Einen großen Anteil hat daran natürlich auch die Darstellerriege um Ed O'Neill, der sein Image als Al Bundy endlich vollkommen ablegen kann und dessen Serien-Ehefrau Sofía Vergara, die zwar jedes Klischee einer sexy Latina bedient, dabei jedoch so genial agiert, dass man den Autoren den ein oder anderen Griff in die Klischeekiste vergeben kann. Und auch wenn Julie Bowen und Ty Burrell zunächst etwas blass gegen die beiden Ausnahmekomiker wirken, so sind sie es letztendlich, die mit ihren alltäglichen Streitereien über Kleinigkeiten beim Zuschauer die meiste Freude bringen.
Es zeigt sich also, dass der Hype, der um Serien gemacht wird, nicht immer unberechtigt ist und man hin und wieder der großen Masse der Kritiker ruhig Gehör schenken sollte. Hin und wieder kann eine kleine Perle darunter sein.
Melanie Wolff - myFanbase
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