Die verstörendsten Momente 2011/2012
#8.24 Flight (Grey's Anatomy)

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Hoffe das Beste und erwarte das Schlimmste - dies ist mittlerweile der wichtigste Rat, den man einem "Grey's Anatomy"-Fan vor jedem Staffelfinale mitgeben kann. Egal, wie viele schöne und lustige Momente wir im Laufe einer Staffel auch genießen durften, im Finale kann alles passieren und alles wieder zunichte gemacht werden. Wer das bis jetzt noch anzweifelte, dem hat spätestens das verstörende Finale der achten Staffel eine wichtige Lektion erteilt.

Tod im Wald

Gleich mehrere Hauptcharaktere brechen zu einem Flug in ein anderes Krankenhaus auf, um bei einem Eingriff zu helfen, und stürzen in bester "Lost"-Tradition irgendwo im nirgendwo, in diesem Fall in einen Wald, ab. Zunächst überleben alle, wenn auch zum Teil ernsthaft verletzt und sehr verwirrt, doch schon nach wenigen Minuten erliegt Lexie Grey ihren schweren Verletzungen. Sie stirbt nach einer dramatischen Liebeserklärung von Mark, der ihr sagt, dass er sie heiraten und drei Kinder mit ihr möchte. Dem Zuschauer schnürt es nur noch die Kehle zu. Auch wir möchten, dass Lexie und Mark heiraten und Kinder bekommen, doch das wird niemals passieren. Lexie bittet Mark auch, Meredith eine letzte Botschaft zu überbringen, die da lautet: "Ich liebe dich, du warst eine tolle Schwester!". Letztlich rollen die Zuschauertränen ungehemmt.

Lexie hat sich seit ihrem erstem Auftauchen im Finale der dritten Staffel zu einem sehr beliebten Charakter gemausert. Sie war Little Grey, die liebenswerte, witzige, manchmal etwas schrullige und unbeholfene kleine Schwester mit dem fotografischen Gedächtnis, die Meredith gelehrt hat, was es heißt, eine Familie zu haben, und die das Herz der "männlichen Hure" Mark erobern konnte. Ihr Tod trifft die Zuschauer sehr, auch wenn es der persönliche Wunsch von Darstellerin Chyler Leigh war, die Serie nach fünf Jahren zu verlassen.

Verstörend ist jedoch nicht nur Lexies Tod an sich, sondern auch die Inszenierung, an der sich die Geister massiv scheiden. Manche mögen dieses ganze Flugzeugabsturz-Szenario als genial empfinden, auf andere wirkt es eher übertrieben, zu konstruiert und ziemlich unrealistisch. Hinzukommt, dass Lexie so früh in der Folge stirbt. Das Staffelfinale ist noch nicht einmal zur Hälfte rum und schon ist ein beliebter Hauptcharakter tot. Die weiteren Ereignisse der Folge, besonders jene, die außerhalb des Waldes im Seattle Grace/Mercy West spielen, wo noch niemand etwas von der Katastrophe weiß, lässt man irgendwie nur noch über sich ergehen. Der Höhepunkt ist einfach überschritten und die Spannungskurve fällt ab.

Wir gehen in die Sommerpause, ohne zu wissen, was aus den anderen Betroffenen des Flugzeugabsturzes wird, ob Lexie wirklich das einzige Todesopfer bleibt, und welche Langzeitfolgen die Katastrophe nach sich zieht. Eine Langzeitfolge könnte der Absprung vieler Zuschauer sein, die so lange mit Mark und Lexie mitgefiebert haben und dieses tragische, abrupte Ende der Beziehung nicht akzeptieren können.

Maret Hosemann - myFanbase

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