Neustarts 2012/2013 - Fazit
Die TV-Season 2012/2013 hatte wieder viele neue Serien im Angebot, seien es Comedy- oder Dramaserien. Auch Mystery-Serien oder Serien über Serienkiller haben Anklag bei den Zuschauern gefunden und so war in jedem Genre etwas vertreten. Wir ziehen ein Fazit nach der Season und schauen, was aus unseren vielversprechendsten Neustarts geworden ist. Konnten die Erwartungen erfüllt werden? Welche Serien haben enttäuscht und welche stattdessen überzeugt?
Fazit von Alex Olejnik
Als ich mich letztes Jahr auf die neue TV-Season eingestellt habe, wollte ich mich zurücknehmen und nicht in viele Piloten reinschauen, weil die Auswahl sehr groß war, mich aber auch nicht besonders viel angesprochen hat. Oh, wie habe ich mich da getäuscht! Es waren richtige Schätze unter den Neustarts dabei und letztlich bin ich an wirklich vielen Serien hängen geblieben, auf die ich später noch eingehen werde. Die drei Neustarts, die für mich am vielversprechendsten waren, haben es hingegen sehr schnell geschafft, von der Must-See-Liste zu verschwinden.
New Sherlock. New Watson. New York.
Da ich das britische Original "Sherlock" immer noch nicht gesehen habe, habe ich zu "Elementary" keinen Vergleich. Der Pilot und auch die weiteren Folgen haben mich sofort überzeugt. Ich war sehr angetan von Jonny Lee Miller und er gefiel mir in der Rolle des Sherlock wahnsinnig gut. Das Beste an diesem Charakter waren definitiv seine Eigenschaften, sein Verhalten und der britische Dialekt. Ich war hin und weg und habe mich auf jede neue Episode gefreut. Auch Lucy Liu hat mich in der Rolle der Watson überrascht und überzeugt, sodass mit den Protagonisten alles richtig gemacht wurde. Was meinem Interesse an dieser Serie jedoch geschadet hat, war der Procedural-Faktor. Mit der Zeit konnten die Fälle einen nicht mehr mitreißen und Sherlock und Watson waren kein Grund mehr, jede Woche einzuschalten. Im Grunde habe ich gar nichts gegen Procedural-Serien, da auch solche Serien mich sehr begeistern können, hier gerieten andere Neustarts aber in den Vordergrund und "Elementary" schließlich von der Must-See-Liste. Vielleicht packt es mich ja noch irgendwann mal, die restlichen Folgen der Staffel anzuschauen, doch hohe Priorität hat diese Serie leider nicht.
Seeing is deceiving.
Bei "Cult" war es hingegen kurz und schmerzlos. Der Pilot ist bei mir gefloppt, ich habe nichts verstanden, die Charaktere haben mich überhaupt nicht überzeugt oder Interesse geweckt und so habe ich mir die zweite Folge gar nicht erst angetan. Es ist sehr schade, dass eine Serie mit Matthew Davis und Robert Knepper einen so schnell enttäuschen kann. Und so wie es aussieht, war ich nicht die Einzige, denn der Sender stellte die Ausstrahlung sehr schnell ein und damit war das Schicksal besiegelt. Das ist nach einem Midseason-Start, der den Erfolg der Herbst-Neustarts halten muss, aber auch nicht verwunderlich. Schließlich hatte The CW mit "Arrow" und "Beauty & the Beast" zwei bereits erfolgreiche Serien in der Season, die sich eine Fanbase aufgebaut haben und überzeugen konnten. Da konnte "Cult" nicht mehr mithalten. Auch mich hat "Arrow" von Anfang an gepackt und ich habe mich ein wenig in Oliver Queen und Tommy Merlyn, sowie später Roy Harper verliebt. Die Serie hat nicht nur interessante Storylines zu bieten, der Cast überzeugt und man ist fasziniert von dieser Welt, in der Oliver Queen lebt. Da störte auch die nicht vorhandene Chemie zwischen Stephen Amell und Katie Cassidy nicht, schließlich konnte man hier mit wunderbaren Freundschaften punkten. Bei "Beauty & the Beast" hingegen war es anfangs schwer, reinzukommen, doch Jay Ryan hat es einem sehr leicht gemacht. Sehr schnell hat man mit seinem Charakter, dem Biest Vincent Keller, und Cat Chandler (Kristin Kreuk) mitgefiebert. Es ist eine etwas andere Lovestory und bis die beiden sich bekommen, vergehen lange Folgen, in denen man sich danach sehnt, dass sie sich bekommen. Hier haben die Autoren mit dem Aufbau der Handlung alles richtig gemacht und so konnte der Sender The CW wenigstens zwei tolle Serien in eine weitere Staffel schicken. Es gab noch eine weitere Serie des kleinen Senders, die es mir sehr angetan hat. "Emily Owens, M.D." mit Justin Hartley und Mamie Gummer. Ich habe mich sofort in diese Serie verliebt und war wirklich traurig, dass man sie abgesetzt hat, weil mir die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind. Immerhin gab es das Happy-End, das ich mir gewünscht habe.
