Emmys 2013 - Beste Nebendarsteller

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Mit den männlichen Nominierten der Nebendarstellerkategorien finden wir im Bereich Comedy eines der qualitativ dünnsten Felder, während man bei den Drama-Nominierten die wohl bestbesetzte Kategorie vorfindet. Es ist also eine Runde der Gegensätze, die wir euch hier ausführlicher vorstellen.

Die Nominierungen im Bereich Comedy

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Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel, die Emmys sind die großen "Modern Family"-Awards, und da alle Darsteller sich ins Rennen um die Nebendarstellerpreise begeben, nehmen sie dann gemeinsam auch einen Großteil der Plätze ein. So auch in diesem Jahr wieder, wobei die wirkliche Überraschung die ist, dass Eric Stonestreet als amtierender Gewinner nicht nominiert ist. Haben die Emmy-Juroren plötzlich etwas gegen Cam? Die Serie dahinter sollte aber dennoch weiterhin der große Favorit in allen Kategorien sein, in denen sie antritt. So auch hier und ohne Stonestreet scheint das Rennen zwischen seinen drei Kollegen Jesse Tyler Ferguson, Ed O'Neill und Ty Burrell völlig offen zu sein. Unter den professionellen Beobachtern hat Ty Burrell die Nase leicht vorn, aber das war auch schon im letzten Jahr der Fall. Und einer der Favoriten der Branche, Will Arnett in der Neuauflage von "Arrested Development", hat es gleich gar nicht in die Riege der Nominierten geschafft.

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Eine der schönsten Überraschungen bei der Verkündung der Nominierungen war wohl die von Adam Driver für "Girls". Manchmal schaffen es die Emmys also wirklich, eine außergewöhnliche Performance zu entdecken, wenn es noch nicht zu spät ist. Gegen die Allmacht der Veteranen in dieser Kategorie hat Driver aber wohl leider keine reelle Chance. Auch für Tony Hale wird es schwer, der für "Veep" nominiert ist. Tony Hales Nominierung ist aber ein weiteres Indiz dafür, dass mit "Veep" die meisten der HBO-Komödien (neben "Girls" und auch dem leider bereits abgesetzten "Enlightened") im Dunstkreis der Emmys fest angekommen sind. Zu guter Letzt ist auch Bill Hader nominiert. Er erhielt die Ehre für seinen Part im Cast von "Saturday Night Live". In seinem letzten Jahr als Mitglied des Ensembles wäre es eine besondere Auszeichnung, nun mit einem Emmy nach Hause zu gehen.

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Und wer fehlt nun in dieser Liste, die eben allein durch die "Modern Family"-Übermacht Jahr für Jahr schon halb gefüllt ist? Da wäre natürlich ebenfalls Jahr für Jahr Nick Offermann, der für seine Comedy-Hall-of-Fame-Figur Ron Swanson leider wieder einmal ignoriert wurde. Aber auch Chris Pratt lieferte zum wiederholten Male eine geniale komödiantische Leistung in "Parks and Recreation" ab. Da die Serie aber nicht einmal als beste Comedy-Serie von den Emmys erachtet wird, können diese Auslassungen wohl leider nicht mehr überraschen. Dass man Max Greenfield aber nach der verdienten Nominierung im letzten Jahr hier plötzlich außen vor lässt, überrascht schon mehr. Man kann zwar damit argumentieren, dass Greenfield in der zweiten Staffel nach Jake Johnson und Zooey Deschanel erst der drittbeste Darsteller von "New Girl" war, da aber die anderen beiden auch vernachlässigt wurden, ist wohl eher davon auszugehen, dass bei den Emmys der "New Girl"-Hype schon wieder vorbei ist. Schade, konnte sich die Serie im zweiten Jahr doch deutlich steigern.

Und es ist eine Schande, dass die Emmys es auch im letzten möglichen Jahr es nicht geschafft haben, die wichtige Leistung von John Krasinski für "The Office" wenigstens mit einer Nominierung zu würdigen. Zwar ist der vormalige Emmy-Champion "The Office" schon lange aus dem Bewusstsein der Awards verschwunden, das ändert nichts an der guten Leistung von Krasinski. Auch um Mike White ist es enorm schade, zumal die von ihm entworfene Serie "Enlightened" trotz schwacher Zuschauerzahlen einige Anerkennung von den Emmys erhalten hat. Aber auch White hätte als Darsteller hier locker mithalten können, zumal er eine um ihn zentrierte Episode zur Auswahl für die Juroren gehabt hätte. Und in einer weiteren sträflich wenig gesehen Comedyserie, in diesem Fall FX's "Legit", lieferte DJ Qualls eine beeindruckend subtile Leistung in einer schwierigen Rolle.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Die Nominierungen im Bereich Drama

Die Kategorie der männlichen Nebendarsteller in einer Dramaserie ist von Jahr zu Jahr wieder die heißumkämpfteste. Zwar geht es in dieser Season auch bei den weiblichen Hauptdarstellern sehr spannend und hochkarätig zu, aber gegen die Nebendarsteller ist das dann doch noch ein beschaulicher Kampf um die Trophäe. Bei diesen Herren wäre es gut vorstellbar, neben den sechs ausgewählten noch einmal sechs verdiente Nominierte zu finden, und wahrscheinlich sogar noch einen dritten Sechserpack, und man würde noch nicht zu tief in die Darstellerkiste greifen. Widmen wir uns aber nun zunächst den sechs Schauspielern, die es in diesem Jahr zu einer Nominierung geschafft haben.

