Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2016
Top-Serien von Nicole Oebel
![Elisa Lasowski, George Blagden, Anna Brewster, Noémie Schmidt, Versailles - Copyright: Tibo & Anouchka / Capa Drama / Canal+ Foto: Elisa Lasowski, George Blagden, Anna Brewster, Noémie Schmidt, Versailles - Copyright: Tibo & Anouchka / Capa Drama / Canal+](/pics/klein/96263.1592561917.jpg)
© Tibo & Anouchka / Capa Drama / Canal+
1. Versailles, Staffel 1
"Versailles" ist die Serie, die mich 2016 erneut zum leidenschaftlichen Fan gemacht hat. Ein Ensemble aus jungen Schauspielern, denen das Schauspiel als Handwerk so am Herzen liegt, dass es sie zwischen den Dreharbeiten weiterhin auf die Theaterbühne zieht; moderne Skripte, die den historischen Figuren auf faszinierende Weise Leben einhauchen, ohne die geschichtliche Richtigkeit aus den Augen zu verlieren; Kostüme und Perücken, die an die Ästhetik von "Interview mit einem Vampir" erinnern; und nicht zuletzt das Schloss von Versailles und weitere traumhafte französische Paläste als Kulisse machen "Versailles" zu einem Serienjuwel. Durch George Blagden aus "Vikings" habe ich zu "Versailles" gefunden, durch Alexander Vlahos aus "Versailles" habe ich "The Confessions of Dorian Gray" entdeckt. Dank "The Confessions" eröffnet sich mir nun ein ganzer Horizont von jungen Autoren, in deren Werken ich schmökern kann. Ich liebe es, wenn eine Serie und ihre Schauspieler das auslösen!
1. The Confessions of Dorian Gray, Staffel 5
Seit 30 Jahren liebe ich die Hörspielserie "Die drei ???". Audiobücher hingegen, gelesen von nur einer Stimme, konnten mein Interesse nie wirklich einfangen. Mit "The Confessions of Dorian Gray" herauszufinden, dass es Hörspiele für Erwachsene gibt, war entsprechend eine Offenbarung für mich! Eine neue Welt voll von mitreißenden Geschichten, gespielt von Schauspielern, die man aus Film und Fernsehen kennt. "The Confessions" entführt uns in eine Welt, in der Dorian Gray real ist und uns aus seinem Leben voller Mysterien, Horror, Dekadenz und Hoffnung auf Liebe erzählt. Alexander Vlahos spielt die Hauptrolle in diesem Hörmedium mit einer intimen Intensität, die es dem Zuhörer auf wunderbare Weise ermöglicht - unterstützt von den verteilten Rollen, Hintergrundatmosphäre und Soundtrack - sich im Kopf zu jeder Geschichte einen ganz eigenen Film auszumalen.
![Aden Young, Rectify - Copyright: 2015 SUNDANCE FILM HOLDINGS LLC. All Rights Reserved Foto: Aden Young, Rectify - Copyright: 2015 SUNDANCE FILM HOLDINGS LLC. All Rights Reserved](/pics/klein/89889.1592475903.jpg)
© 2015 SUNDANCE FILM HOLDINGS LLC. All Rights Reserved
3. Rectify, Staffel 4
"Rectify" ist eine so herausragende Serie, dass es im Grunde unmöglich ist, sie in eine Liste einzuordnen. Mit der vierten Staffel ging das Herzensprojekt Ray McKinnons dieses Jahr zu Ende und die finalen acht Episoden waren voll tiefer Erfüllung. So rund und gut, wie man es sich nur wünschen konnte. Daniel Holdens Geschichte bedurfte oft keiner Worte, um erzählt zu werden. Atmosphäre, Ruhe und vor allem die Darstellung Aden Yooungs erzeugte eine Art des Mitfühlens, ja Miterlebens bei mir als Zuschauer, die einzigartig ist. Jeder im Ensemble bekam die Gelegenheit, sein Bestes zu geben, und neben Aden Young schaffte es besonders Clayne Crawford, in der sehr schwierigen Rolle des Stiefbruders Teddy, sich in mein Herz zu spielen.
4. Vikings, Staffel 4
"Vikings" hat eine Wucht, die mich noch in der vierten Staffel immer wieder umhaut. Die Serie fesselte mich von Anfang an mit der Geschichte des draufgängerischen Wikingers Ragnar und seiner nicht minder starken Frau Lagertha, zerriss jedoch viele Herzen mit dem Rausschreiben des Fanlieblings Athelstan in Staffel 3. Davon erholte die Serie sich beinahe allein durch ihre Hauptfigur Ragnar, dessen Trauer ihn in den Wahnsinn schickte. Nun jedoch bereitet sich die Serie darauf vor, auch Ragnar nach Valhalla zu entlassen und sich der nächsten Generation zu widmen, nämlich Ragnars Söhnen, die sich in der Geschichte zum Teil noch größere Namen gemacht haben als ihr Vater. Und so unmöglich, wie es mir noch vor kurzem erschien, "Vikings" ohne Travis Fimmel sehen zu wollen, so fasziniert bin ich nun von den jungen Darstellern, die dabei sind sein Erbe anzutreten.
