Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2015


Top-Serien von Melanie Wolff


Foto: Jim Caviezel & Michael Emerson, Person of Interest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Caviezel & Michael Emerson, Person of Interest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

1. Person of Interest, Staffel 4

Auch in der vierten Staffel wartet "Person of Interest" wieder mit einer spannenden Geschichte auf, die sich nicht nur unglaublich nah an der Realität bewegt, sondern sich Zeit nimmt für die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander. Die Fälle der Woche sind nicht länger der Antrieb für die Serie, sondern fügen sich nahtlos in die Staffelübergreifende Geschichte ein lassen den Akteuren Raum, um sich zu entfalten, sei es den grandiosen Nebencharakteren wie Elias oder Dominik, oder den Hauptcharakteren selbst. Actiongeladene Sequenzen wechseln sich mit emotionalen Situationen ab, in denen die Charaktere um sich selbst und nicht selten auch um den Rest der Welt kämpfen und es dabei schaffen, den Zuschauer vor dem Bildschirm ein uns andere Mal mit tollen Einfällen, unerwarteten Wendungen oder einfach nur toll getimten Wortwitz zu überraschen.

Foto: Jane Krakowski, Unbreakable Kimmy Schmidt - Copyright: Eric Liebowitz/Netflix
Jane Krakowski, Unbreakable Kimmy Schmidt
© Eric Liebowitz/Netflix

2. Unbreakable Kimmy Schmidt, Staffel 1

Das neue Projekt von Tina Fey punktet mit einer göttlich witzigen und einer erfrischend natürlichen Hauptdarstellerin, die mit einer herrlichen Leichtigkeit eine junge Frau verkörpert, der ein Großteil ihrer Jugend gestohlen wurde, die sich aber dennoch ihren positiven Blick aufs Leben davon nicht nehmen lässt. Ihre Geschichte, die einen so dunklen Hintergrund hat und noch viel Potential für die kommende Staffel beinhalten dürfte, ist dabei manchmal skurril, manchmal naiv und hin und wieder sogar vollkommen durchgeknallt, doch niemals ist sie langweilig oder vorhersehbar. Auch Tituss Burgess und "30 Rock"-Veteranin Jane Krakowski machen eine hervorragende Figur in dieser liebenswerten, erfrischenden Comedy, die dem Zuschauer nicht nur ein Lächeln auf die Lippen zaubert, sondern die Welt zeigt, wie sie sein kann, selbst wenn es einmal richtig dunkel sein sollte.

Foto: Kirsten Dunst, Fargo - Copyright: Mathias Clamer/FX
Kirsten Dunst, Fargo
© Mathias Clamer/FX

3. Fargo, Staffel 2

Ein spannender Fall, skurrile Charaktere, absurde Situationen, grandiose Darsteller – "Fargo" ist ein Meisterwerk, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Der Fall, der sich langsam während der Staffel ausbreitet ist verzwickt, aber niemals überladen und schafft es, Spannung zu erzeugen, ohne dass er den Zuschauer mit allzu irrwitzigen Entscheidungen überfährt. Dabei ist die Handlung niemals vorhersehbar und doch entfaltet sie sich von Anfang an mit einer durchdachten Konsequenz, die klar macht, dass die Autoren hier nicht blind agieren, sondern einen klaren roten Faden verfolgen, der vielleicht hin und wieder mal etwas verwoben ist, am Ende jedoch zu einem sinnvollen Endergebnis führt.

Foto: Wayward Pines - Copyright: 2014 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX
Wayward Pines
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX

4. Wayward Pines, Staffel 1

Als Miniserie basierend auf einer Buchtrilogie nahm sich "Wayward Pines" Zeit, um ein mysteriöses Setting zu etablieren, das nicht selten vollkommen abstrus wirkte, aber dennoch spannend und interessant erschien. Absolut unerwartet war sicherlich die Auflösung des Mysteriums mitten in der Staffel mit einer Episode, die nicht mit einem Mal das gesamte Konstrukt der Serie offenbarte, sondern die Enthüllung auch noch kunstvoll in einem fast 20-minütigem Monolog verpackte, der dank der einzigartigen Bilder zu fesseln wusste. Dass zum Schluss der Staffel das Ende der Geschichte nicht jedem gefallen haben durfte, ist nicht weiter verwunderlich. Es ändert aber nichts daran, dass die zehn Episoden umfassende Staffel mit wirklich tollen Einfällen überzeugen konnte.