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Jill Greenberg/FOX
Ready. Set. Inherit.
"The Goodwin Games" war eine der Comedys, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Das lag vor allem daran, dass sie aus der Feder von Carter Bays und Craig Thomas stammte. Den Piloten fand ich noch ganz gut gelungen, doch von Folge zu Folge nahm das Interesse rapide ab, sodass es schon nach der vierten Folge für mich zu Ende war. Mich konnte die Story leider gar nicht mehr mitreißen und auch die Charaktere haben kein Profil gewonnen, sodass für mich schnell klar war, dass hier kein zweites "How I Met Your Mother" geschaffen wurde. Die Zuschauer sahen das wohl ähnlich, denn die Serie wurde schließlich nach sieben Episoden eingestellt und hat es nicht mal auf 13 Episoden geschafft, so wie es für einen Neustart normalerweise üblich ist. Man muss hier jedoch nicht nachtrauern, denn auch in Sachen Comedy konnte die TV-Season 2012/2013 mit wahren Schätzen nachlegen. Zwar haben es viele nicht geschafft, doch ich habe mich sofort in "Partners" und "Guys With Kids" (was sicherlich meiner Schwärmerei für Jimmy Fallon zu vedanken ist) verliebt. Auch "The New Normal" und "The Mindy Project" haben bei mir bis zum Ende der Season durchgehalten und meine Leidenschaft für Comedys gestillt. Zwar hat es nur "The Mindy Project" in eine zweite Staffel geschafft, doch ich bin optimistisch, dass die neue Season bei dem Angebot wieder mithalten kann.
Power is everything.
Neben den bereits erwähnten und überzeugenden Neustarts gab es noch eine Menge neuer Serien, auf die ich mich überhaupt nicht eingestellt hatte. Wie heißt es so schön: Reinschauen und Abhaken. Doch da musste ich mich gewaltig täuschen, denn in der letzten TV-Season gab es in jedem Genre Neustarts, die mich nach dem Piloten sofort umgehauen haben und die ich von Woche zu Woche mit Begeisterung verfolgt habe. So war es bereits nach dem Piloten von "Revolution" um mich geschehen und Billy Burke hat sich in mein Herz geschlichen. Hier passte einfach alles: Die Story, die Charaktere und die Umsetzung. "Revolution" gehört für mich zu einem der besten Neustarts und diese Serie wird definitiv auch in der kommenden Season auf meiner Must-See-Liste sein. Dasselbe gilt auch für "Nashville" und "Chicago Fire". Bei "Nashville" passt für mich ebenfalls alles und besonders Deacon (Charles Esten) ist derjenige, auf den ich mich von Folge zu Folge gefreut habe. Und obwohl ich mit Hayden Panettiere als Juliette zu Beginn einen Hass-Charakter hatte, so wurde sie am Ende zu einem meiner Lieblingscharaktere. Sowohl die Storylines, als auch das Setting sind mitreißend und man kommt nicht drum herum, diese Serie zu lieben. Ähnlich geht es einem da auch bei "Chicago Fire". Hier kann gar nicht sagen, warum mir die Serie so gefällt, doch sie schafft es von Anfang an, einen zu packen und man muss diese Charaktere jede Woche sehen, sonst fehlt einem etwas. Seien es die Freundschaften untereinander, oder die emotionalen Momente, die einen zu Tränen rühren.
In der Midseason hingegen gab es bei den Networks nur eine Serie, die mich von Anfang an gepackt hat. "The Following" hat sich sehr schnell auf Platz 1 meiner Liste gesetzt und ich konnte es nicht erwarten, eine neue Folge zu schauen. Für mich hat hier alles gepasst. Die Charaktere, die Darsteller, die Story und all die unerwarteten Momente, bei denen mir der Atem gestockt hat. Ich habe davon sogar Alpträume bekommen und das schafft nicht jede Serie. Kevin Bacon und James Purefoy sind ein Duo, bei dem man nicht wegsehen kann und das einen von Woche zu Woche begeistert. Ich bin sehr dankbar dafür, weil sie auch den Weg für "Hannibal" und "Bates Motel" geebnet haben, die ich mir davor niemals im Leben angeschaut hätte, weil ich persönlich ein Mensch bin, der sehr schreckhaft ist. Dennoch konnten mich diese Crime-Thriller-Horror-Serien packen und nicht nur die Sender haben durch sie eine Veränderung durchgemacht, auch ich habe mich mit ihnen verändert und darüber bin ich sehr froh.
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