Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2016


Top-Serien von Charleen Winter


1. Stranger Things, Staffel 1

Ich bin ohne besondere Erwartungen an "Stranger Things" herangegangen und war schlussendlich vollkommen begeistert von der Netflix-Serie. Dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe, darunter die toll in die eigentliche Geschichte eingewebten Anspielungen auf bekannte Klassiker der 80ziger Jahre und ebenfalls das gelungene Casting. Vor allem die jungen Darsteller machen einen ausgezeichneten Job und tragen ihren Teil der Storyline scheinbar mühelos. Das Verschwinden des jungen Will Byers (Noah Schnapp) dient als Ereignis, welches nicht nur die Kleinstadt erschüttert, sondern die Charaktere dazu zwingt aus ihrem Alltag auszubrechen. So entstehen auch neue Freundschaften und alte werden auf die Probe gestellt.

2. Halt and Catch Fire, Staffel 3

Zu einer meiner liebsten Serienneuentdeckungen gehört dieses Jahr "Halt and Catch Fire", welche sich in jeder Staffel wieder neu erfand, was die Charakterkonstellationen und deren Ziele anging. Mutiny steht auch in der dritten Staffel im Mittelpunkt und zeigt die Geschehnisse nach dem Umzug des gesamten Unternehmens. Nachdem Cameron (Mackenzie Davis) und Donna (Kerry Bishé) bisher so gut miteinander harmoniert haben, schleichen sich immer mehr Unstimmigkeiten ein, insbesondere was die Zukunft von Mutiny angeht. Dabei wird deutlich, dass vor allem Donna nicht mehr nur die Mutter der Truppe sein will, während Cam als das Genie gilt. Besonders mutig, aber auch gut umgesetzt, ist der Zeitsprung über vier Jahre am Ende der Staffel.

3. The 100, Staffel 3

Die Autoren haben sich bei Staffel 3 von "The 100" ein paar Dinge geleistet, die der Serie für immer nachhängen werden, wie beispielsweise die Umsetzung von Lexas Tod und die Gerüchte rund um den Ausstieg von Ricky Whittle. Ebenfalls war die Staffel teilweise zu hoffnungslos und düster, aber sie bot trotzdem einige tolle Momente und Ideen, weshalb sie auch in meinem Rückblick auftaucht. "The 100" scheut sich nicht liebgewonnene Charaktere zu opfern und vermag es mich immer wieder zu überraschen. Insbesondere die Hintergrundgeschichte rund um den ersten Commander hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe darauf, dass in Staffel 4 neben dem angedeuteten Endzeitszenario Zeit bleibt die Geschichte der Grounder weiter zu ergründen.

4. The Night Manager, Staffel 1

Hugh Laurie kenne ich noch aus "Dr. House" und Tom Hiddleston vor allem als Loki in den Marvel-Filmen. In "The Night Manager" schaffen es beide für mich diese alten Rollen abzustreifen und vollkommen in den Charakteren aufzugehen. Natürlich muss man bei der Spionage-Serie damit leben, dass nicht alles vollkommen logisch ist, aber es tat dem Vergnügen beim Zuschauen keinen Abbruch. Insbesondere Jonathan Pine ist ein faszinierender Charakter, von dem man gerne mehr erfahren möchte und verstehen kann, warum viele Frauen sich zu ihm hingezogen fühlen.

5. Westworld, Staffel 1

Bei bereits im Vorfeld gehypten Serien bin ich normalerweise etwas skeptisch, aber ich war trotzdem neugierig, ob "Westworld" wirklich für HBO eine Art "Game of Thrones"-Nachfolger werden könnte. Die Antwort lautet für mich klar nein, aber das bedeutet nicht, dass mir die Serie nicht gefällt, beide können meiner Meinung nach nur nicht wirklich miteinander verglichen werden. "Westworld" hat zwar auch einen großen Cast, in dem einige bekannte Namen zu finden sind und weiß diesen geschickt einzusetzen, aber es fehlt der Fantasy-Aspekt und die verschiedenen Kulturen. "Westworld" konzentriert sich allein auf den gleichnamigem Park und für den Zuschauer stellt sich schnell die Frage, wie er selbst Leben definiert und ob es richtig ist, die allzu menschlichen wirkenden, aber dennoch künstlich erschaffenen Lebewesen wie Spielzeug zu behandeln. Mit dieser Thematik spielt die Serie geschickt, nutzt für meinen Geschmack aber teilweise zuviel Gewalt, um die Zuschauer zu schocken.

