Emmys 2012 - Beste Hauptdarsteller

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Genau wie bei den weiblichen Serienstars ist auch die Kategorie der Besten Hauptdarsteller in den Sparten Drama, Comedy und TV-Film/Miniserie wieder eine spannende Angelegenheit. Damit ihr einen Überblick erhaltet, wer in diesem Jahr nominiert ist, stellen wir euch die Kandidaten und ihre Gewinnchancen etwas genauer vor.

Die Nominierten im Bereich Drama

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Nachdem Überraschungstriumph von Kyle Chandler im letzten Jahr treten in diesem Jahr sechs Herren die Nachfolge von Chandler an. Ähnlich wie bei den besten Hauptdarstellerinnen findet sich auch hier eine Mischung aus bisher nominierten und neuen Gesichtern. Alte Bekannte sind sicherlich Michael C. Hall, der eine Nominierung für die bereits siebte Staffel von "Dexter" erhielt, Dauergewinner Bryan Cranston, der aufgrund der Ausstrahlungstermine von "Breaking Bad" im letzten Jahr nicht dabei sein konnte, und auch "Mad Men"-Star Jon Hamm, den viele schon als sicheren Vorjahressieger gesehen hatten und der immer noch auf seinen ersten großen Emmy-Triumph wartet. Ein zweites Mal wurde auch Steve Buscemi für seine Leistungen in der zweiten Staffel von "Boardwalk Empire" nominiert. Ganz neu dabei sind einerseits Hugh Bonneville, dessen Serie "Downton Abbey" in diesem Jahr von der Miniserien- in die Hauptserien-Kategorie rutschte und andererseits Damian Lewis, der neben der ebenfalls nominierten Claire Danes die Hauptrolle in dem brisanten Polit-Drama "Homeland" spielt und damit als einziger über eine Erst-Staffel-Nominierung verfügt.

Im Vergleich zum letzten Jahr haben es also drei neue Nominierte in die Endauswahl geschafft, wobei sich darunter auch ein alter Bekannter wie Bryan Cranston befindet. Der schlussendliche Sieger ist auch hier schwer vorauszusagen, handelt es sich bei den Nominierten doch um allesamt starke Mimen, die in der letzten Saison großartige Leistungen gezeigt haben. Sortiert man ein wenig aus, kristallisieren sich schließlich aber zwei Darsteller heraus, die definitiv als Favoriten auf den Sieg angesehen werden können. Da wäre zunächst Bryan Cranston, der in der vierten Staffel "Breaking Bad" darstellerisch erneut ans Limit ging und die Wandlung des Walter White auf eindrucksvolle Art und Weise darstellerisch umsetzte und greifbar machte. Und so gilt er nach seinen drei Siegen in den Jahren 2008 bis 2010 auch in diesem Jahr wieder als heißer Favorit auf den Sieg.

Foto: Jon Hamm, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Jon Hamm, Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

Unter der Siegessträhne Bryan Cranstons musste vor allem Jon Hamm leiden, dessen eindrucksvolle Verkörperung der ambivalenten Figur des Donald Draper bisher mit keinem einzigen Emmy gewürdigt wurde. Immer wieder unterlag er seinem Kollegen Bryan Cranston und als dieser dann im letzten Jahr aufgrund fehlenden Materials nicht nominiert wurde, unterlag er Kyle Chandler, der für die letzte und damit auch irgendwie gesamte Zeit bei "Friday Night Lights" geehrt wurde. Mit der fünften Staffel von "Mad Men" verfügt Hamm auch in diesem Jahr wieder über sehr gutes Emmy-reifes Material, auch wenn es für die Figur des Donald Draper schon stärkere Staffeln gab. Einen Emmy hätte er nach all der Zeit natürlich trotzdem verdient.

Neben den beiden ganz großen Favoriten könnte sich die Jury aber auch für den letztjährigen Favoriten Steve Buscemi entscheiden, dessen Serie vielleicht nicht ganz so stark wie die beiden erstgenannten ist, als erfahrener Filmschauspieler aber trotzdem auf Sympathie stoßen könnte. Michael C. Hall hat mit "Dexter" auch schon bessere Zeiten gesehen und wird sich deshalb wohl mit einer Nominierung zufrieden geben müssen. Schwer einzuschätzen sind die Erfolgschancen der britischen Serie "Downton Abbey", die erstmals in den Hauptkategorien an den Start geht und auch dort durchaus für Überraschungen sorgen könnten. Überraschend, aber sicherlich nicht unverdient wäre auch ein Sieg von "Homeland"-Hauptdarsteller Damian Lewis. Der persönliche Tipp fällt dann aber schließlich doch auf Jon Hamm, welcher einfach schon viel zu lange auf einen Emmy warten musste.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Die Nominierten im Bereich Comedy

