Emmys 2013 - Beste Dramaserie

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Foto: Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels/AMC
Mad Men
© Frank Ockenfels/AMC

Im Vergleich zur Comedy-Kategorie ist die Drama-Kategorie viel unberechenbarer, hat doch der Vorjahressieger "Homeland" in seiner zweiten Staffel mächtig gestrauchelt, weshalb eine Titelverteidigung eher unwahrscheinlich ist. Ansonsten gibt es auch in dieser Sparte nur einen Neueinsteiger, der dann auch eine kleine Revolution in der Rezeption von Fernsehserien einleitet, ist dies doch keine Produktion, die regulär im Fernsehen lief. Der Online-Streaming-Anbieter hat damit einen ganz großen Coup gelandet und seine Prestigeprojekt "House of Cards" auch gleich mit der ersten Staffel prominent bei den Emmys platzieren können und auch ein Sieg des mit Hollywoodstar Kevin Spacey prominent besetzten Politdramas ist nicht ausgeschlossen, handelt es sich bei der Serie doch um eine qualitativ absolut hochkarätig inszenierte und besetzte Serie mit großer inhaltlicher Sprengkraft, die dann noch einen Umbruch in der Rezeption von Fernsehserien einleitet. Dies wird alles sicher berücksichtigt werden und hievt "House of Cards" deshalb im ersten Jahr schon in den engeren Kreis der Favoriten, der aber eng umkämpft ist, ist das Angebot an guter Dramaware momentan sehr vielfältig und hochkarätig.

Der Vorjahressieger "Homeland" darf sich wie bereits erwähnt bei der starken Konkurrenz dabei nicht so hohe Chancen ausrechnen wie im letzten Jahr, als die Showtime-Produktion mit der ersten Staffel die ganze Emmy-Verleihung absolut dominierte und alle weiteren Produktionen gnadenlos in ihre Schranken wies. Einen erneuten Durchmarsch wird es in diesem Jahr wohl nicht geben, dafür wurden die inhaltlichen Schwächen der Serie im zweiten Jahr doch viel zu ausführlich in der Berichterstattung breit getreten. Sehr unwahrscheinlich ist auch ein Sieg des britischen Kostümdramas "Downton Abbey". Hier dürfen sich die Verantwortlichen der Serie aber sicherlich darüber freuen sich endgültig in der prestigeträchtigsten Kategorie des bedeutendsten Fernsehpreises der Welt etabliert zu haben, mehr wird dann aber sicherlich nicht drin sein. Übrig bleiben dann noch drei Serien, die allesamt absolute Hochkaliber sind und das Fernsehen, auch in der letzten Saison wieder überdeutlich ihren Stempel aufgedrückt haben. Dabei ist der Emmy-Dauergewinner "Mad Men" nach dem Fall vom Thron im letzten Jahr in diesem Jahr schon fast in der Außenseiterposition und das obwohl die sechste Staffel qualitativ nach kleineren Startschwierigkeiten wieder vollkommen überzeugen konnte. Die große Zeit der 60er-Jahre AMC-Serie scheint aber wohl vorbei zu sein, weshalb ein Sieg in diesem Jahr auch tatsächlich eher unwahrscheinlich ist. Vielleicht kann die Serie im kommenden Jahr für die siebte und letzte Staffel abschließend nochmal groß auftrumpfen, in diesem Jahr werden andere Serien mehr im Fokus stehen.

Im Fokus des breiten Medieninteressen stand in der vergangenen Saison sicherlich die dritte Staffel "Game of Thrones", die das Internet besonders mit der vorletzten Folge schier zum Explodieren brachte und auch quotentechnisch neue Rekorde aufstellte. Der Fantasy-Hintergrund der Serie wird aber wohl auch in diesem Jahr einen Sieg verhindern, zu unpopulär ist dieses Genre bei den Emmy-Juroren, deren Vorlieben sicherlich woanders liegen. Trotzdem ist "Game of Thrones" sicher für die eine oder andere Überraschung gut. Der große Favorit in diesem Jahr ist dann wohl aber der erste Teil der fünften Staffel von "Breaking Bad". Über keine andere Serie wird momentan mehr berichtet und über keine andere wird so ausführlich und leidenschaftlich diskutiert. "Breaking Bad" ist allgegenwärtig und überschattet momentan im Grunde alles andere. Da die Serie auch noch nie in dieser Kategorie gewinnen konnte, ist es gut möglich, dass es in diesem Jahr nachgeholt wird. Die Zeichen stehen auf einen großen Triumph der AMC-Serie.

Hier über alle möglichen fehlenden Serienproduktionen zu sprechen, würde den Rahmen sprengen. Fest zu halten ist, dass die Auswahl hier durchaus vertretbar ist. Schön wäre es gewesen, wenn man auch den Mut gehabt hätte zumindest eine Network-Serie zu nominieren, denn auch wenn die Kabelserien qualitativ im Grunde den Network-Serien fast immer überlegen sind, gibt es doch auch Network-Serien, die Großartiges leisten. Hervorzuheben wäre dabei die vierte Staffel von "Parenthood", die nach Ansicht dieses Autors locker mit den hier Nominierten Serien mithalten kann und manche sogar schlägt. Das Jason Katims-Familiendrama zeigt eindrucksvoll, dass auch die Networks noch in der Lage sind starkes und vor allem relevantes Fernsehen im Drama-Bereich zu produzieren. Das hätte hier auch ruhig mal gewürdigt werden können.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Der Autorentipp

An dieser Stelle lehnen sich unsere Autoren einmal ganz weit aus dem Fenster und tippen, welche der Serien am 22. September mit dem Preis nach Hause gehen wird. In Klammern stehen dagegen die, die unserer Ansicht nach gewinnen sollten.

Kategorie Drama: Breaking Bad (Mad Men)

Und nun seid ihr an der Reihe, wer sollte euer Meinung nach als beste Dramaserie ausgezeichnet werden und wer fehlt auf euer Liste? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Moritz Stock - myFanbase

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