Serienentdeckungen 2016, Teil 3
Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren kurz vor dem Jahresende noch einmal Revue passieren, welche Serienperlen sie 2016 nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte, aber feine Serie gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.
Serienentdeckungen von Charleen
Peaky Blinders
"28 Days Later" zählt zu meinen absoluten Lieblingen unter den zahlreichen Zombiefilmen und nachdem ich Anfang des Jahres den Film erneut anschaute, warf ich anschließend einen Blick auf die Filmographie von Cillian Murphy. Dort entdeckte die Serie "Peaky Blinders", die mir überhaupt nichts sagte und unter deren Titel ich mir ebenfalls nicht wirklich was vorstellen konnte. Außer "The Last Kingdom" gehörte zu diesem Zeitpunkt keine weitere britische Serie zu meinem persönlichen Programm, was sich aber schnell nach den ersten beiden Staffeln der Serie rund um die gleichnamige Gang in Birmingham ändern sollte, doch dazu später mehr.
An "Peaky Blinders" faszinierte mich sofort der Soundtrack der Serie und vor allem die Hauptfigur Thomas Shelby (Cillian Murphy). Tommy ist ein Mann, dem ich persönlich lieber nicht begegnen möchte, aber vermutlich macht das auch einen Teil seines Reizes aus. Berechnend, beschädigt, ehrgeizig, skrupellos und zerstörerisch sind nur ein paar der Worte, welche diesen Charakter beschreiben. Natürlich werden auch seine sanfteren Seiten gezeigt, die vor allem im Zusammenspiel mit seiner Familie und Grace (Annabelle Wallis) zum Vorschein kommen. Trotzdem bleibt klar, dass man sich besser nicht in den Weg dieses Mannes stellt. Doch ähnlich wie bei den Charakteren von "Sons of Anarchy" hinderte mich das keinesfalls daran zu hoffen, dass sich sein Schicksal irgendwann zum Guten wendet, gleich wie sehr die Figur dem auch selbst im Weg steht.
Mr. Selfridge
Nach "The Night Manager", "London Spy" und der neuen Version von "Poldark" sah ich mich nach einer weiteren britischen Serie um und entdeckte zufällig "Mr. Selfridge". Zunächst war ich unsicher, ob mich als Shoppingmuffel die Geschichte rund um ein Kaufhaus wirklich reizen kann, aber ich gab der Serie eine Chance. Schnell stellte sich heraus, dass ich die zentrale Hauptfigur Harry Selfridge (Jeremy Piven) zwar nie wirklich ins Herz schließen werde, aber er mir im Zusammenspiel mit den anderen Charakteren sehr gut gefällt. Allen voran der Buchhalter Arthur Crabb (Ron Cook) und die junge Verkäuferin Agnes Towler (Aisling Loftus) wurden schnell zu meinen Lieblingscharakteren. Deshalb war ich umso trauriger war, als Agnes in Staffel 3 das Land verließ, aber zumindest bekam sie die Chance auf ein Happy End. Nicht einmal die von Katherine Kelly wunderbar dargestellte Lady Mae Loxley blieb mir in dieser Staffel als Trost, aber immerhin kehrte die Figur für die finale vierte Staffel zurück nach London.
Downton Abbey
"Downton Abbey" war eine der Serien, von denen ich zwar gehört, aber nie wirklich in Erwägung gezogen habe sie mir auch zu anzuschauen. Woran das lag, kann ich gar nicht so genau sagen, aber nachdem ich mit "Mr. Selfridge" durch war, wagte ich mich an die etwas mehr als 50 Episoden. Dank "Suits" war ich zwar bereits ein wenig gespoilert worden, doch das tat dem Charme der Serie überhaupt keinen Abbruch. Die Bewohner des Anwesens Downton Abbey vermögen es einfach die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen, obwohl die eine oder andere Storyline schon arg konstruiert ist und vor allem das Ehepaar Bates (Brendan Coyle & Joanne Froggatt) einige Stolpersteine überwinden muss. Ein Hochgenuss war einfach jede einzelne Szene mit Maggie Smith, welche die perfekte Besetzung für Violet Crawley ist. Vor der Dienerschaft war es Thomas Barrow (Rob James-Collier), mit dem ich am meisten mitfieberte, da ich ihm trotz all seiner Taten ein Happy End wünschte.