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Auch in dieser Kategorie bestehen die Hälfte der Nominierten aus Vorjahresnominierten und die andere Hälfte aus Darstellern, die im letzten Jahr nicht dabei waren. Ein allseits bekannter Veteran in dieser Kategorie ist Alec Baldwin, der auch in diesem Jahr wieder eine Nominierung für "30 Rock" erhalten hat. Auch wieder dabei ist "The Big Bang Theory"-Star Jim Parsons, welcher in den Jahren 2010 und 2011 diese Kategorie gewinnen konnte, bis seine Siegessträhne dann vom letztjährigen Sieger Matt LeBlanc unterbrochen wurde. Wesentlich unbekannter als Parsons ist Komiker Louis C.K., welcher auch in diesem Jahr für seine kleine, aber sehr feine Comedy-Drama-Serie "Louie" verdientermaßen erneut nominiert wurde.

Die drei weiteren Nominierten sind auch alles bekannte Gesichter: Larry David ist für seine bereits achte Staffel von "Curb Your Enthusiasm" nominiert und Jon Cryer für die bereits neunte Staffel von "Two and a Half Men", für die er bereits einmal den Emmy gewinnen konnte. Ganz neu im Seriengeschäft ist Filmschauspieler Don Cheadle, der gleich für die erste Staffel von "House of Lies" mit einer Nominierung belohnt wurde. Im Comedy-Bereich ist das Feld der Nominierten nicht ganz so stark besetzt. Vor allem bei Jon Cryer fragt man sich wirklich, warum hier schon wieder eine Nominierung nötig war. Das auch hier niemand von "Community" nominiert wurde ist mehr als schade und kaum nachvollziehbar. Auch Max Greenfield von "New Girl" hätte in diesem Feld durchaus eine Nominierung verdient gehabt, geht aber lediglich bei den Besten Nebendarstellern ins Rennen.

Foto: Jon Cryer, Two and A Half Men - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jon Cryer, Two and A Half Men
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Spricht man in dieser Kategorie über die Favoriten, die die Nachfolge von Matt LeBlanc versuchen anzutreten, so kann dies auch hier in alle Richtungen gehen: Ein erneuter Sieg von Jim Parsons wäre die offensichtliche, aber auch nicht wirklich verdiente Wahl. Don Cheadle hat als bekannter Filmstar sicher auch keine schlechten Chancen, genau wie Larry David, der schon als regelrechte Fernsehlegende bezeichnet werden kann und einen Sieg auch wirklich verdient hätte. In der Außenseiterposition befindet sich wohl eindeutig Louis C.K., der aber durchaus für eine freudige Überraschung sorgen könnte. Ein Sieg von Jon Cryer oder Alec Baldwin ist wohl eher unwahrscheinlich. Die großen Zeiten der beiden vertretenen Serien sind definitiv vorbei. Der schlussendliche Tipp fällt hier dann aber wohl doch auf Jim Parsons.


Die Nominierungen in der Übersicht:


Die Nominierten im Bereich Miniserien und TV-Filme

Foto: Idris Elba, Luther - Copyright: polyband
Idris Elba, Luther
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Anders, als bei den Damen sind bei den Herren in dieser Kategorie sechs Darsteller vertreten und auch hier sind wieder viele bekannte Gesichter dabei. So ist Woody Harrelson für das Polit-Drama "Game Change" nominiert, Clive Owen für seine Darstellung des Ernest Hemingway in "Hemingway & Gellhorn" und Hollywood-Legende Kevin Costner für die dreiteilige historische Mini-Serie "Hatfields & McCoys", für die auch sein Kollege Bill Paxton eine Nominierung erhielt. Der Brite Benedict Cumberbatch kann sich über eine Nominierung für seine Interpretation des Sherlock Holmes in der britischen Miniserie "Sherlock" freuen und schlussendlich darf sich auch der ehemalige "The Wire"-Star Idris Elba über eine Nominierung für die ebenfalls in Großbritannien produzierte Crime-Serie "Luther" freuen, für die er auch bereits schon einen Golden Globe gewinnen konnte.

Foto: Benedict Cumberbatch, Sherlock - Copyright: polyband
Benedict Cumberbatch, Sherlock
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Die Stärke des britischen Fernsehens macht sich also auch hier bemerkbar und die Chancen stehen gar nicht so schlecht, dass einer der beiden britischen Darsteller Idris Elba oder Benedict Cumberbatch, auch tatsächlich den Sieg einholt, wobei bei beiden Serien der Begriff "Miniserie" sehr weit interpretiert wurde, wurden doch beide bereits in eine zweite Staffel verlängert. Die Konkurrenz ist hier aber auch sehr stark und besteht aus renommierten Hollywood-Stars, bei denen vor allem Woody Harrelson und natürlich Kevin Costner sehr gute Chancen zugerechnet werden können.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Moritz Stock - myFanbase

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