Britische Serien
Neben den amerikanischen Fernsehserien, die bei myFanbase am meisten diskutiert werden, gibt es auch immer Produktionen aus anderen Ländern, in die sich das Reinschauen lohnt. Vorn mit dabei sind auch Serien aus Großbritannien, die wir hier mal etwas detailierter unter die Lupe nehmen.
Torchwood
Auch wenn "Doctor Who" hierzulande nie den Erfolg hatte, den die Serie in Großbritannien feiern konnte, dürfte sie wohl dem ein oder anderem Science-Fiction-Fan durchaus ein Begriff sein. Als man im ersten Jahr nach der langjährigen Pause den Charakter Captain Jack Harkness einführte, einen charismatischen Zeitreisenden, der bald schon durch einen bizarren Unfall unsterblich werden sollte, war das Publikum von John Barrowman so begeistert, dass man sich entschloss, Harkness eine eigene Serie zu schenken. "Torchwood" war geboren.
Mit "Doctor Who" hat die Serie aber nur am Rande zu tun. Zwar gibt es immer wieder kleine Anspielungen auf die Mutterserie, doch "Torchwood" hat schnell zu einem eigenen Stil gefunden. Die Serie ist wesentlich erwachsener, an vielen Stellen düsterer und experimentierfreudiger als sein Vorgänger.
Nach zwei regulären Staffeln mit vielen Stand-Alone-Episoden präsentierte BBC die Serie mit einem neuen Konzept. Ein großer Teil des Hauptcasts wurde gegen Ende der zweiten Staffel aus der Serie geschrieben und man konzentrierte sich stärker auf die Vergangenheit von Jack Harkness. Staffel drei konzentrierte sich fortan auf eine große, zusammenhängende Haupthandlung, an deren Ende der Tod eines ungeheuer beliebten Charakters stand. Die Fangemeinde war nach dem Tod von Ianto Jones, der nicht nur aufgrund seiner aufkeimenden Beziehung zu Captain Jack Harkness in den Jahren zu einem echten Publikumsliebling geworden war, schockiert und wütend auf die Serienmacher. Die rechtfertigten ihren Schachzug mit dramaturgischen Gründen und erstickten alle Hoffnungen, dass man Ianto doch noch einmal zu Gesicht bekommen könnte, im Keim. Lange Zeit lag "Torchwood" schließlich auf Eis, ehe man sich entschied, der Serie erneut eine neue Richtung zu geben.
Ein neues Setting und die Verlegung der Handlung in die USA sollte neuen Schwung bringen. Mit einem neuen Hauptcast rund um die letzten beiden verbliebenen Charakteren Jack Harkness und Gwen Cooper und einem neuen Konzept startete "Torchwood" in seine momentan letzte Staffel, konnte jedoch an frühere Erfolge nicht wirklich anknüpfen. Ob es eine fünfte Runde für "Torchwood" geben wird, steht noch in den Sternen, denn auch wenn hin und wieder der alte Charme der Serie aufblitze: nach Iantos Tod war die Hauptfigur des Jack Harkness einfach nicht mehr derselbe und auch der Witz und die Leichtigkeit früherer Episoden gingen verloren. Vielleicht wird es Zeit, hier den Stecker zu ziehen.
Primeval
Dass Großbritannien durchaus in der Lage ist, auch gute Science-Fiction-Serien zu drehen, dürfte spätestens seit dem Relaunch von "Doctor Who" und dessen Ableger "Torchwood" der Fangemeinde bewusst sein. Und auch wenn man nicht unbedingt über die finanziellen Mittel wie die großen Studios in den USA verfügt, so kann man doch mit einfachen Mitteln auch beste Unterhaltung kreieren.
Natürlich wirken die Effekte in "Primeval" nicht unbedingt up-to-Date, aber vielleicht macht genau diese leicht trashige Optik den Charme der Serie auf. Die Anomalien, wie auch die "Monster", die in jeder Episode durch sie hindurch kommen, wirken oftmals etwas altbacken, aber wenn man sich erst einmal auf die ungewöhnliche Darstellung eingelassen hat, dann macht es ungeheuer Spaß, den Charakteren bei ihren Kämpfen gegen prähistorische Saurier und zukünftige Fleischfresser zuzusehen.
Die Darstellerriege wurde im Laufe der bislang fünf Staffeln arg dezimiert. Vom ursprünglichen Hauptcast ist nur noch drei Darsteller übrig und doch funktionieren die neuen Episoden auch mit den neuen Gesichtern hervorragen, da die Autoren eine gute Balance zwischen Spannung, Charakterarbeit und Monster-of-the-Week-Fällen findet.
Melanie Wolff - myFanbase
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