6. TURN: Washington's Spies, Staffel 3

"TURN: Washington's Spies" gehört zu meinen absoluten Lieblingsserien und auch die dritte Staffel hat mich nicht enttäuscht. Der gemeine Cliffhanger wurde gut aufgelöst und hat dafür gesorgt, dass sich die Schlinge um den Hals von Abraham Woodhull (Jamie Bell) wieder um einiges enger zieht. Geschickt spielt die dritte Staffel mit der Frage, wie weit der einzelne bereit ist zu gehen für seine Ideale und Ziele. Ob für das größere Ganze auch böse Täten begangen werden dürfen und ob das eine oder andere Opfer nicht einfach notwendig ist. Insbesondere die letzten Minuten des Staffelfinales haben mich gebannt vor dem Bildschirm gehalten.

Foto: Herizen Guadiola & Stefanée Martin, The Get Down - Copyright: Netflix, Inc.
Herizen Guadiola & Stefanée Martin, The Get Down
© Netflix, Inc.

7. The Get Down, Staffel 1

Weder Disco noch R&B, Gospel oder Hip-Hop sind wirklich mein Ding, wenn es um Musik geht, was jedoch für mich beim Anschauen von "The Get Down" keine Rolle spielte. Die Serie erzählt die Geschichte rund um ein paar Jugendliche aus der New Yorker Bronx im Jahr 1977, welche versuchen ihren Weg zu finden, sei es durch Musik oder Kunst. Eine zentrale Aussage ist dabei "Die jungen Menschen sind nicht das Problem. Wir sind die Lösung.", wie es Ezekiel (Justice Smith) so schön ausdrückt. Trotz der einen oder anderen Ungereimtheit hatte ich einfach Spaß an der Geschichte, der Stadt in all ihren Facetten und den Charakteren.

8. Good Behavior, Staffel 1

Nach dem Ende von "Downton Abbey" stieß ich auf das neue Projekt von Michelle Dockery, welche in "Good Behavior" eine Rolle spielt, welche kaum Gemeinsamkeiten mit Lady Mary hat. Letty ist eine wandelnde Katastrophe, welche alles um sich herum in Chaos stößt und einiges an Gepäck zu tragen hat. Mit Diebstählen lenkt sie sich von ihrer Drogensucht ab, hat aber trotz aller Lügen und Betrügereien das Herz am rechten Fleck, als sie versucht den Auftragskiller Javier (Juan Diego Botto) aufzuhalten. Zwar gelingt Letty dies nicht, es führt aber dazu, dass sie und Javier eine seltsam anmutende Verbindung miteinander eingehen. Auch die nicht allzu professionelle Beziehung zwischen Letty und ihrem Bewährungshelfer Christian (Terry Kinney) weiß zu unterhalten.

9. Van Helsing, Staffel 1

"Van Helsing" vermischt drei Zutaten, die momentan gern in Serien und Filmen verwendet werden: Vampire, ein postapokalyptisches Setting und eine starke Frauenfigur. Vanessa (Kelly Overton) wird genau wie der Zuschauer in diese neue Welt hineingeworfen, welche mit den Geschehnissen drei Jahre nach einem großen Vulkanausbruch zeigt, der den Himmel verdunkelte. Die Vampire haben dies genutzt, um die Herrschaft an sich zu reißen und Vanessa wird aufgrund ihrer Fähigkeit Vampire wieder zu Menschen zu verwandeln, schnell zu einem Ziel. Während alle anderen schon viele schlimme Dinge getan haben, um bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt zu überleben, versucht Vanessa sich ihre Werte zu bewahren und möchte einfach nur ihre kleine Tochter finden. Es ist spannend mitanzuschauen, wie auch Vanessa sich eingestehen muss, dass sie beides nicht gleichzeitig haben kann und insbesondere Axel (Jonathan Scarfe) ist mir mit seinen flotten Sprüchen schnell ans Herz gewachsen.

Foto: The Walking Dead - Copyright: Gene Page/AMC
The Walking Dead
© Gene Page/AMC

10. The Walking Dead, Staffel 6B

"The Walking Dead" gehört bereits seit mehreren Jahren zu meinem Pflichtprogramm und hat mich schon beinahe davon kuriert nach Logiklöchern zu suchen. Die zweite Hälfte von Staffel 6 wurde vor allem dazu genutzt die Weichen für den ersten Auftritt von Negan (Jeffrey Dean Morgan) zu stellen, auf den insbesondere viele Comic-Fans sehnsüchtig gewartet haben. Ich fand es interessant zu sehen, wie die Gruppe mit der Bedrohung durch die Saviors umgegangen ist, auch wenn den etwas besser informieren Zuschauer sofort klar war, dass dieser Gegner nicht so einfach besiegt werden kann. Auch die Einführung von Jesus (Tom Payne) war gut gemacht, nur hinterließ schlussendlich der Cliffhanger einen bitteren Nachgeschmack, was die gesamte Staffel angeht.

Charleen Winter - myFanbase

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