In dem Finale der Serie nach insgesamt sechs Staffeln erhielten schlussendlich wirklich alle Handlungsstränge ein schönes Ende, mit dem ich sehr zufrieden war. Zwar gibt es immer mal wieder Gerüchte über einen "Downton Abbey"-Film, der wäre für mich aber gar nicht unbedingt nötig. Vielmehr freue ich mich aktuell über jede neue Folge von Michelle Dockerys neuem Projekt "Good Behavior" und für 2017 steht bereits "Legion" mit Dan Stevens auf meiner To-See-Liste. Auch plane demnächst mal gründlicher zu recherchieren, was die anderen Darsteller aktuell so machen.
Serienentdeckungen von Annika
Scandal
"Scandal" ist eine dieser Serien, die mir immer wieder über den "Weg gelaufen" sind, aber die nie wirkliches Interesse bei mir geweckt haben oder die mir jemand bewusst empfohlen hätte. Binge-Watching sei Dank habe ich allerdings in nur wenigen Tagen die ersten vier Staffeln verfolgt und bin letztlich sehr angetan. Kerry Washington ist einfach brillant in ihrer Rolle als Krisenmanagerin Olivia Pope und ihre Chemie mit Tony Goldwyn, der den amerikanischen Präsidenten Fitzgerald Grant verkörpert, ist einfach perfekt! Letztendlich ist "Scandal" ein romantischer Polit-Thriller, der zwar hin und wieder zu sehr versucht ein Spionage-Thriller zu sein, aber immer wieder durch das Beziehungsdrama der Charaktere die Kurve kriegt und sich selbst fängt. Hinzu kommen herrliche Nebencharaktere, die glücklicherweise nicht einfach in der Versenkung verschwinden, sondern an den richtigen Stellen zum Einsatz kommen und Scott Foley, der einmal mehr beweist, dass er Experte in Sachen Dreiecksbeziehung ist.
Hannibal

© NBC Universal
Bryan Fuller gehört seit "Dead Like Me" zu meinen liebsten Serienmachern, da seine weitere Serien "Wonderfalls" und "Pushing Daisies" mich gleichermaßen begeistern konnten und mich seine spezielle Handschrift einfach immer wieder in seinen Bann zieht. Warum ich entsprechend so lange gebraucht habe, um mir auch "Hannibal" anzusehen, kann ich nicht wirklich sagen. Umso grandioser war es, diese fantastisch inszenierte Serie mit ihren großartigen Schauspielern nun am Stück gucken zu können. Sowohl Mads Mikkelsen als auch Hugh Dancy überzeugen in jeder Sekunde der Serie und ihre gemeinsamen Szenen sind jedes Mal ein Highlight. Auch die anderen Schauspieler überzeugen in ihren Rollen voll und ganz und fesseln die Zuschauer an den Bildschirm. Diese schauspielerische Glanzleistung wird perfekt von der unglaublich atmosphärischen Inszenierung der Serie ergänzt. Die Kulissen sind einfach atemberaubend, der Stil der Serie sucht seines gleichen und allein die Bildmontagen bei der Zubereitung der diversen Gerichte sowie bei Wills besonderer Gabe an Tatorten faszinieren einen immer wieder. Die Bildgewalt der Serie und die darstellerische Leistung werden von grandiosem Storytelling untermauert, sodass letztlich eine Serie geschaffen wurde, die einen in seinen Bann zieht, vor den Bildschirm fesselt und nicht wieder los lässt! Einmal mehr hat Bryan Fuller bewiesen, dass er sich perfekt darin versteht großartige Serien zu kreieren, ein besonderes Händchen bei der Auswahl der Darsteller zu haben und Geschichten zu erzählen, die nicht nur unterhalten, sondern auch faszinieren. Ich kann jedem einzelnen diese Serie nur ans Herz legen!
Charleen Winter & Annika Leichner - myFanbase
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