Emmys 2013 - Beste Hauptdarsteller

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Auch die Kategorie des besten Hauptdarstellers ist in diesem Jahr eine äußerst spannende Angelegenheit, ist das Feld der Nominierten doch zweifelsohne hochkarätig besetzt. Im Bereich der Comedy-Hauptdarsteller ist jetzt zudem auch schon sicher, dass der Vorjahressieger seinen Titel nicht verteidigen wird, ist "Two and a Half Men"-Hauptdarsteller Jon Cryer doch erst gar nicht mehr auf der Liste zu finden.

Die Nominierungen im Bereich Drama

In der Kategorie der besten Hauptdarsteller hat sich im Vergleich zur Kategorie der besten Hauptdarstellerinnen nicht ganz so viel geändert, trotzdem sind auch hier zwei neue Gesichter zu finden, wobei es sich hier bei beiden Herren um renommierte Filmschauspieler handelt, die nun auch den Weg zum Fernsehen gefunden haben. Zum einen wäre dort der zweifache Oscar-Preisträger Kevin Spacey, der für seine Leistung in der ersten Staffel der Netflix-Serie "House of Cards" erstmals auch einen Emmy gewinnen könnte. Kevin Spacey rückt damit schon allein wegen seines Namens und seiner Stellung in der amerikanischen Schauspielbranche gleich in den Favoritenkreis dieser Kategorie, muss sich dabei aber gegen ein starkes Teilnehmerfeld durchsetzten, zu dem nun auch zum ersten Mal Jeff Daniels gehört, der für die seine Leistung in der ersten Staffel "The Newsroom" eine Nominierung erhielt, insgesamt aber bei den weiteren hochkarätigen Schauspielern eher eine Außenseiterrolle einnimmt, auch deshalb, weil die Serie an sich auch nur dreimal nominiert wurde und auch sonst nicht bei allen Kritikern wirklich gut ankommt. Ein Sieg von Jeff Daniels ist deshalb eher unwahrscheinlich. Eine Außenseiterrolle nimmt wohl auch Hugh Bonneville ein, der auch bereits im letzten Jahr für seine Rolle in der britischen Kostümserie "Downton Abbey" eine Nominierung erhielt. Der ganz große Hype um "Downton Abbey" scheint auch ein wenig abgeflacht zu sein und auch sonst ist mit einem Sieg eher nicht zu rechnen.

Foto: Jon Hamm, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Jon Hamm, Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

Die anderen drei verbliebenen Kandidaten hingegen können sich neben dem bereits erwähnten Kevin Spacey alle Hoffnungen auf den großen Triumph machen. Jon Hamm ist bereits seit dem Jahr 2008 jedes Jahr aufs Neue nominiert worden, auch für die sechste Staffel "Mad Men" hat er eine Nominierung erhalten und auch in diesem Jahr wäre ein Gewinn der Trophäe mehr als verdient. Doch auch in diesem Jahr wird Hamm den Preis dann schlussendlich wohl doch nicht gewinnen. Dies liegt zum einen daran, dass der ganz große "Mad Men"-Hype bei den Emmy Juroren schon längst verflogen ist. Bereits im letzten Jahr konnte die Serie keine einzige Trophäe gewinnen und wurde von der ersten Staffel von "Homeland" mal eben links überholt. Zum anderen scheint über die "Mad Men"-Darsteller auch irgendein Fluch zu liegen, konnte doch keiner dieses so fantastisch besetzten Casts jemals eine Trophäe für die 60er-Jahre-Serie mit nach Hause nehmen. Unglaublich, aber wahr und es ist auch eher davon auszugehen, dass ein Jon Hamm ähnlich wie ein Kyle Chandler im Jahr 2011 für "Friday Night Lights" einen Emmy für die kommende siebte und dann letzte Staffel erhalten wird, also eine Art Abschiedsemmy, weil Jon Hamm für seine Darstellung des Donald Drapers komplett leer ausgehen zu lassen wäre schon eine kaum entschuldbare Frechheit. Doch auch im nächsten Jahr wird die Konkurrenz nicht minder stark sein, denn besonders diese Kategorie ist so hart umkämpft, wie keine andere bei den Emmys.

Und im nächsten Jahr wird noch jemand für seine letzte Staffel mit hoher Sicherheit wieder auf der Nominierungsliste zu finden sein und zwar Bryan Cranston, der in den Jahren 2008 bis 2010 schon dreimal in Folge diese Kategorie für seine Darstellung des Meth-kochenden Chemie Lehrers Walter White gewinnen konnte. Im Jahr 2011 war er nicht auf der Liste zu finden, da die Ausstrahlung von "Breaking Bad" dort nicht in den passenden und für die Emmys relevanten Zeitraum fiel. Im letzten Jahr war er für die vierte Staffel "Breaking Bad" aber wieder dabei und musste sich erstmals einem Darsteller geschlagen geben. Die Alleinherrschaft Cranstons war gebrochen, könnte in diesem Jahr aber wieder zurückkehren, zu groß ist das Medienecho um die finale fünfte Staffel, für deren ersten Teil Cranston nominiert ist und zu sehr lieben die Juroren und alle Welt die Serie im Allgemeinen und Cranstons Spiel im Speziellen. An Bryan Cranston führt auch in dieser stark besetzten Kategorie eigentlich kaum etwas vorbei. Für einen Sieg Cranstons spricht auch, dass "Homeland" in der zweiten Staffel auf nicht mehr ganz so viel Gegenliebe gestoßen ist, wie noch im ersten Jahr und deshalb mit einem erneuten Sieg für Damian Lewis und einem erneuten Triumph für "Homeland" insgesamt eher weniger zu rechnen ist. Eigentlich spricht in diesen Zeiten alles für Bryan Cranston, der das Rennen schlussendlich dann wohl auch machen wird. Fehlen tun in diesem Jahr Emmy-erprobte Leute, wie Michael C. Hall, dessen Serie "Dexter" jetzt endgültig komplett an Relevanz verloren hat, aber auch jemand wie Steve Buscemi wurde für seine Leistung in der dritten Staffel von "Boardwalk Empire" nicht beachtet, was durchaus überraschend ist.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Die Nominierungen im Bereich Comedy

