Wandlungsfähigkeit von Serienschauspielern
Serien sind, mit Ausnahme von Mini-Serien, prinzipiell für eine längere Laufzeit auslegt und binden die Zuschauer vor allem mit ihren Charakteren. Für die Darsteller jener bedeutet das teilweise, dass sie schnell nur noch mit diesem Part in Verbindung gebracht werden, gerade wenn sie ihn über mehrere Jahre hinweg verkörpern. Die myFanbase-Redaktion hat einen Blick auf jene Schauspieler geworfen, welche es schaffen trotz ihrer ersten oder einer sehr großen Rolle immer wieder in neuen Charakteren überzeugen oder bei dem Versuch bisher gescheitert sind.
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Wentworth Miller
Wentworth Miller hat mit "Prison Break" im Jahre 2005 einen Senkrechtstart hingelegt. Plötzlich war er als Michael Scofield in aller Munde und seine Fangemeinde wuchs von Tag zu Tag. Auch ich bin dem Charme von Wentworth Miller alias Michael Scofield erlegen und fieberte mit ihm bei jedem Gefängnisausbruch oder –einbruch mit. Nach der Absetzung von "Prison Break" wurde es ruhiger um den Darsteller, was auch persönliche Gründe hatte, etwas worüber er heute ziemlich offen und ehrlich spricht. Ich selber konnte mir Wentworth Miller eigentlich kaum in einer anderen Rolle als derjenige des Michael Scofield vorstellen, auch wenn ich mir natürlich all die Episoden der Serien angesehen habe, in denen er kurze Gastauftritte absolviert hatte. Für mich blieb er einfach Michael Scofield. Aus diesem Grund nahm ich die Nachricht, dass Miller eine Gastrolle in der Superheldenserie "The Flash" übernehmen sollte zwar überrascht und freudig aber auch skeptisch auf. Als ich dann noch hörte, dass es sich bei dieser Rolle um die eines Bösewichts handelte, kam ich nicht darum herum, mich zu fragen, wie Wentworth Miller sich in diese Figur hineinversetzen kann. Doch bereits die erste Folge von "The Flash" in welcher Miller alias Captain Cold auftauchte, belehrte mich eines Besseren. Kein einziges Mal sah ich Michael Scofield vor mir und Wentworth Miller konnte mich sofort mit seiner neuen Figur begeistern. So sehr, dass meine alte Fanleidenschaft für ihn wieder aufflammte und ich dadurch hocherfreut war, als bekanntwurde, dass er einen fixen Part in dem Ablegen "Legends of Tomorrow" übernimmt. Und so ist, sieben Jahre nach "Prison Break" Wentworth Miller endlich wieder wöchentlich im Fernsehen zu sehen und egal ob er nun als Michael Scofield oder Captain Cold über die Bildschirme flimmert, er kann überzeugen, den Zuschauer mitreißen und seiner Figur das nötige Profil einhauchen. Wentworth Miller hat bewiesen, dass er mehr ist als Michael Scofield, dass er ein Schauspieler ist, der seine Stärken nicht nur in einem Charakter ausleben kann und von dem ich hoffe, dass wir ihn noch in vielen weiteren Rollen bestaunen dürfen.
Jesse Spencer
© 2010 Fox Broadcasting Co.; David Johnson/FOX
Jesse Spencer kannte ich, wie wohl viele, aus der Serie "Dr. House", in welcher er einen Arzt, Robert Chase, aus House Team darstellt. Während Jesse Spencer, vor allem zu Beginn von "Dr. House" eher kein Sympathieträger darstellt, ist dies in seiner jetzige Rolle in "Chicago Fire" das komplette Gegenteil. Hier ist Spencers Charakter Matthey Casey derjenige, bei dem es einem schwerfällt ihn nicht zu mögen. Casey ist das gute Herz der Feuerwache 51 und gerät er einmal in Schwierigkeiten ist er bekannt dafür die richtige und loyalste Entscheidung zu treffen. Genauso gut wie Jesse Spencer seine Rolle als oft unsympathischen Dr. Chase, der sich hinter dem Rücken von Patienten über sie lustig macht und sich immer mehr in einen zweiten House verwandelt, gemeistert hat, schafft er es auch den sympathischen, liebenswerten und loyalen Casey in "Chicago Fire" darzustellen und zeigt damit seine schauspielerische Wandelfähigkeit anhand zwei gegensätzlichen Rollen schön auf.
