Emmys 2012 - Beste Hauptdarstellerinnen

Foto:

Die Kategorie der Besten Hauptdarstellerin ist in allen Sparten Drama, Comedy und TV-Film/Miniserie immer eine der spannendsten und meist umkämpften. Wir stellen euch die Nominierten der diesjährigen Emmys vor. Darunter sind einige bekannte Gesichter, aber auch viele Neuzugänge, die vielleicht für eine Überraschung sorgen werden.

Die Nominierten im Bereich Drama

Foto: Julianna Margulies, Good Wife - Copyright: Paramount Pictures
Julianna Margulies, Good Wife
© Paramount Pictures

Bei den Nominierungen für die beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie schafften es drei neue Gesichter in den Kreis der Nominierten. So sind im Vergleich zum letzten Jahr wieder Vorjahresgewinnerin und "Good Wife"-Hauptdarstellerin Julianna Margulies, "Mad Men"-Star Elisabeth Moss und Kathy Bates für die Crime-Serie "Harry's Law" im Rennen um die begehrte Trophäe. Neu dabei sind Michelle Dockery für die britische Historien-Serie "Downton Abbey", die im letzten Jahr noch als Miniserie geführt wurde, Alt-Star Glenn Close, die wieder eine Nominierung für ihre Paraderolle in "Damages - Im Netz der Macht" erhalten hat und auch Golden-Globe-Gewinnerin Claire Danes, die für die Hauptrolle im Kritikerliebling "Homeland" nominiert wurde.

In dieser Kategorie kann es durchaus spannend werden, boten die Nominierten doch fast allesamt hochkarätige Leistungen. Die großen Favoriten sind wohl Vorjahressiegerin Julianna Margulies, die mit ihrer Rolle in "Good Wife" weiterhin auf einem extrem hohen Niveau agiert. Aber auch Elisabeth Moss kann auf eine extrem überzeugende fünfte Staffel "Mad Men" zurückblicken, die man vielleicht sogar als ihre persönlich stärkste bezeichnen kann, weshalb sie die Trophäe mehr als verdient hätte. Aber auch Claire Danes wird noch ein gehöriges Wort mitreden, hat sie doch bereits einen Golden Globe für ihre Rolle in "Homeland" gewonnen. Die Karten sind hier also mehr als offen.

Foto: Elisabeth Moss, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Elisabeth Moss, Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

Den anderen drei Nominierten kann man wohl nur Außenseiterchancen zugestehen. Glenn Close kann dabei vielleicht noch ein Altstar-Bonus zugerechnet werden. Michelle Dockery und vor allem auch Kathy Bates, deren Rolle in der wenig spektakulären Crime-Serie "Harry's Law" eigentlich kaum Emmy-reifes Material bot, können fast keine realistische Chancen haben. Anstelle von Kathy Bates hätte es dann wohl auch eher eine Anna Torv verdient gehabt, endlich einmal nominiert zu werden, leistet sie doch im Mystery-Drama "Fringe - Grenzfälle des FBI" wöchentlich Großartiges. Müsste ich einen Tipp abgeben, so würde ich auf einen knappen Sieg für Elisabeth Moss tippen, die besonders in der elften Folge der fünften "Mad Men"-Staffel "The Other Woman" Beeindruckendes leistete und schon allein dafür alle Preise der Welt verdient hätte.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Die Nominierten im Bereich Comedy

Bei den besten Hauptdarstellerinnen in einer Comedy-Serie haben es im Vergleich zum letzten Jahr gleich sieben Nominierte in die Endauswahl geschafft. Vier davon waren auch schon im letzten Jahr nominiert, drei Comedy-Damen sind hingegen komplett neu dabei, was auch diese Kategorie zu einer spannenden Angelegenheit werden lässt. Neben der Siegerin aus dem Jahr 2010, Edie Falco, die für ihre Leistung in der tragikomischen Serie "Nurse Jackie" verdientermaßen erneut nominiert wurde und Emmy-Veteranin Tina Fey, die für ihre Rolle in "30 Rock" aus dem Nominierten-Kreis gar nicht mehr wegzudenken ist, wurde auch Amy Poehler erfreulicherweise erneut für ihre Rolle in der schrägen Comedy-Serie "Parks and Recreation" nominiert. Und schließlich erhielt auch die überraschende Vorjahressiegerin Melissa McCarthy erneut eine Nominierung für "Mike & Molly".