Im Comedy-Bereich wird es auch deshalb besonders spannend, da Vorjahressieger Jon Cryer für seine Serie "Two and a Half Men" erst gar nicht mehr nominiert wurde, was schon mal ein gehöriger Fortschritt ist, denn wirklich verdient hatte er diesen Preis sicher nicht. Es wird also auf jeden Fall einen neuen Sieger im Vergleich zum Vorjahr geben und wer das dann sein wird, ist nicht ganz so leicht vorherzusagen. Kommen wir aber zunächst zu denjenigen, die eher als Außenseiter einzuschätzen sind. Da wäre zunächst Matt LeBlanc zu sehen, der zwar schon allein aufgrund seiner "Friends"-Vergangenheit über ungeheure Beliebtheitswerte verfügt und für seine damalige Rolle auch bereits dreimal in Folge den Emmy gewinnen konnte, seine momentane Serie "Episodes" ist aber eher ein Nischenprodukt, für welches er zwar schon überraschend den Golden Globe gewinnen konnte, aber aufgrund der starken Konkurrenz in diesem Jahr ist ein Sieg LeBlancs für eine Serie, die wahrscheinlich viele nicht mal kennen eher ausgeschlossen. Auch Jason Bateman muss sich für die Hauptrolle in der von Netflix wieder aufgenommenen Comedy-Perle "Arrested Development" wohl der Konkurrenz geschlagen geben. Der Medienrummel um die vierte Staffel war zwar groß und die zweite Nominierung für diese Rolle nach 2005 ist sicherlich auch verdient, aber das Bateman diese Kategorie wirklich gewinnt wäre dann doch eine große Überraschung. Ähnlich sieht es da wohl auch bei Don Cheadle aus, welcher in seiner ganzen Kategorie bereits viermal für den Emmy nominiert war, aber noch nie einen mit nach Hause nehmen durfte. Auch er gewann für "House of Lies" bereits den Golden Globe und auch er ist bei den Juroren als Schauspieler sehr beliebt, doch die Serie insgesamt verfügt nicht über eine solche Zugkraft, dass sie Cheadle auch bei den Emmys zum Sieg tragen könnte.

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Bleiben also noch drei Kandidaten, von denen einer eher als unberechenbarer Geheimtipp gewertet werden kann und zwar Louis C.K., der endlich auch mal als Darsteller eine Nominierung für sein Comedy-Projekt "Louie" erhalten hat, welches in seiner dritten Staffel auch wieder großartiges geleistet hat und in seiner Mischung aus Drama und Comedy einzigartig in der amerikanischen TV-Landschaft ist. Niemandem würde der Sieg mehr zu gönnen, als dem Allrounder Louie C.K., doch wahrscheinlich ist diese Serie und Louie C.K. als Person zu anarchisch und anders für einen Sieg, was die Mutlosigkeit der Emmy-Juroren nur erneut wieder unter Beweis stellen würde. Die beiden Favoriten sind deshalb in diesem Jahr auch Alec Baldwin und Jim Parsons. Baldwin vor allem deswegen, weil seine Serie "30 Rock" für die allerletzte Staffel nominiert ist und die Juroren mit einer letztmaligen Auszeichnung Baldwins sich gebührend von der Serie und seinem starken Hauptdarsteller verabschieden könnten, welcher auch schon zweimal diese Kategorie gewinnen konnte. Die naheliegende, aber auch langweiligste und nicht wirklich verdiente Wahl wäre erneut Jim Parsons auszuzeichnen, der auch bereits zweimal für "The Big Bang Theory" den Emmy gewinnen konnte und dessen Serie wohl momentan eine der bekanntesten und beliebtesten Comedy-Formate der Welt ist. Eine besonders außergewöhnliche Leistung hat er aber deswegen aber auch nicht abgeliefert, ein Gewinn ist aber trotzdem relativ wahrscheinlich.

Ansonsten sind die Nominierungen allesamt nachvollziehbar. Dass "Community" in diesem Jahr nirgends nominiert wurde ist auch erstmals richtig, warum aber keiner der "New Girl"-Darsteller beachtet wurde ist äußerst merkwürdig. Besonders Jake Johnson war sicher einer der zentralen Figuren der zweiten Staffel "New Girl" und hätte eigentlich auch auf dieser Liste stehen können.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Der Autorentipp

An dieser Stelle lehnen sich unsere Autoren einmal ganz weit aus dem Fenster und tippen, welche der Damen am 22. September mit dem Preis nach Hause gehen werden. In Klammern stehen dagegen die, die unserer Ansicht nach gewinnen sollten.

Kategorie Comedy: Jim Parsons (Louie C.K.)
Kategorie Drama: Bryan Cranston (Jon Hamm)

Und nun seid ihr an der Reihe, wer sollte euer Meinung nach als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet werden und wer fehlt auf euer Liste? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Moritz Stock - myFanbase

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