Die besten Storylines 2011/2012
Die Geschichte von zwei Audreys (Haven)

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Wenn man sich "Haven" ansieht, schwankt man immer zwischen Spannung und Frustration. Spannung einerseits, wenn man als Zuschauer wieder ein paar größere Brocken bezüglich der gesamten Mythologie der Serie hingeworfen bekommt und sich fragt, wie die ganzen Puzzleteile wohl letztendlich zusammen passen werden. Frustration steht hierbei auf der anderen Seite, oder geht viel mehr mit der Spannung Hand in Hand, da man die meisten Folgen lang, in der Staffelmitte, so gar nichts oder nur winzig kleine Bausteine zugespielt bekommt. Zu Beginn der zweiten Season war es wieder soweit, ein paar mehr Informationen zu bekommen.

Zum Irrewerden spannend

Foto: Emily Rose, Haven - Copyright: Entertainment One
Emily Rose, Haven
© Entertainment One

Am Ende von Staffel eins war nun eine Frau aufgetaucht, die von sich selbst behauptete, Audrey Parker zu sein. Jetzt wurde die Handlung über drei Folgen lang fortgeführt und einem wird bald klar, dass "unsere" Audrey (Emily Rose) und die "andere" Audrey (Kathleen Munroe) die gleichen Erinnerungen besitzen. Dabei ist auch vollkommen ausgeschlossen, dass auch nur eine von beiden eine Betrügerin sein kann, denn sie können sich zweifelsfrei durch eine, bisher weitestgehend unbekannte, Geschichte aus ihrer Vergangenheit klar machen, dass sie offenbar nahezu ein und die selbe Person sind. Die Schlussszene am Ende von Folge #2.01 lässt einen dann nochmals viel verwirrter zurück, wie das in "Haven" eben nun einmal so ist, denn in dieser sollen beide Audreys auf ihren FBI-Vorgesetzten Agent Howard treffen. Während jener "unserer" Audrey schon ein paar Mal in Haven war, taucht in der Bar schließlich der Agent Howard der "anderen" Audrey auf, der nicht einmal im Mindesten Ähnlichkeit mit seinem "Doppelgänger" hat. So wird klar, dass die "andere" Audrey das Original sein muss – nur wer ist nun "unsere" Audrey? Das fragt sich wohl keiner so sehr wie sie selbst, die im weiteren Verlauf außerdem erkennen muss, dass sie Fähigkeiten besitzt, die sie als Audrey Parker nie erlernt hat; diese also noch von woanders herrühren müssen.

Das Schöne an dieser Storyline ist, wie gut beide Audreys miteinander harmonieren und zusammenarbeiten, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. So entdecken sie auch in regelmäßigen Abständen ihre Gemeinsamkeiten (selten auch einmal Unterschiede) und schließlich in der Wohnung des Agent Howards "unserer" Audrey auch eine Nachricht. Diese enthält Koordinaten, die beide zu einem bestimmten Platz führen sollen. Da "unsere" Audrey aber mit einem Fall beschäftigt ist, macht sich die "andere" Audrey allein auf den Weg und gelangt an eine Hütte im Wald, die sie mit einem höchst merkwürdigen Gesichtsausdruck betritt. Und hier fängt es wieder an, frustrierend zu werden, denn als Duke (Eric Balfour) sich kurz darauf auf die Suche nach ihr macht, findet er sie mit einem riesen Gedächtnisverlust – und das Holzhaus ist verschwunden. Natürlich erfahren wir so gar nicht, was es mit dem Haus auf sich hat, aber trotzdem muss man eingestehen, dass der Abschluss dieser Geschichte zum Irrewerden spannend inszeniert wurde. Bemerkenswert empfand ich an der Entwicklung, dass alle Erinnerungen, die sie mit "unserer" Audrey teilte, verschwunden waren, alle anderen jedoch noch in irgendeiner Form da waren. So kann sie sich noch an ihren Freund erinnern, den sie erst nach dem Umzug von "unserer" Audrey kennenlernte. Und so verlässt die "andere" Audrey Haven schließlich wieder. Trotzdem juckt es mich noch immer vor Anspannung, denn obwohl gegen Ende der Staffel wieder an der Mythologie weitergearbeitet wird, wird kein Wort mehr über das Holzhaus verloren. Und da ich finde, dass das mal so gar nicht akzeptabel ist, hoffe ich, dass diese Storyline in Staffel drei weitergeführt wird. Bis dahin hat sie sich aber schon einmal bei mir als beste Geschichte der vergangenen TV-Saison qualifiziert und findet deshalb einen Platz in dieser Liste.

Luisa Schmidt – myFanbase

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