Foto: Zooey Deschanel, Zum Ausziehen verführt - Copyright: Paramount Pictures
Zooey Deschanel, Zum Ausziehen verführt
© Paramount Pictures

Neu dabei sind die in Amerika schon allein wegen ihrer damaligen "Seinfeld"-Hauptrolle Kultstatus genießende Julia Louis-Dreyfus, die eine Nominierung für ihre neue Polit-Comedy "Veep" erhielt, Kritiker-und Zuschauerliebling Zooey Deschanel für "New Girl" und Lena Dunham für die HBO-Produktion "Girls". Insgesamt bilden die Nominierten eine gute Mischung aus Alt- und Neu-Stars und bei jeder der Nominierten ist eine Nominierung zumindest nachvollziehbar. Eine glasklare Favoritin gibt es aber auch hier nicht, weshalb eine Prognose relativ schwer fällt. Zum engeren Favoritenkreis kann aber wohl Zooey Deschanel gezählt werden, die in Amerika wohl zu den beliebtesten Fernsehstars der Stunde zählt und auch Julia Louis-Dreyfus hat sicherlich keine schlechten Karten. Da sich "30 Rock" momentan auf dem absteigenden Ast befindet und die besten Zeiten auch bereits hinter sich hat, ist mit einem Sieg von Tina Fey eher nicht zu rechnen. Auch ein erneuter Sieg von Melissa McCarthy wäre eine Überraschung.

Kleinere Außenseiterchancen können noch den Kritikerlieblingen Lena Dunham und Amy Poehler zugerechnet werden, die beide einen Sieg auch mehr als verdient hätten. Wenn man über vergessene und nicht berücksichtigte Nominierte spricht, kommt man zwangsläufig auf die weiblichen Darstellerinnen von "Community", die allesamt komplett übersehen wurden und auch in der Nebendarstellerinnen-Kategorie sträflich missachtet wurden, was schon eine extrem bittere Angelegenheit darstellt. Müsste ich mich festlegen, würde mein Tipp in diesem Jahr auf Zooey Deschanel fallen.

Die Nominierungen in der Übersicht


Die Nominierten im Bereich Miniserien und TV-Filme

Hochkarätig besetzt ist in diesem Jahr auch wieder die Nominierungsliste für die beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder einem TV-Film. Dabei sind die bereits vierfach Oscar-nominierte Charakterschauspielerin Julianne Moore, die für die Darstellung der Gouverneurin von Alaska und Vizepräsidents-Kandidatin Sarah Palin im HBO-Politdrama "Game Change" nominiert wurde. Zudem findet sich auch Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman auf der Nominierungsliste wieder, die im ebenfalls von HBO produzierten Biopic "Hemingway & Gellhorn" als Journalistin und Ehefrau von Ernest Hemingway, Martha Gellhorn, zu sehen war.

Foto: Connie Britton, American Horror Story - Copyright: Robert Zuckerman/FX
Connie Britton, American Horror Story
© Robert Zuckerman/FX

Auch nominiert wurde die bereits mehrfach Emmy- und Oscar-Nominierte britische Schauspielerin Emma Thompson für ihre Rolle in der Lyrikverfilmung "The Song of Lunch". Daneben wurden auch zwei Hauptdarstellerinnen sehr verschiedener Miniserien geehrt, wobei eine davon im Grunde gar keine Miniserie ist, wurde diese doch bereits unlängst für eine zweite Staffel verlängert. Gemeint ist natürlich "American Horror Story - Die dunkle Seite in dir", dessen Hauptdarstellerin Connie Britton für die erste Staffel eine Nominierung erhielt und so auch nach dem Ende von "Friday Night Lights" weiterhin auf einer Erfolgswelle schwimmt. Die fünfte Nominierte ist schließlich Ashley Judd, die für ihre Hauptrolle in der kurzlebigen ABC-Mystery-Action-Serie "Missing" mit einer Nominierung geehrt wurde.

Als Favoriten in dieser Kategorie zählen wohl klar Nicole Kidman und Julianne Moore, die beide in großen und aufsehenerregenden Fernsehfilmen äußerst ambivalente Persönlichkeiten verkörperten. Wer schließlich als Siegerin geehrt wird, ist dabei aber noch völlig offen.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Moritz Stock - myFanbase

Zurück zur Übersicht