Die enttäuschendsten Beziehungen 2010/2011
Clay & Quinn (One Tree Hill)
Frisch, interessant und voller Potenzial – das waren Quinn und Clay, als sie in der siebten Staffel von "One Tree Hill" zum ersten Mal auftauchten. Dass sie früher oder später ein Paar werden würden, war von Anfang an klar, doch der Weg dahin wurde aufgrund ihrer Vergangenheit (frisch getrennt bzw. tote Frau) und diverser anderer Probleme schön in die Länge gezogen, sodass sie erst in der zweiten Hälfte der siebten Staffel tatsächlich zusammen kamen. Im Nachhinein wünscht man sich allerdings, dass die Autoren damit noch länger gewartet hätten, denn was in Staffel 7 aufgrund des Dramas um Haleys und Quinns Mutter und Haleys Depression noch etwas verschleiert werden konnte, offenbart sich in der achten Staffel schonungslos: Mark Schwahn und Co. haben absolut keine Ahnung, was sie mit dieser Beziehung machen sollen.
Superhelden, Sessel und Selbstbräuner
Im Prinzip hätte man sich das schon beim Auftauchen von Katie denken können – schließlich ist es bei "One Tree Hill" immer ein ganz schlechtes Zeichen, wenn Psychopathen in die Runde geworfen werden. Und doch ist es erschreckenderweise so, dass Katie inklusive Schießerei und Koma die einzige Storyline war, die Clay und Quinn als Paar hatten, sowohl in der siebten, als auch in der achten Staffel. Um ehrlich zu sein: die ersten drei Folgen der achten Staffel waren hinsichtlich der beiden gar nicht so schlecht. Ja, die gemeinsame Koma-Parallelwelt war in #8.01 Asleep At Heaven's Gate extrem kitschig, aber nachdem ihnen am Ende der Folge klar wird, dass sie beide in Lebensgefahr schweben und sie in #8.02 I Can't See You, But I Know You're There nicht mehr nur knutschend am Strand herumtollen, gab es doch einige tragisch-schöne Krankenhausgespräche, vor allem natürlich, nachdem Quinn aufwacht und Clays Zustand immer kritischer wird. Doch die dritte Folge war damit leider nicht nur der qualitative Höhepunkt der gesamten achten Staffel, sondern auch der Beziehung von Quinn und Clay.
Denn alles was danach noch positiv zu vermerken ist, ist die Szene in #8.06 Not Afraid, als Clay nach Quinns Panikattacke an Halloween entdeckt, dass sie sich eine Pistole gekauft und in ihrem Schlafzimmer versteckt hat, weil sie befürchtet, dass Katie (die schließlich nie gefasst wurde) zurückkehren wird, um sie tatsächlich zu töten. Die folgende Szene, als Clay Quinn ihre Kamera gibt und ihr sagt, dass sie sich nicht mit einer Waffe, sondern mit ihrer Fotografie retten kann, war wirklich gut gemacht – aber wieso um Himmels Willen nutzt man denn diese vielversprechende Story, wie beide mit diesem traumatischen Erlebnis umgehen, nicht aus? Was bei Brooke, nachdem sie in der sechsten Staffel überfallen wurde, so emotional und ausführlich erzählt wurde, wird bei Quinn und Clay (die eben nicht nur individuell, sondern auch als Paar damit eine Story hätten) einfach komplett abgeblockt. Stattdessen verschwindet erst Quinn für zwei Folgen nach Afrika und nach ihrer Rückkehr muss Clay dann plötzlich für zwei Folgen dienstlich verreisen – eine Dienstreise, die keinen Zweck hat, außer dass Quinn bei Katies Rückkehr nach Tree Hill alleine im Haus ist und die beiden sich den nächsten nervigen Psycho-Fight der OTH-Historie liefern können.
Und auch wenn es zu diesem Zeitpunkt kaum denkbar schien: Es wurde tatsächlich noch schlimmer. Denn nach der Winterpause war an eine auch nur im Ansatz gehaltvolle Story für Clay und Quinn überhaupt nicht mehr zu denken. Zwischen Quinns ebenso sinnfreiem wie peinlichem Superhelden-Auftritt und Clays Trauer um seinen Sessel, den Chuck mit dem Bagger überfahren hat (jep, hier erübrigt sich jeder weitere wertende Kommentar…), gab es Toast-Songs, einen Kühlbox-Fetisch und einen grotesken Selbstbräunungsversuch – alles, außer einer tatsächlichen Handlung. Zwei Hauptcharaktere, die im Gegensatz zu Mouth und Skills diese Bezeichnung in der siebten Staffel tatsächlich noch verdienten, verkamen so sehr zu Pausenclowns, dass eigentlich beide einen Platz bei den enttäuschendsten Charakteren verdient hätten, wenn nicht ihre Beziehung noch enttäuschender gewesen wäre. Denn wenn die beiden tatsächlich mal gemeinsame Szenen hatten, gab es außer viel belanglosem Blabla nichts, tiefgründige Gespräche Fehlanzeige. Grundtenor nach 22 Folgen ist, dass beide mit ihrer Beziehung genauso, wie sie ist, glücklich sind: ohne Antrag, ohne Hochzeit, ohne Schwangerschaft, ohne Drama, ohne Handlung, ohne Sinn. Mag ja sein, dass das Quinn und Clay gefällt, für alle Zuschauer, die nicht in dieser Heile-Welt-Blase leben, ist es schier unerträglich und abgrundtief enttäuschend, soviel Belanglosigkeit anzuschauen.
Lena Stadelmann - myFanbase
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