Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2015
Top-Serien von Emil Groth
1. Homeland, Staffel 5
Als klar wurde, dass Staffel 5 der Serie "Homeland" in Deutschland, vor allem in Berlin, spielen würde, habe ich mich schon sehr gefreut. Dass man dann auch noch ein Thema gefunden hat, dass zeitgemäßer wieder kaum sein könnte, gab der Staffel zusätzlichen Antrieb. Den Spitzenplatz meiner Liste hat die Staffel deshalb bekommen, weil man es geschafft hat, differenzierte Ansichten und Einstellungen sinnvoll miteinander verbunden hat und die Grenze zwischen falsch und richtig sehr schmal war. Die Konflikte der einzelnen Charaktere waren mitreißend und überzeugend umgesetzt, sodass die Staffel trotz kleinerer Mängel voll überzeugen konnte.
2. Jane the Virgin, Staffel 1
Ich bin ja überhaupt kein Freund von Telenovelas oder sonstigen Seifenopern, aber in die erste Episode von "Jane the Virgin" wollte ich trotzdem mal reinschauen. Diese Strategie kann ich nur wärmstens empfehlen. Die Aufmachung der Serie ist wundervoll, denn das Konzept, die Telenovela-Elemente selbstironisch zu integrieren, geht wunderbar auf. Die Handlung ist kurzweilig, der Erzähler ist ein perfekter Begleiter und die Schauspielerriege kann man schnell ins Herz schließen. Die Serie bietet beste Unterhaltung.
3. Wayward Pines, Staffel 1
Das mysteriöse Verschwinden von Personen, die in einer Kleinstadt zusammen finden und dort unter zweifelhaften Regeln leben, ist auf jeden Fall ein Setting, was meine Neugierde geweckt hat. Und "Wayward Pines" konnte die Mysteriösität über die Staffel hinweg halten. Man hat es geschafft, immer im richtigen Moment neues Futter zu geben und ein paar Fragen zu beantworten und dabei neue aufzuwerfen, was der Dynamik von Beginn an gut getan hat. Auch die Neuausrichtung zum Ende der Staffel, war ganz nach meinem Geschmack und wirkte mit Bedacht umgesetzt. Ich bin froh, dass es doch noch eine zweite Staffel geben wird, und hoffe, dass man das Niveau halten kann.
© polyband
4. 100 Code, Staffel 1
Zu den vielen internationalen Serienproduktionen, die in letzter Zeit von sich reden machten, gehört für mich auch "100 Code". Das amerikanisch-schwedische Ermittlerduo ist einem Serienkiller auf der Spur, der Morde nicht selbst begeht, sondern anderen bei ihren Morden hilft. Die düstere Stimmung, die einfallsreiche und komplexe Story und zwei fabelhafte Hauptdarsteller machen die Serie zu einem Genuss. Zudem finde ich es doch immer wieder erfrischend, wenn eine gut gemachte Serie nicht in erster Linie eine US-Produktion ist. Es tut der Vielfalt gut, dass hier die Konkurrenz immer stärker wird.
5. Stalker, Staffel 1
Leider hat es "Stalker" nicht in eine zweite Staffel geschafft, dabei ist diese Krimiserie, die sich einer kriminellen Nische widmet, in meinen Augen äußerst gelungen. Allein schon die Tatsache, dass die wenigsten Fälle mit Mord zu tun hatten sondern in der Regel nur das Voyeuristische im Mittelpunkt stand, machte die Serie außergewöhnlich. Man hatte immer diesen Touch eines Horrorfilms á la "Scream", weil sich immer wieder Leute in viel zu großen Häusern beobachtet und verfolgt fühlten. Dass die Ermittler selbst Stalking-Erfahrungen haben, ließ auch in dieser Ebene sehr viel Spannung zu, insbesondere die spannende und teilweise verstörende Storyline um Beth Davis und ihren Stalker ließ mich Woche für Woche wieder einschalten.
© Frank Ockenfels III/AMC
6. The Walking Dead, Staffel 6
Ich hätte nie gedacht, dass es eine Zombie-Serie so lange schafft, mich bei Laune zu halten, und es gab auch schon Momente insbesondere in Staffel 3, an denen ich überlegte, "The Walking Dead" ad acta zu legen. Letztlich hatte ich mich dagegen entschieden, weil man doch immer wieder neue Reize setzen konnte und das Setting immer wieder geschickt ändert, sodass trotz aller Wiederholungen der Fortverlauf der Serie von Interesse ist. Die ein oder andere Effekthascherei ist dabei zu verschmerzen, weil sie doch immer wieder großartigen, emotionalen Szenen gegenüber stehen, die zwischen dem alltäglichen Gemetzel wirklich mitreißen können. Jeder Charakter hat seinen Kampf auszufechten und Woche für Woche ist man gebannt, was diese Apokalypse noch so bereit hält. Es ist wie ein Virus, man kann nicht mehr weggucken.
