Die wichtigsten Serien von 2000 bis 2009: Drama

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Die Sopranos (1999 bis 2007)

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Bei der Auflistung von qualitativ herausragenden und erfolgreichen Serien ist die von David Chase kreierte Mafia-Serie "Die Sopranos" gar nicht mehr wegzudenken. Wobei ich mich hier schon verbessern muss, denn "Mafia-Serie" klingt viel zu eindimensional für diese komplexe und intelligente Show. Viel mehr ist das, was den Zuschauern in sechs Staffeln geboten wurde, eine äußert originelle Mischung aus (Familien)Drama, Krimi und Comedy, wobei letzteres sicherlich im Auge des Betrachters liegt, da nicht jeder etwas mit dem oftmals sarkastischen und bizarren Humor anfangen kann. Entgegen mancher Vorurteile, ist "Die Sopranos" keine billige Fernsehkopie des "Paten". Spätestens, wenn man sein Augenmerk auf das Oberhaupt der Mafiafamilie Soprano legt, wird der Unterschied klar erkennbar. Denn Tony Soprano ist nicht etwa der unnahbare Patriarch eines gefährlichen Mafiasyndikats, mit dem sich der Zuschauer rein gar nicht identifizieren kann. Nein, Tony hat neben Mord, Erpressung, Entführungen und Schmiergeldzahlungen noch ganz andere Probleme: La Familia, die oft anstrengender sein kann, als jede illegale Aktion auf der Welt. Und dass das Oberhaupt eben nicht perfekt ist, wird spätestens dann deutlich, als er sich selbst eine Psychiaterin zulegt, da ihm die Balance zwischen skrupellosem Mafiosi und fürsorglichem Ehemann schwer zu schaffen macht. Und damit sind auch schon die Grundsteine für eine herausragende Serie gelegt, die mit herausragenden Schauspielern, spannenden, orignellen Stories und überraschenden Wendungen eine ganze Nation begeistern konnte und dem Heimatsender HBO zu Rekordquoten verhalf. Sage und schreibe 21 Emmys und fünf Golden Globes gab es für diese Serie, die es so noch nicht gegeben hatte und die es so auch mit Sicherheit nicht mehr geben wird. Deshalb ist es kein Wunder, dass auch wir die Familienserie der etwas anderen Art zu den wichtigsten und besten Serien des vergangenen Jahrzehnts zählen. | Manuel H.

The West Wing - Im Zentrum der Macht (1999 bis 2006)

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Aus dem Film "Hallo, Mr. President" geboren, war die Idee zu "The West Wing" eigentlich ganz leicht: Ein Präsident, sein Team und deren Arbeit und Leben während seiner Amtszeit. Na ja, so leicht dann auch nicht. Doch die Umsetzung von Aaron Sorkin, der schon zuvor in der eher erfolglosen Serie "Sports Night" sein Talent bewies, gefiel und wurde nach seiner Erstausstrahlung im September 1999 auf NBC im neuen Jahrtausend schnell ein großer Hit. Mit Geschichten rund um die Geschehnisse im Weißen Haus und vor allem einem Script, das Woche für Woche mitreißt, ist dies auch kein Wunder. Damals und heute aktuell erzählte die Serie neben dem Privatleben des Präsidenten und seines Staffs unter anderem auch vom Krieg, vom Terror, der Umwelt oder eben dem Wahlkampf. Neben dem Skript ist der Erfolg der Serie auch den Darstellern zuzuschreiben, die allesamt großartige Arbeit leisteten – sei es Michael Sheen als Präsident Bartlet, Bradley Whitford, Alan Alda, Rob Lowe oder Dulé Hill. Nach nur vier Staffeln verließ mit Aaron Sorkin der Serienerfinder die Serie und wurde durch John Wells ersetzt. Obwohl die Serie danach nicht mehr die Alte war und vor allem die großartigen Dialoge immer spärlicher wurden, so war das Ende der Ära "The West Wing" noch nicht in Sicht. Doch das Ende von Präsident Bartlet in der Serie schon. Und so ging die Serie neue Wege und zeigte für die letzten beiden Staffeln neben den Ereignissen im Weißen Haus auch den Wahlkampf des potenziellen Nachfolgers und seinem Konkurrenten. Eindrucksvoll zeigte sie damals im TV den Amerikanern, wie ein Latino-Amerikaner für das Präsidentenamt kanidiert und endete schließlich würdevoll mit dem Ende der Präsidentschaft von Bartlet und dem Beginn der neuen Amtszeit im Weißen Haus. Sieben Jahre lang war "The West Wing" großartige Unterhaltung mit großartigen Charakteren, mitreißenden Geschichten und typischen Drama-Elementen rund um den Präsidenten und sein Team. Für uns eine der besten Serien der letzten Dekade. | Eva Klose

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