Serienentdeckungen 2013

Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren kurz vor dem Jahresende noch einmal Revue passieren, welche Serienperlen sie nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte, aber feine Serie gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.


Entdeckungen von Tanya Sarikaya

Friends With Benefits

Mit sehr geringeren Erwartungen ging ich an die Comedyserie "Friends With Benefits" heran und vielleicht wurde ich genau deswegen positiv von der Serie überrascht. Mit nur einer Staffel offenbarte sich die Comedyserie als reines Vergnügen für Zwischendurch und als perfekte Gelegenheit, einfach abzuschalten.

Es gab kaum eine Episode, die mich nicht zum Lachen animiert hätte. Natürlich ist das Thema Freunde mit Bonusleistungen schon in etlichen Filmen und Serien durchgekaut, aber die erfrischende Clique und ihre Erlebnisse haben gewisses Unerhaltungspotential. Da Sitcoms normalerweise nicht mein Genre sind, hat mich die Serie umso mehr überrascht. Die Dialoge sind zum Wegschmeißen komisch, was besonders an Danneel Ackles' genialem Comedytalent und ihrer entzückenden Rolle der Sara liegt. Auch wenn mich in der Fünferclique nur die Charaktere Sara, Ben und Aaron angesprochen haben und die Charaktere Riley und Fitz eher unnötig waren, so hat sich für mich "Friends With Benefits" als kurzweiliges Vergnügen entpuppt. Die äußere Handlung ist solide und außer ständig wechselnden Partnern, viel Party und großen Reinfällen passiert im Grunde nicht viel. Doch mit nur 13 Episoden nimmt die Serie viele Frauen- und Männerklischees aufs Korn, ohne sich dabei selbst zu ernst zu nehmen.

Tiefgründigkeit ist bei "Friends With Benefits" zwar ein Fremdwort, dafür wird aber Unterhaltung großgeschrieben und die Serie erfüllt genau diesen Zweck. Die Staffel ist schnell durchgeschaut und es ist kein Weltuntergang, dass es keine Fortsetzung gibt. Dafür kann man sich die Episoden immer wieder anschauen und jedes Mal erneut darüber schmunzeln, wie die Clique kein Blatt vor den Mund nimmt und sich von einem Schlamassel ins nächste stürzt.

Nikita

Foto: Maggie Q, Nikita - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Maggie Q, Nikita
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Dieses Jahr konnte auch ich mich dem Hype dieser Serie nicht entziehen. Nach so viel positiver Kritik habe ich mir die erste Staffel angeschaut und war durchweg begeistert. Nicht nur, dass die 22 Episoden von "Nikita" wie im Flug vergangen sind. Die turbulente Storyline des Agententhrillers hält einen stets auf Trab und auch wenn man die Informationen schnell verarbeiten muss, sieht man sich rasch auf der Seite von Nikita wieder und plant mit ihr die nächsten Züge gegen die Division.

Maggie Q hat mich in dieser Rolle schlichtweg bezaubert und sie schnell zu meiner Favoritin der Serie aufstreben lassen. Nicht anders erging es mit Shane West und Lyndsy Fonseca, die zuerst zur Division stehen und sich zusammen mit dem Zuschauer auf Nikitas Seite schlagen. Melinda Clarke in der Rolle der Antagonistin Amanda bietet ebenfalls eine wunderbare schauspielerische Leistung und eine ernstzunehmende Gegnerin. Tatsächlich verschwimmen die Seiten zwischen gut und böse und man kann sich nie sicher sein, welche wahren Intentionen die Strippenzieher der Division hegen. Als Fan von Action und Spionagethrillern hat mich der clevere Plot von der ersten Sekunde an mitgerissen und zum Mitfiebern angeregt. Toll an "Nikita" ist auch, dass die Serie eine ausgewogene Balance zwischen den ruhigen, emotionalen Szenen und den vielen actionreichen findet und den Zuschauern Zeit zum Durchatmen gibt. Obwohl viel gemordet und getötet wird, verliert die Serie nie an Menschlichkeit. Außerdem wurde genug Raum zur Entfaltung der Charaktere gelassen, was besonders an Alex und ihrer turbulenten Vergangenheit zu sehen ist. Die Freundschaft zwischen ihr und Nikita ist besonders sorgfältig ausgearbeitet und spannend anzusehen, vor allem, als aus einer Nutzfreundschaft eine wahre Freundschaft wird und aus Freundinnen wieder Feindinnen. Interessant ist ebenfalls die Beziehung zwischen Michael und Nikita, die eigentlich auf verschiedenen Seiten stehen und sich doch immer wieder gegenseitig laufen lassen und den jeweils anderen nicht verletzen wollen.

