Bis dass das Finale uns scheidet - Treue eines Serienfans
Ob eine Serie erfolgreich ist und bleibt, liegt an vielen Faktoren. Neben dem Sendeplatz und den Produktionskosten ist ebenfalls eine treue Fanbase wichtig, die nicht nur von Episode zu Episode einschaltet, sondern auch zusätzliche Produkte wie Fanartikel und die DVD-Veröffentlichungen ersteht. Was ist jedoch, wenn eine Serie nicht mehr vollkommen überzeugt, der Zuschauer aber trotzdem unbedingt wissen will, wie es weitergeht mit den nun vertrauten Charakteren? Unsere Autoren werfen einen Blick auf die Serien, bei welchen sie gern mal zeitweise pausieren, aber doch schlussendlich wieder einschalten.
Beitrag von Daniela & Charleen
Grey's Anatomy – Die jungen Ärzte
© 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Bob D'Amico
Als Serienfan schaut man viele verschiedene Serien aus unterschiedlichen Genres. Dass dabei auch manchmal Formate dabei sind, bei denen man sich öfters mal fragt, warum und weswegen man sie eigentlich noch immer schaut, ist ganz normal. Ein besonders schwerer Fall dieser Art stellt bei mir die Krankenhausserie "Grey's Anatomy – Die jungen Ärzte" dar. Schon seit Beginn der ersten Staffel hatten es Meredith und Co schwer, überhaupt auf meine Liste zu kommen. Irgendwie sprach mich die Serie nicht im Geringsten an. Ich fand es schlichtweg langweilig, was ich da zu sehen bekommen habe. Erst mit dem Ende der ersten Staffel und dem Auftauchen von Addison änderte sich dies und ich besorgte mir die erste Staffel auf DVD und blieb bis zur fünften Staffel treu am Ball und fand durchaus großen Gefallen an den Handlungen und Charakteren. Doch die Liebesgeschichte von Meredith und Derek wurde mit jeder Folge anstrengender und ich fragte mich, warum ich mir das immer noch antue. Weil ich darauf jedoch keine Antwort wusste, ließ ich erneut Folgen aus, um sie dann irgendwann später wieder einmal auf DVD nachzuholen. Und es war gut, dass ich der Serie eine weitere Chance gegeben habe, da die Storylines sehr spannend und mitreißend wurden und ich plötzlich nichts mehr verpassen durfte. Allerdings waren die Änderungen und die Ausstiege zwischen Staffel 8 und Staffel 9 zu nichts sagend beziehungsweise konnte ich nichts damit anfangen und so habe bis zur Mitte von Staffel 10 komplett ausgesetzt, weil es für mich keinen richtigen Anreiz mehr gab "Grey's" weiter zu schauen. Bis die Nachricht kam, dass es ein Wiedersehen mit Caterina Scoresone aka Amelia Shepherd geben würde und von da an, habe ich nicht nur alles wieder aufgeholt, sondern bin konstant am Ball geblieben, da es die Serie immer wieder geschafft hat, mich mit irgendwelchen Darstellern, Charakteren oder Handlungssträngen zu locken und jene dann doch sehr überzeugend können und somit die Serie und sehenswert ist. | Daniela S.
Sons of Anarchy
© Frank Ockenfels/FX
An "Sons of Anarchy" hat mich schon immer fasziniert, wie sympathisch gerade jene Charaktere darstellt werden, die schlicht und ergreifend die bösen Jungs. Vielleicht ist es aber auch dieser Aspekt, welcher die Serie so erfolgreich machte. Jax (Charlie Hunnam) kann während der ersten Staffel nicht nur durch seine innige Liebe zu seinem Sohn und Tara (Maggie Siff) punkten, sondern auch das Manifest seines Vaters trägt seinen Teil dazu bei ihn in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Dabei weiß jeder, der schon einmal eingeschaltet hat, dass die Serie keinen Halt vor drastischer Darstellung von Gewalt macht. Gerade die Hauptcharaktere, durch ihre kriminellen Machenschaften, sind immer mittendrin, wenn es so solchen Szenen kommt. Gerade in der fünften Staffel, in welcher auch Tara, die immer mein Bezugspunkt als "normale" Frau war, immer tiefer in die Machenschaften des Clubs gezogen und Gewaltszenen scheinbar nur noch dazu benutzt wurden, um zu schockieren, verlor ich das Interesse daran die Serie weiterhin regelmäßig zu verfolgen. Was mich jedoch doch immer wieder dazu brachte hineinzuschauen waren einfach die Charaktere, die Neugierde zu erfahren, ob Jax wirklich dazu verdammt ist die Fehler seines Vaters zu wiederholen. Deshalb bin ich mir sicher, dass es nicht allzu lang dauern dürfte, bis ich auch die beiden finalen Staffeln nachhole.
Pretty Little Liars
"Pretty Little Liars" gehört zu den Serien, die ich gern nebenbei schaue, da sie einfach Spaß machen, ohne das ich sonderlich viel erwarte. Denn eine der offensichtlichen Schwächen ist wohl einfach das große Geheimnis um A, welches mehrfach schon scheinbar aufgelöst wurde, nur damit dann schlussendlich doch wieder alles ganz anders ist. Dabei fällt natürlich nun nach den beinahe fünf Staffeln auf, die oft der Verdacht mit Absicht auf bestimmte Personen gelenkt wurde, nur um den Zuschauer erneut in die Irre zu führen. Gerade deshalb gehört die Serie wohl auch zu jenen, die ich am liebsten am Stück schaue, da es so einfacher wird den Sprüngen, Verbindungen und Intrigen zu folgen. Neben der Neugierde zu erfahren, wie das Mysterium um A schlussendlich aufgelöst wird, überzeugt mich vor allem immer wieder die Mädchen-Clique. | Charleen Winter
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