5. The Fall, Staffel 3
Die Geschichte des Würgers von Belfast, exzellent verkörpert von Jamie Dornan, hätte im Grunde in Staffel 2 zu Ende sein können. Er war gefasst, das letzte Opfer rechtzeitig gerettet. "The Fall" zeigt hier jedoch, dass mit der Lösung eines Falls eben nicht augenblicklich alles erledigt ist. Da ist ein Schuldiger, der Amnesie zu haben scheint und damit problemlos sowohl Krankenschwestern als auch Zuschauer um den Finger zu wickeln vermag. Die Ehefrau, die unter der Last der Schuld zusammenbricht; die Tochter, die lernen muss zu verarbeiten; das Teenagermädchen, das den Unterschied zwischen Liebe und Rebellion erkennen muss; und schließlich die Ermittlerin Stella Gibson, deren Scharfsinn am Ende eine Kette von Reaktionen auslöst, die als Serienfinale im ersten Augenblick überfordernd erscheint, beim zweiten Hinsehen aber ein ausgesprochen realistisches Ende zu einer dramatischen Kriminalgeschichte bildet.
![Kelly Bishop, Lauren Graham & Alexis Bledel, Gilmore Girls: Ein neues Jahr - Copyright: Robert Voets/Netflix Foto: Kelly Bishop, Lauren Graham & Alexis Bledel, Gilmore Girls: Ein neues Jahr - Copyright: Robert Voets/Netflix](/pics/klein/95371.1592561699.jpg)
© Robert Voets/Netflix
6. Gilmore Girls - Ein neues Jahr
Knapp zehn Jahre nach dem Ende meiner damaligen Lieblingsserie "Gilmore Girls" ein Revival zu bekommen, war ein schöner Traum, der mit "A Year in the Life" wahr geworden ist. Nicht alles in jeder Folge empfinde ich als gelungen (das Musical...), aber im Großen und Ganzen waren Stars Hollow und all seine liebgewonnen Figuren für mich wieder lebendig, so als seien sie immer da gewesen, nur haben wir erst jetzt wieder vorbeigeschaut. Von lautem Lachen (Paris' Ausraster auf der Chilton Toilette) bis mitfühlendem Weinen ("I'm not unbreakable") war alles dabei. Und vor allem gelang es, das gute, alte Zuhausegefühl schon von Anbeginn der ersten Folge wieder zu erzeugen, und daher betrachte ich einige Fehlentscheidungen hinsichtlich der Charakterentwicklung nicht so kritisch.
7. Kingdom, Staffel 2B
"Kingdom" bleibt auch in der zweiten Hälfte der zweiten Staffel schonungslos, intim und direkt. Die Auseinandersetzungen wirken echt, nichts ist auf Hochglanz poliert, die Geschichten folgen keiner klaren Linie. Die Ereignisse sind weiterhin unvorhersehbar und überraschend und die Kämpfe schlichtweg atemberaubend, vor allem wenn die Kämpfenden sowas wie Brüder sind, die ihre persönlichen Probleme mit in den Ring bringen. Die Trumpfkarte hat "Kingdom" jedoch nach wie vor speziell mit einem Charakter und seinem Darsteller. Jay Kulina ist fraglos der ausgefallenste unter den Charakteren und die Art, wie Jonathan Tucker ihn darstellt, macht ihn zum Herzen der Serie.
![Vera Farmiga, Bates Motel - Copyright: Cate Cameron/Universal Television Foto: Vera Farmiga, Bates Motel - Copyright: Cate Cameron/Universal Television](/pics/klein/95944.1592561869.jpg)
© Cate Cameron/Universal Television
8. Bates Motel, Staffel 4
In dieser Staffel hat "Bates Motel" sich mit großen Schritten auf das "Psycho" hinbewegt, das wir aus dem Hitchcock-Film kennen. Dabei ist es ein reines Vergnügen zu sehen, wie Vera Farmiga und Freddie Highmore in ihren dualen Rollen aufgehen. Der Wechsel zwischen ihren eigentlichen Rollen und ihren jeweiligen Darstellungen von "Mother" war umso spannender, da Norman seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht, während Norma ausnahmsweise mal richtig glücklich sein darf. Und obwohl bekannt ist, wohin die Geschichte eines Tages führen wird, hat mich das Ende der vorletzten Episode der vierten Staffel völlig von der Seite erwischt. Diese Ausgangslage lässt mich die finale Staffel mit Ungeduld erwarten.
Nicole Oebel - myFanbase
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