Die Gewinner im Bereich Film
Die Awardseason ist dieses Jahr eine äußerst spannende und schwer zu vorhersagende, denn das vorangegangene Filmjahr hat zahlreiche auszeichnungswürdige Filme hervorgebracht. Die große Frage war, ob sich jetzt schon nach der Verleihung der 71. Golden Globes einer der ganz heißen Anwärter auf die Oscars abzeichnen würde. Mit "12 Years a Slave", "American Hustle" und "Captain Phillips" waren die Frontrunner im Vorfeld mit einigen Nominierungen bedacht worden. Nun hieß es, durch die Preise die Wegrichtung vorzugeben. Aber die Golden Globes wurden auf viele Streifen verteilt, so kann noch kein klarer Favorit ausgemacht werden. Lediglich die Chancen von "Captain Phillips" dürften sich verkleinert haben, da es vollkommen leer ausging, während "Dallas Buyers Club" mit zwei wichtigen Darstellerpreisen in den Favoritenkreis vorgestoßen ist
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Die Gewinner der Kategorie Drama
Der ganz große Favorit des Abends, von dem viele Kinokenner auch ausgehen, dass er einen festen Platz in der Filmgeschichte haben wird, war das Sklavendrama "12 Years a Slave". Der Film hat nun zwar den Hauptpreis als Bestes Drama gewonnen, konnte sich aber noch nicht so richtig als der große Oscarfavorit darstellen. Denn viele der anderen Preise gingen an weitere Filme und so müssen wahrscheinlich die Oscars im März dann ihre eigene Geschichte schreiben. Als Bester Hauptdarsteller konnte sich Matthew McConaughey durchsetzen, der für den Streifen "Dallas Buyers Club" ebenfalls für eines der wichtigen Themen der US-Geschichte, der HIV-Welle des letzten Jahrhunderts, steht. Außerdem kann sich Matthew McConaughey wohl an das Gefühl eines Golden-Globe-Gewinns gewöhnen, denn er wird bereits jetzt als Topfavorit für einen Preis im nächsten Jahr als Ehre für seine neue HBO-Serie "True Detective" gehandelt.
Ebenfalls für "Dallas Buyers Club" wurde zudem Jared Leto als Bester Nebendarsteller geehrt. Als Beste Hauptdarstellerin wurde Cate Blanchett für "Blue Jasmine" ausgezeichnet. Sie war als Topfavoritin ins Rennen gegangen und hat den Preis auch verdient gewonnen. Somit stehen ihre Chancen auf einen Oscar im März sehr, sehr gut.
Der Gewinner der Kategorie Comedy oder Musical
In diesem Bereich gab es einen klaren Gewinner, der neue Film von David O. Russell "American Hustle" gewann gleich drei Preise, wurde als Bester Film der Sparte Comedy oder Muscial ausgezeichnet und die beiden Schauspielerinnen Amy Adams und Jennifer Lawrence wurden jeweils als Beste Hauptdarstellerin und Beste Nebendarstellerin geehrt. Ob sich der Film damit als geheimer Oscarfavorit etablieren kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch fraglich, schließlich tritt man dann auch gegen die dramatischen Stoffe an. Aber man hat ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt und eine Nominierung als Bester Film dürfte dem Streifen damit wohl sicher sein.
Eine weitere Auszeichnung des Abends ging an Leonardo DiCaprio, der für seine Rolle in "The Wolf of Wall Street" als Bester Hauptdarsteller geehrt wurde und somit seinen Namen mit Nachdruck in den Ring um einen Hauptdarstelleroscar warf. Zumal er hier gegen eine starke Konkurrenz antrat, mit seiner Leistung in dem Martin-Scorsese-Film aber sicher nicht nur die HFPA von sich überzeugen konnte.
Weitere Auszeichnungen
Wichtige Hinweise auf die Chancen für die Oscars bieten auch die Kategorien, die neben den Hauptpreisen für die Filme und Schauspieler vergeben werden. So gewann Alfonso Cuarón einen Golden Globe für die Regie im Film "Gravity". Spike Jonze setzte sich mit seinem Drehbuch von "Her" gegen die sehr starke Konkurrenz durch. Weitere Preise erhielten zudem der Streifen "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren", er wurde als Bester Animationsfilm ausgezeichnet, sowie der italienische Film "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" als Bester Ausländischer Film. In Sachen Musik ging ein Preis an den U2-Song "Ordinary Love" aus dem Film "Mandela – Der lange Weg zur Freiheit" und für den besten Score an den "Edward Sharpe and the Magnetic Zeros"-Künstler Alex Ebert, der die Filmmusik für den Film "All Is Lost" schrieb und sich nun Golden Globe Gewinner nennen darf.
Fazit
Die Golden Globes sind verliehen und das Rennen um die Oscars geht in die heiße Phase. Neben den wichtigen Voraussagen für den bedeutendsten Filmpreis des Jahres in Hollywood kann man aber auch auf die Golden Globes unter dem Aspekt blicken, welche Zeichen sie in Bezug auf kulturelle und gesellschaftliche Werte setzen. So hatte die HFPA mit "12 Years a Slave" zahlreiche Möglichkeiten, afroamerikanische Filmschaffende zu ehren und diese weitestgehend verstreichen lassen. So gingen der überragende Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor und auch die großartige Nebendarstellerin Lupita Nyong'o leer aus, was wirklich schade ist. So entstand wieder ein fast durchgehend blütenweißes Gewinnerfeld, wo doch die Nominierungen eine gute Ausgangslage für diverse Preisträger geboten hätte. Lediglich der lateinamerikanische Regisseur Alfonso Cuarón bringt etwas Farbe ins Spiel. Zum Glück hat "12 Years a Slave" den Hauptpreis gewonnen, sonst wäre dies ein wirklich betrübliches Bild geworden, bei aller verdienter Würdigung der nun ausgezeichneten Preisträger.
Cindy Scholz - myFanbase
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