Neustarts 2012/2013 - Fazit
Die TV-Season 2012/2013 hatte wieder viele neue Serien im Angebot, seien es Comedy- oder Dramaserien. Auch Mystery-Serien oder Serien über Serienkiller haben Anklag bei den Zuschauern gefunden und so war in jedem Genre etwas vertreten. Wir ziehen ein Fazit nach der Season und schauen, was aus unseren vielversprechendsten Neustarts geworden ist. Konnten die Erwartungen erfüllt werden? Welche Serien haben enttäuscht und welche stattdessen überzeugt?
Fazit von Nicole Oebel
Die von mir im letzten Sommer als vielversprechendste Neustarts der TV-Season 2012/2013 eingeschätzten Serien sind in einem Satz abgehandelt: "Dracula" beginnt überhaupt erst im kommenden Herbst und sowohl "666 Park Avenue" als auch "Cult" wurden völlig zu Recht von den jeweiligen Sendern frühzeitig abgesetzt. "666" war einfach zu langweilig und die zentrale Hauptdarstellerin Rachael Taylor konnte die Serie nicht tragen, während "Cult" so verworren war, dass man ganz schnell das Interesse verlor. Stattdessen begeisterten mich eine Network- und zwei Kabelserien, die ich vorher gar nicht so auf dem Radar hatte.
Hannibal
Für mich einer der besten Neustarts der TV-Season 2012/2013 ist "Hannibal". Die Serie erzählt die Vorgeschichte zu den bekannten Romanen bzw. Filmen, die Zeit also, als Will Graham (Hugh Dancy) und Dr. Hannibal Lecter (Mads Mikkelsen) einander kennenlernten. Die unwahrscheinliche Beziehung zwischen dem FBI-Agenten und dem noch unerkannten Serienmörder fesselt den Zuschauer an den Bildschirm. Es entwickelt sich eine haarsträubende Freundschaft, über deren ungesundes Abhängigkeitsgefälle der Zuschauer stets sehr viel mehr weiß als der Sympathieträger Will, was ungeheure Spannung erzeugt, während man gleichzeitig den Drahtseilakt schafft, Hannibal ebenso als Sympathieträger zu etablieren, dem man eine echte Freundschaft wünscht. Dancy und Mikkelsen lassen einen vergessen, dass die bekannten Rollen bereits von anderen großartigen Schauspielern verkörpert wurden, und außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Gillian Anderson, die hier eine sehr coole Rolle einnimmt. Dank Bryan Fuller ist die Serie trotz der grausamen Kriminalfälle ein Augenschmauß. "Pushing Daisies" meets "Criminal Minds".
Bates Motel
Ebenso die Vorgeschichte eines notorischen Psychopathen erzählt "Bates Motel". Während im Hitchcock-Klassiker "Psycho" allerdings Norman Bates allein im Mittelpunkt steht, beleuchtet die Serie vor allem die völlig krankhafte Beziehung zwischen der noch lebendigen Mutter Norma Bates (Vera Farmiga) und ihrem Sohn Norman (Freddie Highmore), der noch im Teenageralter ist. Während der wie ein in die Länge gezogenes Kind wirkende Freddie Highmore sich bei der Darstellung von Normans psychotischen Episoden ebenso gut schlägt wie in den romantisch unbeholfenen Teeniemomenten, so ist es doch Vera Farmiga, die die Serie als manipulative, impulsive, selbstbewusste und im nächsten Moment wieder zerbrechlich wirkende Norma herausragen lässt.
Rectify
Ray McKinnons Meisterwerk "Rectify" steht im Grunde außer Konkurrenz. Die Aufbereitung der Geschichte des Daniel Holden (Aden Young), der als Teenager des Mordes für schuldig erklärt und zum Tode verurteilt wurde, nach 19 Jahren aber wegen neuer Erkenntnisse von einem Tag auf den anderen aus dem Todestrakt entlassen wird, ist im Fernsehen beispiellos. Die Rückkehr in seinen Heimatort, ins Haus der Familie, zu einer Mutter, die ihn fast aufgegeben hatte, einer Schwester, die leidenschaftlich für ihn gekämpft hat, und einem Bruder, den er noch gar nicht kennt, in eine Welt, die sich 19 Jahre lang weiter gedreht und entwickelt hat, während Daniels Leben in der Einzelzelle im Grunde Stillstand hatte, hat eine emotionale Wucht, die sich kaum in Worte fassen lässt.
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