Die enttäuschendsten Charaktere 2011/2012
Erin Silver (90210)
Das Spin-Off "90210" der Kultserie "Beverly Hills, 90210" hat laut der bisherigen Rückblicke von myFanbase noch nie wirklich überzeugen können. Stetig vertreten in den Kategorien, die sich mit den Enttäuschungen der vergangenen US-Season auseinander setzen, wundert es nicht, dass sich "90210" auch in diesem Jahr wieder einen Platz in den Flop-Listen sichern konnte.
"I don't think you can ever really be certain. But sometimes you just gotta trust your feelings and jump in."
© Paramount Pictures
Nachdem es in der ersten Staffel Annie Wilson (Shenae Grimes) und in der dritten Staffel Adrianna Tate-Duncan (Jessica Lowndes) getroffen hat, steht nun, nach der vierten Staffel von "90210", Erin Silver (Jessica Stroup) auf der Liste der enttäuschendsten Charaktere. Im Piloten der Serie galt Silver noch als einer der vielversprechendesten Charaktere von "90210", bis die Autoren ihre Ecken und Kanten größtenteils glätteten. Dennoch ist Silver, vor allem im Vergleich zu den anderen Charaktere, immer jemand gewesen, mit dem man als Zuschauer mitfiebern konnte und der einem einfach sympathisch war.
Dies änderte sich jedoch in der vierten Staffel schlagartig, was nicht zuletzt an dem absolut wahnwitzigen Liebesleben von Silver liegt, welches in der vierten Staffel den Höhepunkt hatte. Denn mit Abschluss des Finales scheint Silver nun diejenige zu sein, die eigentlich mit jedem aus der Clique schon mal ein Verhältnis hatte, obgleich man gerade bei ihr den Zuschauern mindestens drei bisherige Beziehungen als 'die große Liebe' verkauft hat.
Blicken wir also noch einmal zurück: In der ersten Staffel hat Silver sich in Dixon Wilson (Tristan Wilds) verliebt, mit dem sie eine innige Beziehung führte, und der ihre erste große Liebe war. Bis plötzlich ihre Gefühle für Ethan Ward (Dustin Milligan) erwacht sind. Dann trat Teddy Montgomery (Trevor Donovan) in der zweiten Staffel auf den Plan, die nach einigem hin und her auch zusammen gekommen sind und deren Liebe noch stärker als die von Silver und Dixon gewesen ist. Doch kleinere und größere Probleme führen auch hier zum Bruch. In der dritten Staffel verliebt sich Silver schließlich in Navid Shirazi (Michael Steger), der eigentlich mit einer ihrer besten Freundinnen zusammen ist, mit dem jedoch so glücklich ist, wie sonst mit keinem ihrer bisherigen Partner. Drei große Beziehungen, in den ersten drei Jahren der Serie.
Im vierten Jahr geht es dann schließlich steil bergab mit Navid und Silver, da sich die Autoren mehrere Hindernisse in die Beziehung schreiben. Silver beginnt nach dem vermeintlichen Aus zwischen ihr und Navid eine kurzweilige Affäre mit Greg (Niall Matter), dem Adoptivvater von Adriannas Tochter, ist bereit mit ihm nach nur wenigen Wochen die Stadt zu verlassen, wird sich dann jedoch ihrer noch vorhandenen Gefühle für Navid bewusst. Dennoch traut sich keiner der beiden, diese Gefühle offen auszusprechen, sodass es bei einer Trennung bleibt. Monatelang trauert Silver dann Navid hinterher, bis ihre (relativ neu entfachte) Freundschaft zu Liam (Matt Lanter) plötzlich zu einem One-Night-Stand führt, der scheinbar der Auslöser für die große Liebe zwischen den beiden ist. Denn als plötzlich Navid zurück kehrt und wieder mit Silver zusammen sein möchte, die ja eben die letzten Monate nur damit verbracht hat, zu bereuen, dass sie ihm nicht gesagt hat, wie sehr sie ihn noch liebt, kann sie sich auf Teufel-komm-raus, nicht zwischen Navid und Liam entscheiden.
Während man also drei Jahre lang Silver in mehr oder weniger beständigen Beziehung gezeigt hat, dachten die Autoren sich scheinbar, dass sie in der vierten Staffel - die immerhin einen Zeitraum von lediglich neun Monaten umfasst - drei Beziehungen führt, die für sie jedes Mal 'die große Liebe' bedeuten. Das ganze wirkte einfach nur mehr als lächerlich und am Ende hat Silver dadurch nicht nur massig Sympathiepunkte eingebüßt, wurde dazu einfach nur noch nervig, sondern hat auch an jeglicher Glaubwürdigkeit verloren.
Dies führte dazu, dass man irgendwie nicht umhin kam, das ganze Drama um ihre Krankheit, was im letzten Drittel der Staffel entstanden ist, einfach als vollkommen langweilig, wenn nicht sogar nervig zu empfinden. Die Autoren wollten hier sicherlich Mitleid erwecken, als Zuschauer sollte man mit Silver mitfühlen und um ihr Leben bangen, doch das ganze wurde einfach nur von ihrem ewigen Beziehungsdrama vollkommen überschattet, dass man sich als Zuschauer emotional komplett aus ihrer Storyline zurückgezogen hat, und vielmehr mit allen anderen mitfieberte.
Wäre Silver ein Teenager im Alter von 16 Jahren, der sich gerade selbst findet und in jedem Partner die große Liebe entdeckt, hätte ich die Überspitzung ihres Charakters mit einem Lächeln hinnehmen können. Wir haben hier jedoch einen Charakter, der bereits über viel (Beziehungs-)Erfahrung verfügt, sodass es einfach nur lächerlich erscheint, was sie in dieser Staffel veranstaltet hat. Die Charakterentwicklung von Silver leidet einfach darunter, da man sie durch durch ihre Handlungsstränge auf etwas reduziert hat, was überflüssig erscheint. Beziehungsdramen sind schön und gut, aber sollten nicht so vorherrschend sein, dass ein Charakter lediglich damit unterfüttert wird, und die eigentlich interessanten Entwicklungen somit vollkommen in den Hintergrund gedrängt werden.
Annika Leichner - myFanbase
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