Emmys 2012 - Beste Nebendarsteller
Bei den diesjährigen Emmynominierungen in den Nebendarsteller-Kategorien braucht man sich eigentlich nicht viele Titel merken, denn die Einseitigkeit der Auswahl ist eigentlich fast nicht mehr zu überbieten. Während die sechs Nominees der Drama-Kategorie aus vier verschiedenen Formaten stammen, so stellen in der Comedy-Kategorie nur drei Serien die sechs Nominierten. Einzig bei den Miniserien gibt es diesmal ein wenig Abwechslung und neuen Schwung.
Die Nominierten im Bereich Drama
Beginnen wir mit der Kategorie Drama: Wie so oft speisen sich die Nominierungen der Darsteller auch dieses Jahr wieder aus den Serien, die auch selbst für einen Emmy in Frage kommen. So hat sich "Breaking Bad" als Emmy-Anwärter etabliert, denn neben der Serie sind auch die beiden Darsteller Aaron Paul und Giancarlo Esposito in diesem Jahr nominiert. Während Paul bereits einen Emmy in der Tasche hat, ist es für Esposito die erste Nominierung, der aber wahrscheinlich alle einheitlich zustimmen werden.
Ziemlich eindeutig sind auch die Nominierungen des Briten Jared Harris für seine differenzierte Darstellung des Lane Pryce in "Mad Men" und die des unvergleichlichen Peter Dinklage, der auch in der zweiten Staffel von "Game of Thrones" wieder ausnahmslos überzeugte und womöglich das Double schaffen könnte, nachdem er letztes Jahr schon gewonnen hatte. Die Riege komplettieren zwei weitere Briten für das ITV-Drama "Downton Abbey", nämlich Jim Carter und Brendan Coyle, die beide zum ersten Mal auf der Emmy-Liste stehen.
Doch natürlich vermisst man so manchen Darsteller auf dieser Liste: "Mad Men"-Stars Vincent Kartheiser und John Slattery hätten, genauso wie ihr Kollege Harris, eine Nominierung verdient; zudem vermisst man Nominierungen für "Justified" (Walton Goggins? Neal McDonough?), "Boardwalk Empire" (Michael Pitt?), "Fringe - Grenzfälle des FBI" (John Noble?) und natürlich für den halben Cast der von den Emmys stets missachteten HBO-Serie "Treme" (Clarke Peters? Wendell Pierce? Steve Zahn? Rob Brown?). Aber sechs Plätze sind nun mal sechs Plätze.
Die Nominierungen in der Übersicht
- Aaron Paul ("Breaking Bad")
- Giancarlo Esposito ("Breaking Bad")
- Brendan Coyle ("Downton Abbey")
- Jim Carter ("Downton Abbey")
- Jared Harris ("Mad Men")
- Peter Dinklage ("Game of Thrones")
Die Nominierten im Bereich Comedy
© Warner Bros. Entertainment Inc.
Also mal ehrlich: Die vier Herren aus "Modern Family" sind wirklich großartige Darsteller, aber gleich vier von sechs Plätzen an die Serie zu vergeben, zeugt von einem nicht verantwortbaren Kurzblick in dieser Kategorie. Nachdem Ty Burrell letztes Jahr und sein Kollege Eric Stonestreet vorletztes Jahr bereits in dieser Kategorie gewinnen konnten, so wünscht man sich für dieses Jahr doch, dass einer der beiden Underdogs die Trophäe vielleicht mitnehmen wird. Das ist zum einen Bill Hader aus dem Sketch-Urgestein "Saturday Night Live", und zum anderen die wahrscheinlich größte (und positivste!) Überraschung der gesamten Nebendarsteller-Kategorie, nämlich Max Greenfield aus "New Girl". Dessen Nominierung ist nicht nur verdient, sondern bringt auch wenigstens ein bisschen frischen Wind in diese eingefahrene Sparte.
Aber was ist mit Nick Offerman aus "Parks and Recreation"? Was ist mit Simon Helberg und Kunal Nayyar aus "The Big Bang Theory"? Wo bleiben die überfälligen Nominierungen für Joel McHale, Danny Pudi und Donald Glover aus "Community"? Bei aller Liebe für "Modern Family" wäre es wirklich schön, wenn die Jury mal über den Tellerrand blicken würde.
Die Nominierungen in der Übersicht
- Ed O'Neill ("Modern Family")
- Jesse Tyler Ferguson ("Modern Family")
- Ty Burrell ("Modern Family")
- Eric Stonestreet ("Modern Family")
- Bill Hader ("Saturday Night Live")
- Max Greenfield ("New Girl")
Die Nominierten im Bereich Miniserien und TV-Filme
Die Kategorie Miniserien und TV-Filme besteht dieses Jahr aus lauter alten Hasen des Filmgeschäfts, von denen drei, nämlich Tom Berenger, Ed Harris und David Strathairn schon eine Emmy-Nominierung bzw. eine Emmy-Trophäe erhalten haben, ja sogar Oscarnominees (Berenger, Harris) oder -gewinner (Strathairn) sind. Aber auch Denis O'Hare und Martin Freeman sind wahrlich keine Neulinge im Geschäft.
Mal wieder stammen alle nominierten Darsteller auch aus nominierten Formaten. HBO ist mit seinen zwei Stars aus den eigenproduzierten TV-Filmen "Game Change" und "Hemingway & Gellhorn" gleich doppelt aufgestellt: Ed Harris konnte als Präsidentschaftskandidat John McCain nicht nur dank seiner unglaublich starken optischen Ähnlichkeit mit dem echten Politiker, sondern auch dank seiner herausragenden Darstellung überzeugen. Strathairn hingegen zeigte sich als Romanautor John Dos Passos in der Verfilmung des Liebesabenteuers von Ernest Hemingway mit Martha Gellhorn.
Aus den Miniserien (wobei bei "American Horror Story - Die dunkle Seite in dir" lang und breit debattiert wurde, ob das Format überhaupt als Miniserie einzustufen ist - definitiv kein eindeutiger Fall) haben wir mit Tom Berenger einen vielfach prämierten Schauspieler, der in dem von Kevin Costner angeführten Geschichtsdrama "Hatfields & McCoys" überzeugen konnte. Denis O'Hare und Martin Freeman dürften sich hingegen beide für ihre erste Emmy-Nominierung freuen: O'Hare glänzte als Larry Harvey in "American Horror Story", während Martin Freeman als Sherlocks Sidekick Dr. Watson in "Sherlock" überzeugte. Wer von den fünf Herren den Award mit nach Hause nimmt, ist wirklich enorm schwierig einzuschätzen und steht absolut offen.
Die Nominierungen in der Übersicht:
- Tom Berenger ("Hatfields & McCoys")
- Martin Freeman ("Sherlock")
- Ed Harris ("Game Change")
- Denis O'Hare ("American Horror Story - Die dunkle Seite in dir")
- David Strathairn ("Hemingway & Gellhorn")
Maria Gruber - myFanbase
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