Serienenden
Das Ende einer Serie kommt manchmal überraschend, wenn der Sender jene nicht verlängert, bei anderen kündigt sich dies durch einen stetigen Quotenrückgang bereits an und manchmal entschließen sich die Beteiligten die Serie enden zu lassen, was dem Autorenteam genügend Zeit verschafft, um begonnenen Handlungsstränge abzuschließen. Wir blicken auf jene Serienenden zurück, die besonders in Erinnerung geblieben sind, sei es, weil sie überzeugen konnten, besonders kontrovers unter den Fans diskutiert wurden oder gar nicht gefielen.
Beitrag von Daniela
Emergency Room – Die Notaufnahme

© Warner Bros. Entertainment Inc.
Wenn eine langjährige Serie zu Ende geht, dann erwartet man als Fan, dass die Macher dem Format einen würdigen Abschied bescheren. So erging es mir auch, nach dem 2008 feststand, dass "Emergency Room – Die Notaufnahme" eine 15. Staffel bekommen wird, welche auch gleichzeitig die letzte ist. Gerade bei so einem Quotenhit hofft man, dass es zum großen Finale ein rundes Ende wird. Trotz meiner Begeisterung darüber, da man viele ehemalige Darsteller vom Originalcast für einen Gastauftritt zurückgeholt hat, musste ich mir das Serienfinale zweimal anschauen um mir darüber klar zu werden, wirklich alles richtig verstanden zu haben. Immerhin hat man bei offenen Enden manchmal den Eindruck, als sei es unfertig und man hätte sich nicht genügend Mühe gegeben. Ja, den Anschein hatte ich beim ersten Schauen tatsächlich. Mittlerweile glaube ich allerdings, es lag einfach auch daran, weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht glauben konnte, dass eine Serie, die mich mein halbes Leben lang begleitet hat, nach 15 Jahren vorbei sein sollte.

© Warner Bros. Entertainment Inc.
Allerdings haben es die Macher geschafft, über die gesamte letzte Staffel eine Art Nostalgie zu erschaffen, die durch #15.22 Zu guter Letzt einen runden und vor allem emotionalen Abschluss bekommen hat. Dies lag vor allem an den vielen damaligen Darstellern und Charakteren, wie Kerry Weaver (Laura Innes), Peter Benton (Eriq la Salle), Elizabeth Corday (Alex Kingston), John Carter (Noah Wyle) oder Susan Lewis (Sherry Stringfield). Ganz besonders betrifft dies aber auch Szenen aus dieser Finalepisode, die einen Bogen zur Pilotfolge spannt und Zuschauer der ersten Stunde nochmals die Möglichkeit bekommen, alles vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen. Ein weiterer und letzter Grund für dieses großartige Serienfinale ist es aber auch, dass Rachel Greene (Hailee Hirsh) nicht nur ein Medizinstudium begonnen hat, sondern ihre Ausbildung in der Notaufnahme absolvieren will, in der ihr verstorbener Vater Mark (Anthony Edwards) jahrelang ein sehr guter und beliebter Arzt gewesen ist und somit in seine Fußstapfen tritt und sein "Erbe" fortführt. Durch dieses Wissen, ist man als Zuschauer gerührt und findet auch selbst einen runden Abschluss.
The L Word

