Serienenden
Das Ende einer Serie kommt manchmal überraschend, wenn der Sender jene nicht verlängert, bei anderen kündigt sich dies durch einen stetigen Quotenrückgang bereits an und manchmal entschließen sich die Beteiligten die Serie enden zu lassen, was dem Autorenteam genügend Zeit verschafft, um begonnenen Handlungsstränge abzuschließen. Wir blicken auf jene Serienenden zurück, die besonders in Erinnerung geblieben sind, sei es, weil sie überzeugen konnten, besonders kontrovers unter den Fans diskutiert wurden oder gar nicht gefielen.
Beitrag von Charleen
Wenn ich an Serien denke, betrachte ich sie meistens als Gesamtwerk und selbst wenn mir das Ende nicht wirklich gefällt oder ich mir ein anderes für die Charaktere gewünscht hätte, schmälert das selten meine Freude daran, mir die Serie noch einmal anzuschauen. Im Notfall hilft da eigentlich immer, bei der Episode aufzuhören, von welcher es nur noch Bergab ging. Dennoch gibt es auch Serienenden, die mir sofort bei dem Thema eingefallen sind und über die ich gern ein paar Zeilen verlieren möchte.
Once Upon a Time in Wonderland
Manchmal sind die Erwartungen zu hoch, manchmal stimmt das Timing nicht, für Once Upon a Time in Wonderland zählt wohl letzteres, den das Spin-Off floppte. 13 Episoden durfte der geneigte Zuschauer Alice, Cyrus und dem Herzbuben durchs Wunderland folgen, noch einmal Cora wiedertreffen und auch kurz mal in Storybrooke etwas besorgen. Dass es ein Happy End – zumindest für die guten Hauptcharaktere – geben würde, war nicht anders zu erwarten, doch die Autoren bekamen dies so hin, dass es zwar war sehr süß wurde, jedoch gut in die Geschichte passte. Die Endszene in #1.13 Und wenn sie nicht gestorben sind … mit dem Weißen Kaninchen, wie ich nie müde werde zu schreiben, rundete die Geschichte schlussendlich ab. Zwar bleib ich mit einem kleinen bisschen Wehmut zurück, da ich die Charaktere gern länger begleitet hätte und für mich vor allem die Geschichte des Jabberwocky noch ausbaufähig gewesen wäre, aber ich verabschiedete mich von der Serie zumindest mit einem guten Gefühl. Was ist jedoch, wenn eine Figur so beliebt ist, dass sie in die Mutterserie wechselt, wie aktuellen im Fall von Will Scarlet? Das wird sich zeigen, nachdem der Herzbube seinen ersten Auftritt in "Once Upon a Time" hat und deutlich wird, wie die Autoren sein Auftauchen dort erklären und was dies für seine Beziehung mit Anastasia bedeutet. Vielleicht gelingt ihnen das sogar so gut, dass Fans von Wonderland sich nicht etwa betrogen fühlen, wie es jetzt der Fall sein könnte, da die Zukunft von Anastasia und Will im Ungewissen liegt und zumindest deren Happy End auf Messers Schneide steht.
Farscape
"Farscape" gehört nach all den Jahren, genau wie "Battlestar Galactica", noch immer zu meinen absoluten Favoriten unter den Science-Fiction-Serien. Umso härter war damals die Absetzung nach der vierten Staffel für mich, die mit einem sehr unbefriedigenden Ende aufwartete. Nicht nur, dass das Schicksal vom Hauptprotagonisten Crichton in der Schwebe stand, waren doch schließlich ursprünglich fünf Staffeln geplant. Erst eine Aktion der Fans sorgte dafür, dass dies nicht das endgültige Ende für diese großartige und komplexen Serie wurde, sondern "Farscape" eine Miniserie als Abschluss bekam. Ironischerweise wurde "The Peacekeeper Wars" nicht vom Sender gedreht, aber schließlich von jenem die Ausstrahlungsrechte gekauft. Das zweite Ende war schon eher nach meinem Geschmack, auch wenn es den einen oder anderen Verlust an liebgewonnenen Charakteren gab. So ganz mochte ich auch dem Frieden nicht trauen, doch zumindest etwas Glück scheint der kleinen Familie gegeben zu sein. Denn die letzten Minuten konzentrieren sich auf Crichton und Aeryn, die ihren neugeborenem Sohn nach dem verstorbenen Ka D’Argo benennen und ihm schließlich quasi das Universum als Spielwiese darlegen.
V - Die Besucher
"V - Die Besucher" ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie das Serienende den Zuschauer noch einmal daran erinnern kann, dass die Serie aus guten Grund abgesetzt wurde. Das Original "V - Die außerirdischen Besucher kommen" wurde ab 1983 ausgestrahlt und konnte soweit überzeugen, dass es für einige Auszeichnungen zumindest nominiert wurde. Das Remake erinnert kaum an das Original und baut eigentlich nur auf der Grundidee auf, selbst wenn in der zweiten Staffel auch kurz Stars aus der Originalserie vorbei schauten. Ein kleines Highlight, doch die Grundprobleme blieben: Flache Charaktere und Handlungen, die nicht wirklich nachvollziehbar für den Zuschauer wurden. Das änderte sich auch mit dem Finale #2.10 Muttertag nicht, denn letztendlich wurden viele der Charaktere mehr oder weniger lieblos entsorgt und mal eben die gesamte Menschheit mental versklavt. Da kam für mich nur die Frage auf, was die Autoren sich bei diesem Ende gedacht haben und ob sie schlussendlich die gesamte Angelegenheit ebenfalls einfach hinter sich bringen wollten.
Dr. House
Ich muss gestehen, dass ich "Dr. House" nie konsequent am Stück verfolgt habe, sondern immer mal wieder einzelne Episoden anschaue, wenn jene im Free-TV laufen. Dennoch ist es gerade #8.22 Reichenbachfall, deren Originaltitel Everybody Dies viel besser passt, das Serienende, das mir bislang als Abschluss einer Serie am besten gefällt. Die Sendung lebte für mich nicht nur durch House und seine kuriosen Fälle, die Episode für Episode gelöst werden mussten, sondern vor allem durch die Beziehung zwischen ihm und Wilson. Ein fingierter Tod, ein Beerdigung und schließlich der Moment, in dem Wilson erkennt, dass House nicht gestorben ist, leiten dann den Abschied ein. Das Ende mit dem gemeinsam in den Sonnenuntergang fahren, mag für den einen oder anderen vielleicht kitschig sein, für mich jedoch ist es ein kleiner Hoffnungsschimmer und da ich nie ein sonderlicher Fan von Cuddy war, störte mich auch nicht ihr Fehlen in der Episode, obwohl dies die Episode sicherlich noch runder gemacht hätte.
Charleen Winter - myFanbase
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