Bei "Nikita" kann man nie vorhersagen, was als nächstes passiert. Die Handlung und die Charaktere sind in sich stimmig und die Serie hat ihr eigenes Tempo gefunden, was mit jeder Staffel weiter angezogen wird. Nach allen drei Staffeln ist "Nikita" immer noch so spannend wie in der ersten Folge und ich kann es kaum erwarten, bis es mit der vierten Staffel ab November wieder weitergeht.

Entdeckungen von Maret Hosemann

Lost Girl

Die kanadische Mysteryserie "Lost Girl" hat sich bei mir über Jahre im toten Winkel aufgehalten. Ich wusste immer, dass sie da war und ich besser mal hingucken sollte, um nicht womöglich etwas Tolles zu verpassen, aber dann fehlte mir stets die Zeit oder die Inspiration dazu. Erst, als die Serie den Sprung ins deutsche Free-TV geschafft hat, habe ich mir ein Herz gefasst und mal hineingeschaut - um festzustellen, dass ich bisher tatsächlich etwas Tolles verpasst hatte. Ohne spektakulär zu sein, bietet "Lost Girl" einen gelungenen Mix aus Mystery, Drama, Sex und Humor, der es leicht macht, die Serie sofort ins Herz zu schließen. Man hat seine Freude an den Charakteren, ihren Beziehungen untereinander und den Storys. Da ich für gewöhnlich nur amerikanische Mysteryserien schaue, hat diese kanadische Genreproduktion für mich auch etwas unbeschwertes und frisches. "Lost Girl" ist auf jeden Fall eine Serie, in die man sich locker hineinfallen lassen kann. Der offene und sympathische Umgang mit Homo- und Bisexualität erweist sich dabei als großes Plus von "Lost Girl", denn selbstverständlich ist eine solche Offenheit nach wie vor leider nicht.

CSI: New York

Foto: Copyright: 2011 Universum Film GmbH
© 2011 Universum Film GmbH

Irgendwie mochte ich "CSI: Miami", den ersten Ableger von "CSI: Las Vegas". Die Serie war oft übertrieben, überstilisiert und selbstverliebt, aber dabei auch stets unterhaltsam. Ein Guilty Pleasure eben. Nach dem Ende von "CSI: Miami" 2012 schien es mir im Jahr 2013 ein ganz guter Zeitpunkt zu sein, einfach mal in den anderen Ableger "CSI: New York" hineinzuschauen, den ich bisher konsequent ignoriert hatte. Es war von mir dabei nicht unbedingt geplant, Gefallen an der mittlerweile ebenfalls beendeten Serie zu finden, aber es ist dann doch passiert. Genau wie bei "CSI: Miami" ist es mir nicht wichtig, alle Folgen von "CSI: New York" zu kennen, mein Herz hängt nicht an der Serie, aber sie ist interessant. Sie hat einen etwas dezenteren und realistischeren Touch als "CSI: Miami" und wirkt oftmals etwas düsterer und erwachsener. Überdies entwickelt sich in "CSI: New York" - eine Serie dieses Genres eher unüblich - eine sehr schöne Beziehung zwischen zwei Charakteren, die man gerne mitverfolgt. Gemeint sind Danny Messer (Carmine Giovinazzo) und Lindsay Monroe (Anna Belknap), die über die Staffeln hinweg ein Ehepaar werden und eine Familie gründen. Diese Romanze steht selten wirklich im Zentrum des Geschehens, aber sie ist immer ein kleiner, feiner Teil des Ganzen.

Tanya Sarikaya & Maret Hosemann - myFanbase

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