Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2015


Top-Serien von Rudolf S.


1. Review, Staffel 2

Der Sieger 2015 bei mir ist diese herrlich witzige und schräge Mockumentary. Eine fiktive TV-Sendung, in der die Hauptfigur Forrest MacNeil, gespielt von Andy Daly, das Leben bewertet. Dabei bekommt er die Vorschläge von den Zuschauern. So weit ganz ok, wenn diese Vorschläge nicht so absurd, gefährlich oder zum Teil lebensverändernd wären. Vor allem, weil Forrest praktisch sein ganzes Leben nach dem Ausführen dieser Reviews richtet. Wenn der Zuschauer wissen möchte, wie es ist, sich scheiden zu lassen, drogenabhängig zu sein, jemanden umzubringen oder 15 Pfannkuchen auf einmal zu essen, so macht er das, gnadenlos zieht er diese Reviews durch, auch wenn diese sein Leben, wie erwarten, in ein Chaos verwandeln. Herrlich schwarzer Humor, wo man oft nicht sicher ist, soll man lachen oder ist man schockiert, oder beides auf einmal.

2. UnREAL, Staffel 2

"UnREAL" vom Sender Lifetime war für mich die Überraschung des Sommers. Nie im Leben hätte ich mir gedacht, so viel Freude, Spannung und auch Entsetzen bei einer solchen Serie zu fühlen. Das Drama bzw. man kann auch Satire sagen, spielt hinter den Kulissen der Reality TV Show Everlasting, also dem Bachelor und zeigt, wie wenig vom Zauber und des Märchens hinter der Kamera übrig bleibt. Hier sind vor allem Shiri Appleby als Rachel und die grandiose Constance Zimmer als Quinn jene Charaktere, die die Serie tragen. Ihr manipulatives Handeln mit den Kandidatinnen und dem Bachelor und auch unter den Crewmitgliedern, sogar unter sich, alles für den Erfolg und für eine gute Show zu tun, sind wirklich interessant und man ist echt sprachlos, wie gnadenlos dieses Business ist. Achtung, es besteht Suchtgefahr. Hoffe, sie halten das Niveau für die 2. Staffel.

3. You, me and the Apocalypse, Staffel 1

Wenn die Apocalypse kommt, ist es egal, wen man liebt, an welchen Gott man glaubt, wie viel Geld man hat, ob man gut oder böse ist, sie trifft uns alle. Zunächst dachte ich, ich werde hier viel lachen. Das Lachen verging mir nach einer Folge komplett, stattdessen war es ein Zittern, Spannung, Grübeln und Entsetzen darüber, ob und wie sich die Figuren hier vor dem Untergang der Welt retten werden. Und als die Serie von Folge zu Folge immer düsterer wurde, ein Plot-Twist den nächsten folgte, die Figuren mehr und mehr in Verbindung zu einander standen, saß ich gespannt vor dem TV, wie es am Tag Null ausgehen wird. Geniale Schaupieler, super Bilder, tolle Dialoge (vor allem jene mit Rob Lowe als den Advokaten des Teufels), Spannung bis zum Schluss. Und wie die Nachrichtensprecherin in der Serie sagt: "I hope we meet again".

Foto: Silicon Valley - Copyright: 2015 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc.
Silicon Valley
© 2015 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are the property of Home Box Office, Inc.

4. Silicon Valley, Staffel 2

Die zweite Staffel brachte die Weiterentwicklung der Firma von Richard und den damit verbundenen Problemen, die sich mit so etwas ergeben. Von Finanzierungsproblemen, einem Rechtsstreit darüber, wo Pied Piper eigentlich entwickelt wurde bis hin zu den üblichen Gilfoyle vs. Dinesh Mätzchen. Leider war die Staffel nicht ganz so gut, wie die erste, aber immer noch ist Silicon Valley eine gute Nerd-Comedy, die wunderbar unterhält, gut das reale Silicon Valley parodiert und mit guten Sprüchen aufwartet. Sie wirkt zumindest realer, als es "The Big Bang Theory" je war und sie ist zum Glück auch lustiger. Und weil die ehemals Nerd-Serie nun eher einer Romantic-Comedy gleicht, hat man mit Silicon Valley einen passenden Ersatz.

Foto: Aya Cash, You're the Worst - Copyright: James Minchin/FX
Aya Cash, You're the Worst
© James Minchin/FX

5. You're the Worst, Staffel 2

Die Serie über das ungleiche Paar, das eigentlich kein Couple sein möchte, und doch eins ist, hat mit der zweiten Staffel nun das Zusammenleben von Jimmy und Gretchen als Handlung. Waren aber die ersten 5 Folgen noch sehr lustig in der Beleuchtung dieser Situation, so wurde Gretchen mit Laufe der Staffel durch ihre Depression zum echten Zombie, und die geniale Energie, die zwischen ihr und Jimmy noch am Anfang war, wich einer Situation, in der niemand richtig wusste, was jetzt passieren wird. Mir persönlich hat das leider weniger gefallen, da der Humor der ersten Staffel so ein wenig verloren ging. Zum Glück wurde mit dem Finale wieder alles gut, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das ganze in der 3.Staffel, die es zum Glück geben wird, nicht am Ende doch wieder in einer Romantic-Comedy 0815 Variante enden wird. Denn "You're the Worst" kann so viel besser sein, so viel mutiger, ehrlicher und auch glaubhafter. Dennoch, ich liebe diese Serie, sie bietet viele gute Momente, ist sehr gut besetzt und in fast jeder Folge hauen sie einen Satz zum Thema Liebe raus, der an Genialität nicht zu überbieten ist.

