Serienentdeckungen 2016, Teil 1

Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren kurz vor dem Jahresende noch einmal Revue passieren, welche Serienperlen sie 2016 nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte, aber feine Serie gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.


Serienentdeckungen von Nina


Orange Is the New Black

Foto: Yael Stone, Orange Is The New Black - Copyright: Netflix. ® All Rights Reserved
Yael Stone, Orange Is The New Black
© Netflix. ® All Rights Reserved

Eigentlich bin ja ich immer diejenige, die ihrer Familie und Freunden Serien empfiehlt, die sie unbedingt gesehen haben müssen. Doch bei "Orange is the New Black" war es meine Schwester die sich vor Begeisterung kaum halten konnte und mehr oder weniger ziemlich entsetzt war, dass ich bisher nicht mal in die ja doch sehr erfolgreiche Netflix-Serie reingeschaut hatte. Um diese Lücke zu schließen, begang ich also Anfang des Jahres mit der ersten Staffel und wusste quasi ab der ersten Episode, dass das was da gerade läuft genau mein Ding ist. Sofort war ich mit dem "Orange is the New Black" - Virus infiziert und konnte nicht genug von den diversen Insassinnen des Litchfield-Gefängnisses bekommen. Denn bei "Orange is the New Black" passt meiner Meinung nach einfach alles perfekt zusammen. Und neben den spannenden und unglaublich vielfältigen Geschichten waren es besonders die vielen unterschiedlichen Charaktere die ich sofort in mein Herz geschlossen habe und die diese Serie so sehenswert macht. Ein bunter Haufen und jede Insassinn so unterschiedlich in ihrer Geschichte, aber trotzdem jede auf ihre eigene Art doch wieder liebenswert. Getreu den Passagen aus dem Titelsong "You've Got Time" von Regina Spektor "Remember all their faces. Remember all their voices. Everything is different. The second time around" schafft es jede neue Staffel von "Orange is the New Black" immer wieder mit neuen Geschichten und den liebgewonnenen Charakteren zu begeistern und was besonders wichtig ist, immer wieder verschiedene Arten von Emotionen im Zuschauer zu wecken und dabei beste Unterhaltung abzuliefern.

Vikings

Nachdem mein Freund und ich mit der DVD-Veröffentlichung der siebten Staffel die "Sons of Anarchy" im April dieses Jahres endgültig verabschiedet haben, waren wir auf der Suche nach einer neuen Serie um diese Lücke zu füllen und die vorallem für Mann und Frau interessant ist. Und da wir beide auch große Fans von gut gemachten Historienserien sind, lag es nahe mal bei "Vikings" reinzuschauen. Wie erhofft waren wir auch beide ab der ersten Minute gefesselt von dieser unglaublich gut gemachten und vor allem wahnsinnig spannenden und interessanten Historienserie. Denn "Vikings" versetzt einen nicht nur zurück in eine andere Zeit, sondern hebt sich auch vom Grundthema von anderen ähnlichen Formaten ab. Da ja mittlerweile bekannt ist, wie die Zeiten in englischen Königshäusern waren, ist es bei "Vikings" auf Grund der Wikinger-Thematik einfach nochmal eine ganz anderes Genre das bedient wird und dem Zuschauer eine völlig neue Welt offenbart. Zudem schließt man schnell die ganzen Charaktere ins Herz und folgt gebannt dem Lebensweg von Ragnar Lodbrok (Travis Fimmel) und seiner Familie und Freunden. Und nachdem im März dieses Jahres schon die fünfte Staffel von "Vikings" von dem US-Sender History in Auftrag gegeben wurde, hoffe ich dass wir noch lange dem Treiben der unberechenbaren Wikinger folgen dürfen.