Torrey DeVitto
Als bekannt wurde, dass "Chicago Med" als zweites Spin-Off von "Chicago Fire" in Serie geht, habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut. Als unter den ersten Casting News der Name Torrey DeVitto auftauchte, war ich jedoch skeptisch, ob mir die Serie, mit ihr als Hauptdarstellerin, dann wirklich gefallen würde, habe ich sie doch in "One Tree Hill" als Crazy Nanny Carrie bis aufs Blut gehasst. Doch meine Befürchtungen in Natalie Manning, DeVittos Charakter in "Chicago Med" immer die Crazy Nannie zu sehen, die die Ehe meine Lieblingscharakters Nathan Scott zerstören wollte, wurden bereits nach der ersten Folge der neue Serie komplett zerstreut. DeVitto schafft es ohne Probleme die liebenswerte Kinderärztin Nathalie Manning darzustellen, die einen in keinster Weise an Nanny Carrie erinnert und die inzwischen zu einem meiner Lieblingscharaktere in "Chicago Med" geworden ist. Großes Kompliment.
Flop
James Lafferty
Dass James Lafferty nicht der begnadetste Schauspieler ist, wurde schon in einigen Szenen in der Serie "One Tree Hill" klar. Trotzdem hat er seinem Seriencharakter Nathan Scott so viel Leben eingehaucht, dass man oft vergessen hat, dass es überhaupt noch einen James Lafferty gab und dieser Nathan Scott nicht in Wirklichkeit draußen rumläuft. Mich hat James Lafferty mit seiner Darstellung des Jungen mit der schwierigen Kindheit und mit dem Bedürfnis nach Nähe so vollkommen überzeugt, dass ich der Serie "One Tree Hill" innert kürzester Zeit völlig verfallen war und Nathan Scott noch heute zu einem meiner absoluten Lieblingscharaktere gehört. Kein Wunder also, dass ich nach dem Ende von "One Tree Hill" mir weitere Serien und Filme mit James Lafferty ansehen wollte. Leider wurde ich von seinen Darstellungen völlig enttäuscht und ich musste mir eingestehen, dass James Lafferty aus Nathan Scott einen wunderbaren Charakter gemacht hat, seine anderen Charaktere bleiben aber blass und sind schlicht und einfach langweilig.
John Stamos
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Robert Trachtenberg/FOX
Ich hab "Full House" geliebt, was zu einem großen Teil auch an Onkel Jesse lag, der von John Stamos grandios dargestellt wurde. Auch in dem Reboot "Fullor House" konnte Onkel Jesse gleich wieder begeistern und ich hätte mir in der ersten Staffel ein paar weitere Gastauftritte von John Stamos gewünscht. Keim Wunder also, dass ich "Grandfathered" die neue Serie mit John Stamos in der Hauptrolle auch sofort auf meine Watchliste gesetzt habe und ich wurde nicht enttäuscht, die Komödie gefällt mir zwar nicht so gut wie "Full House" doch sehe ich mir immer mal wieder gerne eine Episode an, hauptsächlich wegen John Stamos, der aber auch in "Grandfathered" eigentlich eine ältere Kopie von Onkel Jesse darstellt und sich somit nicht wirklich weiterentwickeln konnte oder in seiner schauspielerischen Tätigkeit wandelbar ist. Schade, denn eigentlich habe ich zu Zeiten von "Full House" gedacht, dass wir von John Stamos noch viel sehen werden, unter anderem auch andere Rollen als diejenige des Onkel Jesse und Kopien davon.
Maria Schoch - myFanbase
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