Foto: Colby Minifie & Krysten Ritter, Marvel's Jessica Jones - Copyright: Myles Aronowitz/Netflix
Colby Minifie & Krysten Ritter, Marvel's Jessica Jones
© Myles Aronowitz/Netflix

5. Marvel's Jessica Jones, Staffel 1

Superheldenserien waren nie mein Terrain, doch dank der immensen Werbung, die Netflix für die Serie betrieben hat, gab es für Abonnenten des Streamingdiensts quasi kein Vorbeikommen an "Marvel's Jessica Jones". Auch ohne Vorkenntnisse über "Marvel's Daredevil" oder andere Marvel-Verknüpfungen konnte die Serie auf weiter Strecke überzeugen, was nicht zuletzt an der grandiosen darstellerischen Leistung von Krysten Ritter und ihrer Chemie mit ihrem Widersacher David Tennant gelegen hat. Die erzählte Geschichte um den Verlust von Kontrolle und Selbstbestimmung, die Verarbeitung eines Traumas und der Kampf um das eigene Ich ist stilvoll in Szene gesetzt und eindringlich erzählt, so dass kleinere Schwachpunkte in der Geschichte, die hin und wieder durchblitzten, nicht weiter ins Gewicht fielen.

Foto: Bob Odenkirk, Better Call Saul - Copyright: Ben Leuner/Netflix
Bob Odenkirk, Better Call Saul
© Ben Leuner/Netflix

6. Better Call Saul, Staffel 1

Für Fans von "Breaking Bad" quasi ein muss, wenn nicht um Bob Odenkirks Willen, dann wenigstens wegen Jonathan Banks. Die Entwicklung des glücklosen Anwalts Jimmy McGill hin zum windigen Winkeladvokaten Saul Goodman verspricht nach der ersten Staffel eine vielschichtige und interessante Sache zu werden. Man konzentriert sich voll und ganz auf Jimmy und seinen Kampf mit den Erwartungen der Gesellschaft und an sich selbst, leidet mit ihm in seinem Bemühungen, sich aus dem Schatten seines Bruders zu erheben und freut sich diebisch darüber, wie er es schafft, einem Gaunerpärchen das Handwerk zu legen. Toll erzählt, tolle Darsteller und hin und wieder ein Gesicht, das man auch in "Breaking Bad" gesehen hat – toll umgesetztes Prequel, das wohl so keiner erwartet haben dürfte.

7. Orange is the New Black, Staffel 3

Auch in der dritten Staffel punktet "Orange is the New Black" mit einem herrlichen Gemisch aus Humor und Tiefgründigkeit, bewegt sich dabei jedoch etwas weiter weg von seiner Hauptdarstellerin und konzentriert sich mehr auf den Mikrokosmos des Frauengefängnisses, was am Ende ein großer Pluspunkt für die Serie ist. Die Charaktere wachsen dem Zuschauer mit jeder Episode neu ans Herz. Man lebt, liebt, lacht und leidet mit den Protagonisten, amüsiert sich über Nebensächlichkeiten und schluckt in Situationen, die man so einfach nicht erwartet hat.

8. Galavant, Staffel 1

Herrlich witzig, skurril und ungewöhnlich. Die Musicalserie "Galavant" über einen Ritter im Mittelalter, der loszieht, um seine Maid aus den Fängen eines Bösen Königs zu befreien, punktet vor allem mit einem glänzend aufgelegten Timothy Omundson und einem herrlich ironischen Unterton, der nicht selten das gesamte Genre auf die Schippe nimmt und dabei gekonnt mit Vorurteilen und Erwartungen der Zuschauer spielt. Nicht alle Witze zünden und so manche Geschichte ist vielleicht auch ein klein wenig nervig, doch am Ende triumphiert die gute Laune in einer Serie, die keinen Anspruch auf Innovation hegt, sonder einfach nur Spaß machen soll. Und das tut sie – von Anfang bis zum Ende.

Foto: Andrew Lincoln, The Walking Dead - Copyright: Frank Ockenfels III/AMC
Andrew Lincoln, The Walking Dead
© Frank Ockenfels III/AMC

9. The Walking Dead, Staffel 5

Die zweite Hälfte der fünften Staffel führte den Cast nun endlich nach Alexandria, was Comickenner bereits lange herbeigesehnt haben dürften. Zwar schwächelt vor allem die Geschichte in Alexandria selbst gegen Ende der Staffel etwas, doch der Weg dorthin zeigt einmal mehr, was "The Walking Dead" am besten kann – eine trostlose und düstere Welt zu zeichnen, in denen die Protagonisten keine andere Wahl haben als weiter zu leben, auch wenn die Hoffnung auf Besserung der Situation sinnlos erscheint, weil auf jeden Hoffnungsschimmer ein schwarzes Nichts folgt, das selbst starke Persönlichkeiten zu zerbrechen droht. Es ist nicht selten die Optik, die bei "The Walking Dead" zu fesseln vermag und dabei über so manche Drehbuchschwäche hinweghelfen kann.

10. Ash vs Evil Dead, Staffel 1

Die Serie "Ash vs Evil Dead" ist eine gelungene Fortsetzung des Kinophänomens um den indizierten Horrorstreifen "Tanz der Teufel" und seiner skurrilen Nachfolger wie "Armee der Finsternis." Er vereint handgemachten Splatter mit einem toll aufgelegten Bruce Campbell, der sich und sein Alter herrlich auf die Schippe nimmt und so richtig Spaß dabei hat, die Rolle zu feiern, die ihn über all die Jahre nie richtig losgelassen hat.

Melanie Wolff - myFanbase

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