© Warner Bros. Entertainment Inc.
7. The Big Bang Theory, Staffel 9
Meine Lieblingsnerds sorgen Woche um Woche für zahlreiche Lacher und sind aus meinem Alltag kaum noch wegzudenken. Selbst Wiederholungen können mich immer wieder überzeugen. Trotzdem bin ich bei "The Big Bang Theory" auch sehr kritisch, weil es langlebige Comedyserien nicht immer schaffen, eine sinnvolle Entwicklung ihrer Charaktere voran zu treiben, weil man im Gagfeuerwerk die Übersicht verliert. Ich hätte die Serie lieber weiter oben in meiner Liste einsortiert, doch dafür gab es zuletzt doch zu viele Episoden, die inhaltlich fast nichts erzählt oder entwickelt haben. Nur lustig ist langweilig und die Serie muss sich eben auch an "Friends" und "Scrubs - Die Anfänger" messen lassen, macht dann aber doch eher die gleichen Fehler wie "How I Met Your Mother". Trotzdem will ich sie nicht missen und spreche ihr einen sehr verdienten siebten Rang zu.
© 2014 AMC Networks Inc.; Justin Lubin/AMC
8. Fear the Walking Dead, Staffel 1
Eine Mischung aus Skepsis und Neugier ließ mich natürlich beim "The Walking Dead" Spin-Off einschalten, zumal sechs Episoden nun wirklich kein Risiko darstellen. "Fear the Walking Dead" musste ich erst mal finden, konnte dann aber doch überzeugen und für mich nicht nur eine Ergänzung zur Mutterserie darstellen sondern auch eigenständig funktionieren. In gewisser Weise finde ich den Beginn der Apokalypse auch viel interessanter als den Kampf gegen die Auswirkungen. Hier kamen mir ein paar Aspekte allerdings zu kurz. Inwieweit das in Staffel 2 noch nachgeholt werden kann, bleibt abzuwarten. Ich bin aber in jedem Falle mit an Bord.
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Tyler Golden/FOX
9. Glee, Staffel Staffel 6
Natürlich werden sich jetzt einige Leute sagen, dass ich gar keine Ahnung von Serien haben kann, wenn ich den Abgesang von "Glee" mit in meine Liste aufnehme. Man braucht auch nicht darüber diskutieren, denn auch ich fand die Staffel qualitativ nicht besonders doll und war am Ende eigentlich froh, dass es vorbei ist. Ein gutes halbes Jahr später kommt bei mir aber Wehmut auf. Die Serie hatte sechs Jahre lang doch meinen Serienalltag mitbestimmt und Woche für Woche belustigen und zu Tränen rühren können. Und auch in der sechsten Staffel gab es bei Brittana und Co. emotionale Momente, die andere Serie so nicht umzusetzen wussten. Dass aber keine neue Mash-Ups mehr erscheinen werden, keine neuen Performances mehr zu sehen sind und keine nervige Sue mehr ihre dämlichen Pläne umzusetzen versucht, hat doch ein kleines Loch hinterlassen. Nur deshalb bin ich nicht drumherum gekommen, "Glee" hier noch in meine Liste aufzunehmen.
10. Scorpion, Staffel 1
Meine Serie zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag war 2015 "Scorpion". Aus dem Interesse heraus, was aus Robert Patrick geworden ist und wie sich Katharine McPhee nach "Smash" machen wird, habe ich einfach mal reingeschaut und habe etwas gefunden, bei dem ich ganz gut den Stress des Alltages vergessen konnte, ohne mich und meine Hirnzellen besonders anstrengen zu müssen (ok, das geht bei "The Walking Dead" auch, aber die Serie ist durch die Grundstimmung belastender). Das Lösen von Fällen mit Hilfe ein paar superintelligenter Nerds hat mich fortlaufend ein bisschen an "Chuck" erinnert, kommt daran zwar nicht heran, aber es hat mich bei der Stange gehalten und wird es wohl auch in Zukunft tun.
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