Wandlungsfähigkeit von Serienschauspielern
Serien sind, mit Ausnahme von Mini-Serien, prinzipiell für eine längere Laufzeit auslegt und binden die Zuschauer vor allem mit ihren Charakteren. Für die Darsteller jener bedeutet das teilweise, dass sie schnell nur noch mit diesem Part in Verbindung gebracht werden, gerade wenn sie ihn über mehrere Jahre hinweg verkörpern. Die myFanbase-Redaktion hat einen Blick auf jene Schauspieler geworfen, welche es schaffen trotz ihrer ersten oder einer sehr großen Rolle immer wieder in neuen Charakteren überzeugen oder bei dem Versuch bisher gescheitert sind.
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Michael C. Hall
Michael C. Hall gelang bereits mit seiner ersten Rolle ein internationaler Durchbruch als Schauspieler: In der hochgelobten Serie "Six Feet Under" verkörperte er fünf Jahre lang den Charakter David Fisher, der ihm nahezu auf den Leib geschrieben war. Ein homosexueller Leichenbestatter, der seinen Platz in der Welt finden muss und dabei vor allem etliche Tiefen auf dem Weg zum Glück durchleben muss. Wie seine Schauspielkollegen in der Serie brillierte auch Michael C. Hall mit seiner Schauspielkunst. Als er dann ein Jahr später die Hauptrolle in "Dexter" übernahm, war klar, dass Michael C. Hall ein grandioser Charakterdarsteller ist, der noch eine erfolgreiche Karriere vor sich haben wird. Denn bereits im Piloten der Serie konnte Michael C. Hall seinem Charakter Dexter Morgan so grandios überzeugen, dass selbst eingefleischte "Six Feet Under"-Fans nicht auch nur einen Hauch von David Fisher in ihm gesehen haben. Gleiches gilt für - die leider sehr wenigen - anderen Rollen die Michael C. Hall in seiner Karriere inne hatte: Er haucht jedem seiner Charakter ein eigenes Leben ein, sodass es als Zuschauer unglaublichen Spaß macht ihn in diversen Rollen zu sehen.
Bryan Cranston
© 2011 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Schon bevor "Breaking Bad" zu einem weltweiten Erfolg wurde, war klar, dass Bryan Cranston ein talentierter Schauspieler ist, der vor allem ein unfassbar komödiantisches Talent besitzt. Immerhin hat er fünf Jahre lang Hal in der beliebten Comedy-Serie "Malcolm Mittendrin" dargestellt und dort jeden Witz auf den Punkt abgeliefert. Auch seine kleine Gastrolle in "How I Met Your Mother" als Hammond Druthers hinterließ einen bleibenden Eindruck, sowie zig seiner anderen kleinen und großen Rollen auf dem heimischen Bildschirm sowie auf der Kinoleinwand. Als Walter White hat Bryan Cranston einmal mehr jeden von seinem Talent überzeugt und schlüpfte sechs Jahre lang in die Rolle seines Lebens - zumindest nimmt man das bisher an. Mich persönlich würde es jedoch nicht wundern, wenn Bryan Cranston in einigen Jahren erneut ein glückliches Händchen beweist und einmal mehr eine beeindruckende Rolle annimmt, die er erneut mit einer solchen Brillanz verkörpert, dass auch der Name Walter White lediglich zu einer weiteren Rolle wird, die Bryan Cranston einst inne hatte und perfekt ausfüllen konnte.
