Neustarts 2012/2013 - Fazit

Die TV-Season 2012/2013 hatte wieder viele neue Serien im Angebot, seien es Comedy- oder Dramaserien. Auch Mystery-Serien oder Serien über Serienkiller haben Anklag bei den Zuschauern gefunden und so war in jedem Genre etwas vertreten. Wir ziehen ein Fazit nach der Season und schauen, was aus unseren vielversprechendsten Neustarts geworden ist. Konnten die Erwartungen erfüllt werden? Welche Serien haben enttäuscht und welche stattdessen überzeugt?


Fazit von Marie Florschütz

Zu Beginn der letzten TV-Season hatte ich eine endlose Liste von Serien, die mir wahnsinnig vielversprechend erschienen. Da ich in der Season 2011/2012 doch recht schnell feststellen musste, dass zum Schluss weniger als eine Hand voll Serien übrig blieben, bei denen ich dachte, auch im nächsten Jahr wieder einzuschalten, habe ich mir fast jeden der angekündigten Piloten angesehen. Die Liste der neuen Serien verkürzte sich innerhalb von Tagen auf weniger als die Hälfte und musste im Nachhinein sogar noch weiter schrumpfen, da meine Lieblinge nicht mit denen der Networks harmonierten.

Go On

Als jahrelanger "Friends"-Liebhaber konnte ich zu dem neuen Projekt mit Matthew Perry, meinem absoluten "Friends"-Favoriten, einfach nicht nein sagen. Es ist nicht so, dass er in meinen Augen in den Filmen nach "Friends" als Schauspieler allzu sehr geglänzt hätte, dennoch liebe ich den Chandler-Stil, den er verkörpert und auch in keiner anderen Rolle, für die sich Perry verpflichtete, gänzlich ablegen konnte. "Go On" war daher, wenn man mich fragt, ein Erfolg auf ganzer Linie. Vor allem die Pilotfolge bot mit dem "Wem geht es am schlechtesten"-Battle eine gelungene Mischung aus Witz und Drama, welche mich sofort überzeugte, dass es lohnenswert ist, die restliche Season wieder einzuschalten. Auch die Kombination der Charaktere der Selbsthilfegruppe hatte durchaus Charme und schuf damit Handlungsspielraum neben der Hauptstory über Ryan King. Besonders gefallen haben die Momente mit dessen Frau Janie als Geist, die ihn heimsucht und Tipps zu seinem Liebesleben gibt. Diese Tipps brachten Ryan vollkommen aus der Fassung und sorgten für altbekanntes "Friends"-Verhalten. Um so trauriger war ich, zu erfahren, dass "Go On" nach den ausgestrahlten 22 Folgen zu Ende gehen wird. Der Comedy-Konkurrent "The New Normal", von dem ich zugegebenermaßen nur die ersten sieben Folgen gesehen habe, konnte mich hingegen überhaupt nicht überzeugen und brachte auch nicht annähernd so viele Lacher. Diese konnten bei "Go On" aber auch nicht dafür sorgen, dass das nächste Serienprojekt von Matthew Perry nach "Friends" gescheitert ist.

Foto: Sophia Bush, One Tree Hill - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Sophia Bush, One Tree Hill
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Partners

Den Trailer von "Partners" fand ich auf Anhieb sehr ansprechend, zumal er mich ein wenig an "Will & Grace" erinnerte. Auch die Besetzung passte sehr gut und schien zu harmonieren. Sophia Bush kannte ich bereits aus "One Tree Hill", die für mich nach Staffel drei der einzige Grund blieb, die Serie bis zum Ende zu ertragen und ich muss sagen, dass sie den Übergang von Drama zu Comedy für meinen Geschmack recht gut gemeistert hat. Da ich mir auch die ersten Folgen von "The New Normal" ansah, meine ich, dass die beiden Serien mit den Geschichten über Pärchen, Männerliebe und der Zukunftsplanung in indirekter Konkurrenz zueinander standen. Doch bei "The New Normal" hatte ich schon nach kurzer Zeit keine Geduld mehr mit den Hauptakteuren, die entweder ziellos im Leben herum dümpelten oder viel zu überengagiert schienen und somit für mich ein Dorn im Auge waren, verglichen mit den freimütigen, leicht zu handhabenden Charakteren von "Partners", die ein viel lockereres Bild boten. Zugegebenermaßen kann der Zuschauer hier nicht auf dramaturgische Höhepunkte warten, doch die Serie strahlte Potential aus und konnte mich mit ihrem Theme-Song mitreißen. Ich will "Partners" jedoch nicht in den Himmel loben, da ich sagen muss, dass ich mir die Serie gern bis zum Abschluss der ersten Staffel angesehen hätte, dann aber wahrscheinlich nicht allzu überrascht oder enttäuscht gewesen wäre, dass es keine Verlängerung geben wird. Doch das abrupte Ende nach Folge sechs geht mir gewaltig gegen den Strich und so werde ich die ersten und einzigen Folgen immer in guter Erinnerung bewahren.

Foto: AnnaSophia Robb, The Carrie Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
AnnaSophia Robb, The Carrie Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

The Carrie Diaries

"Sex and the City" wieder aufleben zu lassen, war wahrscheinlich eine Idee aus reiner Geldsucht, schreckte mich aber dennoch nicht ab, mir die Was-Geschah-Zuvor-Folgen anzusehen, zumal Frau eigentlich nie zu viel "Sex and the City" haben kann. Doch "Thr Carrie Diaries" hat mich bitterlich enttäuscht. Das liegt keinesfalls an AnnaSophia Robb, die einfach keine Carrie Bradshaw ist, sondern an der endlos langatmigen Handlung, die im Endeffekt zu rein gar nichts führt. Zu Beginn war man noch gnädig und dachte: Ok, lasst sie erst einmal mit der Einführung beginnen, aber daraus wurde auch nach der halben Staffel nicht mehr als ein langsames Geplänkel, dass einen "Sex and the City"-Fan fragen lässt, ob man süchtig nach Skandalen geworden ist oder die Serie einfach keine Seele hat. Die letzte Folge, die ich ohne Ablenkung und am Stück über mich ergehen ließ war #1.06 The Endgame. Danach war ich mit meiner Geduld am Ende und habe mir schon vorher überlegt, ob ich beim Gucken von "The Carrie Diaries" lieber die Fenster oder die Küche putze, als mir das Hin und Her anhören zu müssen, was dann doch nur dazu führte, dass Carrie alles wieder halbwegs ins Lot bringen konnte. Das Staffelfinale habe ich mir sogar nur zur Hälfte antun können und dann erst mehrere Tage danach zu Ende angesehen. Zu meiner Überraschung gab es hier eine nette Entwicklung und ich bin sogar froh, dass die Handlung ein wenig mehr nach New York verlagert wird, in der Hoffnung, das AnnaSophia Robb hier endlich ein bisschen mehr Carrie sein kann. Einschalten werde ich in der zweiten Staffel aber nur, wenn ich lesen sollte, dass die Quoten plötzlich in die Höhe schießen, was ich jedoch sehr zu bezweifeln wage.

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