© Twentieth Century Fox Home Entertainment
Wenn ich an das Serienfinale von "The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben" denke, bin ich mir noch immer unschlüssig darüber, ob ich es für gut oder schlecht befinden sollte. Denn zum einen wurde einem bei der Episode #6.08 Das letzte Wort nochmals deutlich, wie nahe sich Kit (Pam Grier), Bette (Jennifer Beals), Tina (Laurel Holloman), Shane (Katherine Moennig), Alice (Leisha Hailey), Max (Daniela Sea), Helena (Rachel Shelley) und Tasha (Rose Rollins) stehen, und dass die Freundschaften zwischen den Frauen inniger und intensiver denn je geworden sind und trotzdem hatte man das Gefühl, die Truppe wird auseinander gerissen. Dass dafür niemand anderes als Jenny Schecter (Mia Kirshner) verantwortlich ist, durften die Fans der Serie über die ganze Staffel mitverfolgen. Im Verlauf der ersten fünf Staffeln wurde Jenny ein Teil der Clique, was sehr schön anzusehen war. Gerade dadurch wirkt die Finalstaffel doch etwas fehl am Platz, weil sie vollkommen anders strukturiert gewesen ist. Nicht dass das schlecht gewesen ist, doch für ein Serienfinale hätte ich mir einen runden und eindeutigen Abschluss gewünscht. Andererseits muss man aber auch den Mut der Autoren bewundern, die diese Staffel mit einem Mord begonnen und den eigentlichen Tathergang und den (möglichen) Täter offen gelassen haben. Insgesamt drehte sich die Staffel um das Seelenheil von Jenny und ihre Gier nach Liebe und Ehrlichkeit. Zumal hat sich ihr Charakter in eine Richtung entwickelt, die zum einen bedauernswert und zugleich auch dazu führte, sie ein klein wenig zu hassen. Durch diese Entwicklung und das Einmischen Jennys hätte jeder von den Freunden ein Motiv, die zum Tod der Freundin geführt hätte. Durch dieses offene Ende bestünde natürlich auch die Möglichkeit, dass es sich nicht um einen Mord, sondern Selbstmord handelt. Mittlerweile ist für mich das Letztere sehr viel logischer. Zwar hatte ich bis zur letzten Minute gehofft, es gebe noch ein eindeutiges Ende, jedoch kann ich gut damit leben, dass für die letzten fünf Minuten noch einmal deutlich hervorgehoben wurde, wie stark der Zusammenhalt der Clique ist und dass jene Jenny trotz allem immer einen Platz in ihren Herzen geben werden.
How I Met Your Mother

© Twentieth Century Fox Home Entertainment
Noch nie hat ein Serienfinale für so viel Gesprächsstoff gesorgt, wie das von "How I Met Your Mother". Für mich galt die Serie viele Jahre zu denen, die ich am interessantesten fand. Allein der Serientitel stimmte mich neugierig und ich wollte unbedingt wissen, wer die Mutter ist. Dass ich darauf knappe neun Jahre warten musste, störte mich nur ab und an mal, da man sehr schöne Geschichten erzählte und man die Clique mit Ted, Robin, Lily, Barney und Marshall über die Jahre einfach auch liebgewonnen hat. Daher hatte ich auch die Befürchtung, die Mutter nicht zu mögen, sollte sie denn irgendwann mal auftauchen. Umso erstaunter war ich dann, als ich jene ziemlich schnell in mein Herz geschlossen habe und mir die Chemie zwischen ihr und Ted sehr gut gefiel. Mir war natürlich wie vielen anderen auch klar, dass es "eigentlich" nur darum ging, zu erfahren, wie Ted denn nun seine große Liebe kennen gelernt hat. Dahingehend darf man den Autoren vielleicht auch keinen Vorwurf machen, immerhin haben sie ihr Wort gehalten und in der neunten Staffel erfuhren wir schließlich, wie die beiden sich kennen gelernt haben und dennoch bin ich über dieses Serienfinale sehr enttäuscht. Schließlich war man irgendwie in der Annahme, Ted wäre auch noch im Jahr 2030 mit der Mutter glücklich, warum sonst hätte man die Serie so lange dahingehend aufbauen sollen? Was aber in den letzten fünf Minuten vom Finale geschah war unglaublich schockierend und enttäuschend. Denn auch wenn ich mich jetzt damit arrangiert habe, muss ich doch sagen, dass man so gesehen die Fantreue ausgenutzt hat. Denn auch wenn Robin keine Kinder haben wollte und sie damit eigentlich aus dem Rennen war, hegte ich von der ersten bis zur fünften Staffel den Gedanken, dass Ted und Robin das Traumpaar gewesen sind. Doch mit den Verlängerungen der Serie erschien mir diese Theorie mehr als unsinnig, zumal Robin eigentlich glücklich mit Barney gewesen ist und Ted ja nun mal in der Mutter die Traumfrau gefunden hat. Vielleicht war ich gerade aus diesem Grund über das Finale so enttäuscht, da ich nicht mehr davon ausging, die beiden würden jemals wieder zusammenkommen. Immerhin ging ich nicht davon aus, dass die Mutter stirbt beziehungsweise schon seit sechs Jahren tot ist, bevor Ted seinen Kindern die Geschichte überhaupt erzählt. Leider hat man mit diesem Finale meine Freude an der Serie getrübt und mir wird immer im Hinterkopf bleiben, dass es sich die ganze Zeit um Robin drehte.
Daniela S. - myFanbase
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