Sebastian Stan
© Paramount Pictures
Für viele ist Sebastian Stan erst ein Begriff, seit er die Rolle des Bucky Barnes im Marvel Cinematic Universe übernommen hat und dort als Winter Soldier in diversen Filmen sein Talent unter Beweis stellen kann. Für mich gehört Sebastian Stan bereits seit seiner ersten Hauptrolle als Jack Benjamin in "Kings" zu jenen Schauspielern, deren Karriere ich in jedem Fall verfolgen möchte. Denn in der kurzlebigen und stellenweise eher schwachen Serie, war Sebastians Stans Verkörperung für mich einer der Hauptgründe stetig am Ball zu bleiben, obwohl er nicht mal der tragende Charakter der Serie gewesen ist. Auch als Carter Baizen in "Gossip Girl" konnte Sebastian Stan kurz darauf überzeugen und außerdem zeigen, dass er nicht auf einen Typ festgelegt ist. Auch in "Once Upon a Time" gelang es ihm einen bleibenden Eindruck als verrückter Hutmacher zu hinterlassen, der für mich persönlich immer noch zu einem der besten Nebencharaktere der Serie gehört, den ich zu gern auch im Spin-Off "Once Upon a Time in Wonderland" gesehen hätte. Seine Darstellung als Hutmacher hat mich vor allem auch deswegen überzeugt, da er zur gleichen Zeit eine komplett andere Rolle in "Political Animals" inne hatte, in der er mich ebenso überzeugt hat.
Flop
Jason Dohring
Jason Dohring brauchte nur wenige Episoden, bis ich seinem Charakter Logan Echolls in "Veronica Mars" komplett verfallen war. Gestik, Mimik und Sprache waren für mich auf den Punkt, sodass ich bis heute absolut von ihm in dieser Rolle überzeugt bin und es für mich keinen anderen Schauspieler gibt, der die Rolle auch nur annähernd ausfüllen könnte. Doch leider scheint dies Jason Dohrings Rolle des Lebens zu sein, denn anschließend konnte er mich in keiner anderen überzeugen. Ob als Josef Konstantin in "Moonlight", als Mr. Carpenter in "Ringer", als Jeff Fairburn in "The Messengers", als Will Kinney in "The Originals" oder als Chronos in "Supernatural" - keiner dieser Rollen konnte Jason Dohring sich zu eigen machen. Vielmehr hat man das Gefühl, als hätte jeder andere Schauspieler dem Charakter mehr Leben einhauchen können. Selbst in der Webserie "Play It Again Dick", in der Jason Dohring sich selbst spielt und die von Ryan Hansens Versuch handelt, ein "Veronica Mars"-Spin-Off genehmigt zu bekommen, kann Jason Dohring nicht mal als 'er selbst' wirklich überzeugen...
Lauren Graham
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Lauren Graham hat wohl restlos jeden in ihrer Rolle als Lorelai Gilmore in "Gilmore Girls" überzeugt und jeder Zuschauer wird sicherlich Luftsprünge gemacht haben, als die Neuigkeit über das angestrebte Revival der Serie die Runde machte. Auch ich habe mich natürlich tierisch darüber gefreut, nicht zuletzt, da Lauren Graham als Lorelai absolut überzeugen kann. Doch leider scheint dies auch die einzige Art von Rolle zu sein, die Lauren Graham spielen kann. Denn in der absolut brillanten Serie "Parenthood" hat man leider nur zu gut gesehen, dass Lauren Grahams schauspielerische Breite sehr beschränkt ist, da sie Sarah Braverman letztlich genauso dargestellt hat, wie sie Lorelai darstellt.
Austin Butler
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Es gibt Schauspieler, bei denen man gar nicht einschätzen kann, ob sie wirklich gute Schauspieler sind, da man sie zwar schon in zig Rollen gesehen hat, diese aber eigentlich immer genau der gleiche Typ gewesen sind. Dazu gehört leider auch Austin Butler, dessen Rollen Jones Mager in "Life Unexpected", James 'Wilke' Wilkerson III in "Switched at Birth" und Sebastian Kydd in "The Carrie Diaries" jedes Mal die gleichen waren. Gerade für junge Schauspieler ist es natürlich nicht immer einfach und es hat sicherlich auch seine Berechtigung, dass er in der Art von Rolle besetzt wird, in der er bereits überzeugen konnte. Aber selbst wenn man sich seine Rolle als Chase in "Arrow" ansieht, muss man leider zugeben, dass er aus dem ihm nun bestens bekannten Muster nicht so leicht herausbrechen kann. Ob er sich mit seiner Rolle als Wil Ohmsford in "The Shannara Chronicles" endlich mal beweisen konnte, kann ich nicht beurteilen, aber ich befürchte, dass auch dieser Charakter wieder das gleiche Schema hat, wie alle seine bisherigen Rollen zuvor.
Annika Leichner - myFanbase
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