Foto: Brooklyn Nine-Nine - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX
Brooklyn Nine-Nine
© 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX

6. Brooklyn Nine-Nine, Staffel 3

Die Comedy "Brooklyn Nine-Nine" rund um die Einheit aus dem 99. Revier in New York gehört bei mir zum fixen Serienkader dazu. Sie hat nichts an Klasse verloren, vor allem, weil die Schauspieler bzw. ihre Figuren Jake, Amy, Captain Ray Holt, Sergeant Terry, Charles, Rosa und Gina Linetti immer noch super miteinander harmonieren und sehr witzig sind; hier trauen sich die Macher der Serie die Figuren auch immer wieder unter sich zu mischen, heißt immer andere Duos oder Trios zu bilden, und doch sind dabei fast alles Plots, egal für welche Figuren-Kombination immer gut und witzig. So muss für mich eine gute Comedy sein, nicht mehr und nicht weniger. Aber bitte im Originalton, die Synchronisation ist leider nicht sehr gelungen.

Foto: Lena Dunham & Desiree Akhavan, Girls - Copyright: 2014 Home Box Office, Inc. All rights reserved.
Lena Dunham & Desiree Akhavan, Girls
© 2014 Home Box Office, Inc. All rights reserved.

7. Girls, Staffel 4

"Girls" hat mit der vierten Staffel einige zum Teil ganz witzige, und diesmal weit weniger offenherzige Geschichten gebracht. Ich mag diese Serie einfach, auch wenn Hannah natürlich nicht die einfachste Serienfigur ist, die man sofort ins Herz schließt. Sie hat in dieser Staffel versucht erwachsen zu werden, nun wirklich Schriftstellerin zu werden, alleine, ohne ihre Girls klar zukommen, ebenso wie etwa Shoshanna, die nach wie vor mein Girl ist. Und sagen wir mal so, Hannah hat es wirklich versucht, sie hat es aber nicht ganz geschafft, zum Ende hin wurde es dann aber doch besser, als erwartet. Ob sie es nun schafft, eine gut funktionierende Beziehung fern ab von Adam zu haben, die länger hält als nur ein Paar Wochen, warten wir ab. Die neue Staffel kommt ja bald.

Foto: Will Forte, The Last Man on Earth - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co. Cr: Frank Ockenfels/FOX
Will Forte, The Last Man on Earth
© 2015 Fox Broadcasting Co. Cr: Frank Ockenfels/FOX

8. The Last Man on Earth, Staffel 1

Ja was habe ich mir von der Serie "The Last Man on Earth" alles erwartet. Ein Mann, ganz alleine übrig geblieben auf der Welt, verschont vom Virus, den wir nun X-Staffeln lang dabei zusehen dürfen, wie er die Zeit tot schlägt, so ganz alleine auf der Welt. Falsch gedacht. Nachdem man ihm wirklich 1 1/2 Folgen lang dabei zusehen durfte, wie er durch die USA reist, alles denkbare in die Luft jagt oder sich im aufblasbaren Planschbecken gefüllt mit Alkohol sonnt, war bei ihm die Luft schnell drausen. Er fühlte sich einsam und wollte sich umbringen. Bis Carol kam, und Melissa, und Todd, und noch 3 Leute. Also so ganz alleine ist er nun nicht mehr. Dennoch, es bleibt auch mit mehr Menschen auf der Erde eine ganz interessante Comedy, wo man zwar nicht wirklich mitfühlt mit der Hauptfigur Phil Miller/Tandy, zumindest nicht in der ersten Staffel, aber die Serie hat einen gewissen Charme, ist sie doch anders als viele andere. Und an Will Fortes Rauschebart kann man sich nicht satt sehen.

9. Togetherness, Staffel 2

Die Dramedy "Togetherness" der Brüder Duplass ist etwas überraschend in dieser Liste aufgetaucht, dafür aber mehr als verdient. Es ist eine leise Serie, eine, wo man schnell eine Verbindung zu den Figuren aufbaut, die alle sehr gut gespielt werden, von Mark Duplass, Melanie Lynskey, Amanda Peet und Steve Zissis. Figuren, die ihr Leben mal traurig, mal glücklich (er)leben, sich mit Eheproblemen, dem Leben an sich oder eben Jobsuche quälen. Man unternimmt mit ihnen eine schöne Reise, lernt über das Leben und auch über sich selbst. Es hat was spezielles, jede Folge ist eine neue Erfahrung. Ich mag sie gerade deshalb, weil ich ehrlich mit den Figuren mitfühle, weil ich es ihnen abkaufe, wenn sie traurig sind und wenn sie glücklich sind. Und das schaffen nur sehr wenige andere Serien.

10. Fresh off the Boat, Staffel 1

Den Abschluss der Liste bildet die Comedy von ABC, die die asiatische Familie Huang in den 90er Jahren in den USA begleitet. Es sind die realen Erinnerungen von Eddie Huang (mehr oder weniger), eine Art "Alle hassen Chris" und "Malcolm Mittendrin" Mischung, die vor allem mit einem guten Cast punktet, vor allem Constance Wu als Jessica Huang sowie die beiden jüngsten Söhne Evan und Emery stechen positiv hervor. "Fresh Off the Boat" ist eine sympatische, kleine Serie, die für 20 Minuten entspannen lässt und gute Laune macht. Wird uns wohl noch länger erhalten bleiben.

Rudolf S. - myFanbase

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