Die Gewinner im Bereich Film

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Die Golden Globes gelten in jedem Jahr als guter Prädiktor für die Oscar-Verleihung, bei der sich die absoluten Favoriten bereits herauskristallisieren. Gab es im letzten Jahr sowohl in der Drama, als auch im Komödienbereich recht klare Favoriten, so sah das in diesem Jahr etwas anders aus und so kam es schließlich auch zu kleineren Überraschungen, mit denen vorher nicht unbedingt gerechnet werden konnte und die die Oscar-Prognosen sicher ein wenig durcheinander wirbeln werden.

Die Gewinner im Bereich Drama

Foto: Copyright: 2012 Warner Bros. Ent.
© 2012 Warner Bros. Ent.

In dieser Kategorie war man eigentlich von einem Zweikampf zwischen Kathryn Bigelows Terrorismus-Thriller "Zero Dark Thirty" und Steven Spielbergs Biopic "Lincoln" ausgegangen. Schlussendlich stellte sich dies aber als absolut falsch heraus, gewann doch Ben Afflecks Spionage-Thriller "Argo" recht überraschend den Preis in der Kategorie "Bester Film – Drama" und rückt damit auch näher an den engen Favoritenkreis bei der Oscar-Verleihung. War der Sieg von "Argo" eine echte Überraschung so verliefen die Auszeichnungen für den besten Hauptdarsteller und die beste Hauptdarstellerin doch recht überraschungsfrei. Der hochfavorisierte "Lincoln"-Darsteller Daniel Day-Lewis wurde seiner Favoritenrolle gerecht und wurde als bester Hauptdarsteller in Steven Spielbergs historischem Charakterportrait verdientermaßen ausgezeichnet. Als beste Hauptdarstellerin in einem dramatischen Film wurde Jessica Chastain für ihre Rolle in Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" auch recht erwartungsgemäß mit einem Preis bedacht. Für Daniel Day Lewis war es bereits sein zweiter Golden Globe, nachdem er im Jahr 2007 bereits für seine schier unglaubliche Leistung in dem wuchtigen Öl-Drama "There will be Blood" einen Preis mit nach Hause nehmen konnte. Für Jessica Chastain hingegen ist es der erste Golden Globe und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird bei ihr bald auch der erste Oscar folgen, ist sie doch, genau wie Daniel Day Lewis eine der absoluten Favoriten bei der im Februar stattfindenden Preisverleihung.

Die Gewinner im Bereich Comedy oder Musical

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© 2012 Universal Pictures Germany

Der große Gewinner in dieser Kategorie ist die Musicalverfilmung "Les Misérables" von Tom Hooper, die als bester Film gegen das ebenfalls hochbewertete Drama "Silver Linings" triumphieren konnte und für welches auch Hugh Jackman als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Auch bei den Oscars ist sicherlich mit "Les Misérables" zu rechnen, wobei da die Konkurrenz noch um einiges härter sein, gibt es dort doch keine getrennte Kategorien, sondern nur eine mit insgesamt zehn Filmen. Für Hugh Jackman ist es der erste Golden Globe, bei den Oscars wird es aber wohl bei einer Nominierung bleiben, ist die Konkurrenz dort in Person von Daniel Day Lewis doch schlichtweg zu stark. Als beste Hauptdarstellerin im Komödienbereich wurde Jennifer Lawrence für ihre außergewöhnliche Performance in "Silver Linings" prämiert. Bereits im Jahr 2011 war sie für "Winters Bone" nominiert, nun zwei Jahre später konnte sie den Preis nun auch gewinnen. Bei den Oscars geht sie aber eher als Außenseiterin ins Rennen, ist doch eher davon auszugehen, dass die Academy Jessica Chastain den Vorzug geben wird. Erfreulich ist die Auszeichnung von Lawrence aber auch deshalb, weil "Silver Linings" ansonsten völlig leer ausging und der Film dadurch zumindest in einer Kategorie in den Vordergrund rückte.

Andere Auszeichnungen

Foto: Copyright: 2012 Sony Pictures Releasing GmbH
© 2012 Sony Pictures Releasing GmbH

Fasst man die Auszeichnungen insgesamt zusammen so gibt es mit Steven Spielbergs "Lincoln" einen klaren Verlierer, wurde der Film doch insgesamt sieben Mal nominiert und konnte davon nur eine Kategorie gewinnen. Die großen Gewinner waren dagegen Ben Afflecks "Argo", bei dem Ben Affleck auch zusätzlich als bester Regisseur ausgezeichnet wurde und die Musicalverfilmung "Les Misérables", bei dem zusätzlich auch noch Anne Hathaway als beste Nebendarstellerin prämiert wurde. Ganz interessant ist hierbei, dass Ben Affleck als Gewinner des Regie-Preises in dieser Kategorie bei den Oscars gar nicht nominiert ist, was diese Kategorie im Februar noch ziemlich spannend werden lässt. Für den deutschsprachigen Raum ist die Auszeichnung von Christoph Waltz als bester Nebendarsteller in Quentin Tarantinos Western-Hommage "Django Unchained" sicherlich höchst erfreulich. Tarantino wurde dann auch noch für sein Drehbuch zu "Django Unchained" mit einem Preis bedacht. Als bester fremdsprachiger Film setzte sich mit Michael Hanekes "Liebe" auch der absolute Favorit an die Spitze, dem bei den Oscars nun auch gute Chancen in der Hauptkategorie zugerechnet werden können.

Fazit

Insgesamt wurde in diesem Jahr eine recht bunte Mischung an Preisträgern gefunden, bei denen vor allem Ben Afflecks "Argo" für die wohl größte Überraschung des Abends sorgte. Welcher von den ausgezeichneten Filmen nun auch bei den Oscars groß abräumen wird, ist weiterhin noch nicht so wirklich klar. Ein so großer Favorit, wie im letzten Jahr "The Artist" hat sich bisher nicht herauskristallisiert, weshalb das Spekulieren nun auch munter weitergehen kann.

Moritz Stock - myFanbase

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