Serienentdeckungen 2017
Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren noch einmal Revue passieren, welche Serienperlen sie 2017 nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte, aber feine Serie gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.
Serienentdeckungen von Nina V.
Homeland
Obwohl "Homeland" im kommenden Jahr schon in die siebte Staffel gehen wird, habe ich es bis zu diesem Jahr immer geschafft die Serie irgendwie zu umgehen. Und ohne je einen Trailer gesehen oder einen Blick in die Serie geworfen zu haben, war für mich immer klar, dass diese Serie nichts für mich ist. Zu trocken, zu politisch, zu patriotisch... um nur einige der Vorurteile, die in meinem Kopf schwirrten, zu benennen. Letztendlich ist es dann der Empfehlung eines Freundes, der nur wenige ausgewählte Serien konsumiert und mit mir meistens auf einer Wellenlänge liegt, zu verdanken, dass ich Anfang des Jahres dann doch einen Blick in die erste Staffel geworfen habe. Und schon nach den ersten paar Episoden war klar, dass das was da gerade läuft, genau mein Ding ist. Denn durch die vielen unvorhergesehenen Wendungen, die zahlreichen geschickten Irreführungen und die durchgehend spannende Storyline sicherte sich "Homeland" völlig unabstreitbar einen Platz in meiner Top 3 der Serienentdeckungen des Jahres 2017.
Wentworth

© WVG Medien GmbH
Von "Wentworth", dem australischen "Orange Is the New Black", hatte ich bis zur meiner DVD-Rezension zur ersten Staffel im März 2017 weder etwas gehört, noch gelesen. Trotzdem sprach mich das Thema, auf Grund meiner seltsamen Leidenschaft für Frauenknast-Serien, spontan an. Und was ich da in der ersten Staffel zu sehen bekam, hat mich komplett überwältigt und ließ mich zu den DVD-Veröffentlichungen der nächsten Staffeln fiebern. Mittlerweile bin ich ein großer Fan der Serie, die anders als zum Beispiel "Orange Is the New Black" einfach viel tiefer geht und den Zuschauer mit den einzelnen Schicksalen der inhaftierten Frauen unglaublich zu berühren weiß. Durch die tollen Darsteller, den authentischen Kulissen, den überaus packenden Geschichten und einer ungewöhnlichen, aber immer stimmigen Kameraführung, wird "Wentworth" für den Zuschauer zu einem echten Erlebnis und ich bin sehr froh diese wunderbare Serie dieses Jahr für mich entdeckt zu haben.
How to Get Away with Murder
Ebenfalls wie "Homeland" stand auch "How to Get Away with Murder" nie auf meiner To-Watch-Liste. Denn da ich kein großer Freund von Crimeserien bin, hat mich auch diese Serie nie wirklich interessiert. Doch nach einigen Empfehlungen verschiedener Freunde, habe ich dann Ende dieses Jahre doch mal in die Serie reingeschaut und war quasi ab der ersten Folge infiziert. Denn "How to Get Away with Murder" ist einfach so unglaublich spannend, dass ein abschalten fast unmöglich ist. Und seien wir ehrlich, das ist es doch was eine gute Serie vom Gefühl her letztendlich ausmacht. Dieser Druck immer wieder schnell nach Hause zu wollen um endlich zu erfahren wie es weitergeht. Doch neben der unglaublich spannenden Storyline, haben mich auch die einzelnen Charaktere direkt in ihren Bann gezogen. Egal ob Annalise, einer der Keating Five oder andere Menschen aus ihrem Umfeld, jeder Charakter ist so vielfältig gestrickt, dass man von Folge zu Folge zwischen Sympathie und Abscheu schwankt. Eine rundum gelungene Serie, die uns hoffentlich noch viele weitere Jahre Freude bereiten wird.
Als "Brooklyn Nine-Nine an den Start ging, da las ich zwar immer wieder über diese äußerst witzig geratene Cop-Comedy, den Drang sie mir anzusehen verspürte ich hingegen nicht. Dank Netflix bin ich nun doch noch in den Genuss der Serie gekommen und rückblickend frage ich mich, wie es sein konnte, dass dieser absolut nette Zeitvertreib an mir vorbei gehen konnte. War es die Tatsache, dass bis auf Andre Braugher und Terry Crews keine mir bekannten Darsteller in der Serie mitwirkten oder hatte ich vielleicht ein anderes Bild von einer Cop-Comedy-Serie und erwartete eingespielte Lacher wie in "TBBT", was mich zwar nicht generell vor einer Serie abschreckt, aber dennoch eine gewisse Erwartung schürt. Ich kann es nicht sagen.
"Brooklyn Nine-Nine" geht eher in Richtung "The Office" wie ich feststellen musste und bietet einen herrlich durchgeknallten Cast mit erfrischenden Gesichtern, der perfekt harmoniert. Natürlich sind viele Charaktere sehr überzeichnet, aber selbst nach zwei Staffeln wird man nicht müde, ihnen zuzusehen. Interessanterweise konzentriert man sich weniger auf die Polizeiarbeit und Ermittlungen, sondern eben auf die Arbeit in der Wache an sich, auf die zwischenmenschlichen Dinge, auf das Privatleben der Cops und auf deren Probleme mit dem Alltag und sich selbst. Andy Samberg wird in den USA häufig als Hampelmann kritisiert, doch ich finde ihn herrlich in der Rolle des leicht überheblichen Jake Peralta, der den Hang zum Selbstdarsteller hat. Perfekt ist vor allem das Zusammenspiel zwischen ihm und dem herrlich trocken und nüchtern daherkommenden Andre Braugher. Überhaupt haben die meisten Charaktere unglaubliches Comedy-Potential, vor allem in Interaktion miteinander, wenngleich spätestens in der zweiten Staffel dann doch gewisse Stereotypen Einhalt finden und man auf den ein oder anderen Charakterzug einklopft, bis er vollkommen platt ist. Doch im Großen und Ganzen macht es Spaß, dem Team zuzusehen, wie es immer mehr zusammen wächst, sich kleine Liebeleien anbahnen (mal mehr, mal weniger zu erwarten) und sich neue, interessante Probleme auftun. Und was am wichtigsten ist: Man kann lachen. Immer wieder. Kurz gesagt: "Brooklyn Nine-Nine" ist wirklich tolle Comedy.
Nina V. - myFanbase
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