Awkward - Mein sogenanntes Leben

Foto: Ashley Rickards & Beau Mirchoff, Awkward - Copyright: Paramount Pictures
Ashley Rickards & Beau Mirchoff, Awkward
© Paramount Pictures

Zu der MTV-Serie "Awkward" bin ich eigentlich nur gekommen, weil die DVD zu dem Zeitpunkt so unheimlich günstig war und ich die aus dem Grund um über die versandkostenfreie Grenze bei Amazon zu kommen, einfach mal mitbestellt habe. Denn eigentlich bin ich ehrlich gesagt überhaupt kein Freund von Comedy bzw. Dramedy-Serien und selten schaffen es diese Formate mich länger als ca. 5 Folgen zu begeistern, da sie sich meistens irgendwann nur noch im Kreis drehen und mich sehr schnell langweilen. Doch bei "Awkward" war irgendwie alles anders und ich habe die erste Staffel tatsächlich quasi in einem Rutsch verschlungen und fühlte mich ab der ersten Episode glänzend unterhalten. Die wahnsinnig liebenswerten und witzigen Charaktere wie Jenna (Ashley Rickards), Tamara (Jillian Rose Reed), Sadie (Molly Tarlov) oder auch Jennas Mum Lacey (Nikki Deloach) machten es einem einfach unheimlich leicht gerne am Ball zu bleiben. Völlig unbestritten ist "Awkward" natürlich extrem leichte Kost, aber einfach eine tolle Serie um herrlich abschalten zu können und den Kopf frei zu bekommen. Zwar muss ich zugeben, dass mir im Verlauf der weiteren Staffeln das ewige Hin-und Her zwischen Jenna und Matty (Beau Mirchoff) etwas auf die Nerven ging, aber round about zählt "Awkward" trotzdem zu meinen Serienentdeckungen des Jahres 2016, da die Serie einfach wahnsinnig unterhaltsam ist.


Serienentdeckungen von Melanie


Brooklyn Nine-Nine

Foto: Brooklyn Nine-Nine - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX
Brooklyn Nine-Nine
© 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX

Als "Brooklyn Nine-Nine an den Start ging, da las ich zwar immer wieder über diese äußerst witzig geratene Cop-Comedy, den Drang sie mir anzusehen verspürte ich hingegen nicht. Dank Netflix bin ich nun doch noch in den Genuss der Serie gekommen und rückblickend frage ich mich, wie es sein konnte, dass dieser absolut nette Zeitvertreib an mir vorbei gehen konnte. War es die Tatsache, dass bis auf Andre Braugher und Terry Crews keine mir bekannten Darsteller in der Serie mitwirkten oder hatte ich vielleicht ein anderes Bild von einer Cop-Comedy-Serie und erwartete eingespielte Lacher wie in "TBBT", was mich zwar nicht generell vor einer Serie abschreckt, aber dennoch eine gewisse Erwartung schürt. Ich kann es nicht sagen.

"Brooklyn Nine-Nine" geht eher in Richtung "The Office" wie ich feststellen musste und bietet einen herrlich durchgeknallten Cast mit erfrischenden Gesichtern, der perfekt harmoniert. Natürlich sind viele Charaktere sehr überzeichnet, aber selbst nach zwei Staffeln wird man nicht müde, ihnen zuzusehen. Interessanterweise konzentriert man sich weniger auf die Polizeiarbeit und Ermittlungen, sondern eben auf die Arbeit in der Wache an sich, auf die zwischenmenschlichen Dinge, auf das Privatleben der Cops und auf deren Probleme mit dem Alltag und sich selbst. Andy Samberg wird in den USA häufig als Hampelmann kritisiert, doch ich finde ihn herrlich in der Rolle des leicht überheblichen Jake Peralta, der den Hang zum Selbstdarsteller hat. Perfekt ist vor allem das Zusammenspiel zwischen ihm und dem herrlich trocken und nüchtern daherkommenden Andre Braugher. Überhaupt haben die meisten Charaktere unglaubliches Comedy-Potential, vor allem in Interaktion miteinander, wenngleich spätestens in der zweiten Staffel dann doch gewisse Stereotypen Einhalt finden und man auf den ein oder anderen Charakterzug einklopft, bis er vollkommen platt ist. Doch im Großen und Ganzen macht es Spaß, dem Team zuzusehen, wie es immer mehr zusammen wächst, sich kleine Liebeleien anbahnen (mal mehr, mal weniger zu erwarten) und sich neue, interessante Probleme auftun. Und was am wichtigsten ist: Man kann lachen. Immer wieder. Kurz gesagt: "Brooklyn Nine-Nine" ist wirklich tolle Comedy.

Nina V. & Melanie Wolff - myFanbase

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