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Aus dem Cast der momentan meistdiskutierten Serie "Breaking Bad" stehen sowohl Aaron Paul als auch Jonathan Banks zur Auswahl. Schön, dass wie schon Giancarlo Esposito letztes Jahr, hier mit Banks wieder der wichtigste Nebendarsteller der Serie Beachtung gefunden hat. Denn es fällt einem doch immer wieder schwer, Aaron Paul als Nebendarsteller zu bezeichnen, ist seine Figur Jesse Pinkman doch einer der zentralen Charaktere der Serie. Aber so funktioniert die Zuordnung bei den Emmys nun einmal und wer Aaron Paul in seiner zur Begutachtung eingereichten Episode #5.06 Buyout gesehen hat, weiß, dass auch hier wieder mit dem Vorjahressieger zu rechnen ist. Aber alle "Breaking Bad"-Anhänger werden sich wohl sicher sein, dass es auch für Jonathan Banks eine mehr als verdiente Ehre wäre, mit dem Preis nach Hause zu gehen, schließlich hat er die erste Hälfte der fünften Staffel enorm geprägt. Eine der großen Fragen in diesem Jahr ist es zudem, ob "Breaking Bad" von dem riesigen Hype rund um die finalen Folgen, die parallel zum Emmy-Zeitraum ausgestrahlt werden, profitieren kann und sich vielleicht zum großen Sieger der Zeremonie aufschwingt. Es wäre ein Triumph für die AMC-Serie, die zunächst als Außenseiter gestartet ist.

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Aber auch die anderen vier Herren haben gute Leistungen vorzuweisen. Am schwersten hat es wohl noch Peter Dinklage, da es für alle "Game of Thrones"-Darsteller eine besondere Herausforderung ist, mit ihrer kurzen Screentime aufgrund des breiten Ensembles von sich überzeugen zu können. Es ist sicher kein Zufall, dass Dinklage diesen Preis für die erste Staffel der Serie gewann, als der Cast noch ein wenig kleiner war und er noch mehr im Mittelpunkt stand. Mandy Patinkin hat es in diesem Jahr seinen beiden Kollegen Damian Lewis und Claire Danes gleich getan und ebenfalls eine Nominierung für seine Arbeit in "Homeland" erhalten. Die Frage ist nun, ob er es ebenfalls auf Anhieb zum Gewinn schafft. Dabei spricht natürlich seine großartige Leistung für ihn, auch wenn "Homeland" im zweiten Jahr qualitativ ins Straucheln kam. Patinkin war aber immer eine der Stärken der Sendung, selbst wenn der Rest nicht so funktionierte wie im ersten Jahr. Er wäre also auch ein würdiger Preisträger.

Die vielen Schauspielnominierungen für "Downton Abbey" kann man dagegen durchaus auch kritisch sehen, auch wenn Jim Carter sicher ein sehr guter Schauspieler ist. Aber gegen die vielen Hochkaräter in dieser Kategorie, die alle eine sehr zentrale Position in ihren Serien einnehmen, fällt seine Bedeutung doch schnell zurück. Aber die Emmys lieben "Downton Abbey" und so muss man weiterhin damit rechnen, viele Nominierungen für die britische Historienserie zu sehen. Bobby Cannavale hat als Antagonist die dritte Staffel von "Boardwalk Empire" enorm geprägt und sich somit eine Nominierung redlich verdient. Ob er aber für einen Gewinn genügend Anhänger auf seine Seite ziehen kann, ist die große Frage.

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Wie bereits angedeutet könnte man eine ebenso verdiente Liste an Nominierten zusammenstellen aus denen, die von den Emmys außen vor gelassen wurden. So ist keiner der zu Recht renommierten "Mad Men"-Darsteller vertreten, in diesem Jahr hätte es besonders Vincent Kartheiser verdient gehabt. Beim großen Abräumer unter den Nominierten insgesamt, der Netflix-Serie "House of Cards", hat viele der Newcomer Corey Stoll überrascht, der es aber leider nicht zu einer Nominierung gebracht hat. Walton Goggins ist in "Justified" immer eine Nominierung wert, und auch die neue FX-Dramaserie "The Americans" hätte mit Noah Emmerich eine sehr starke Performance zu bieten. Die wenigen Zuschauer, die in der vergangenen Season "Southland" verfolgt haben, kamen aus dem schwärmen ob der Leistung von Michael Cudlitz nicht heraus und bei "Game of Thrones" war es in Staffel 3 eigentlich Nikolaj Coster-Waldau, der die beste Leistung geliefert hat. Man könnte diese Liste noch um Namen wie Dean Norris ("Breaking Bad"), Guillermo Diaz und Jeff Perry ("Scandal"), Steve Zahn und Clarke Peters ("Treme") und Freddy Highmore ("Bates Motel") ergänzen, und könnte noch lange keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Der Autorentipp

Und wieder geben wir an dieser Stelle unseren Tipp ab, wer aller Voraussicht nach am 22. September den Preis nach Hause nehmen wird, und wer es in unseren Augen am meisten verdient hätte. Diesen Namen findet ihr jeweils in Klammern.

Kategorie Comedy: Ty Burrell (Adam Driver)
Kategorie Drama: Aaron Paul (Jonathan Banks)

Lasst uns eure Meinung zur Kategorie in den Kommentaren wissen, wer sollte die Preise als bester Nebendarsteller mit nach Hause nehmen?

Cindy Scholz - myFanbase

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