Die enttäuschendsten Beziehungen 2011/2012
Aidan & Suren (Being Human)
Da ich im letzten Jahr noch ein Loblied über eine Beziehung in "Being Human" geschrieben habe, ist in diesem Jahr mal ein Verriss dran. Dabei muss natürlich betont werden, dass nicht die komplette Entwicklung betreffender Figuren Mist war, sondern einfach nur, wie die Kategorie schon sagt, enttäuschend.
1 ½ Vampire gegen das System
Der genaue Punkt, wieso die Beziehung zwischen Aidan (Sam Witwer) und Suren (Dichen Lachman) auf meiner Abschussliste steht, ist schlicht und ergreifend, dass sie mir in der Seele weh getan hat. Wer mit gewisser Regelmäßigkeit meinen wöchentlichen Ausführungen während der ersten und zweiten Staffel gefolgt ist, wird feststellen, dass der Charakter Aidan und ich sowieso einige Startschwierigkeiten hatten, und gerade als ich hoffte, dass er sein Leben einigermaßen in den Griff bekommt und ich ihn mehr oder weniger lieb gewonnen hatte, taucht seine Verflossene Suren auf.
Dabei sah es ja erst gar nicht so übel für künftige, spannende Geschichten mit dem WG-Vampir aus: Er hatte seinen Macher (Mark Pellegrino) getötet und schien nun endlich frei zu sein; er brauchte nur noch mit dem Vampirclan zu tun zu haben, wenn er dies eben wollte. Wer ihm einen Strich durch die Rechnung machte, war eine mächtige Vampirin (Deena Aziz), die alle "Mutter" nennen. Sie ließ ihre Tochter Suren wieder nach Boston bringen, damit diese mit Aidans Hilfe die Stadt in Ordnung bringt und über sie herrscht. Hier beginnt Aidans Dilemma, denn früher hatte er einmal tiefe Gefühle für Suren gehegt, doch diese wurde nach einem Ausrutscher ihrerseits lebendig vergraben und nun nach 80 Jahren wieder ans Tageslicht gebracht. Jetzt steht er also zwischen seinem Wunsch nach einem "normalen" Leben und seinen restlichen Gefühlen für die Vampirin. Und natürlich entscheidet er sich, zumindest aus meinem Blickwinkel gesehen, falsch und bändelt wieder mit Suren an. Von da an beginnt er aufs Neue, auf der Straße der Selbstzerstörung zu wandeln, trinkt von Lebenden und die beiden Turteltauben geraten bald immer tiefer in den Strudel der Machtkämpfe zwischen den Vampiren. Das Ungünstige für Aidan bei der Sache ist, dass Suren ihn zwar liebt, seine veränderten Einstellungen zum System aber nicht nachvollziehen kann und sie ihn dann nicht so unterstützt, wie es für ihn am besten gewesen wäre. Sie macht oftmals noch immer, was sie will, und auch wenn sie schließlich zustimmt, mit ihm zu fliehen, um ihrer Mutter und ihren Schergen zu entkommen, hält sie den Entschluss nicht lange durch und kehrt nach Boston zurück – Aidan lässt sie allein und verzweifelt in der Einöde zurück.
Das alles wäre ja einigermaßen zu verkraften gewesen, wenn wenigstens die Chemie zwischen Aidan und Suren gestimmt hätte, doch dem ist nicht so. Für mich persönlich wäre das ein wichtiger Punkt gewesen, aber nachdem ich einsehen musste, dass Suren mir so sympathisch wie ein alter Blumentopf ist und sogar Julia (Natalie Brown) eine bessere Chemie mit Aidan als seine, hüstel, "Jugendliebe" hatte, wuchs meine Skepsis hinsichtlich der Beziehung stetig. Es wundert schließlich wohl keinen, dass Suren ihren Aidan mit schlafwandlerischer Sicherheit in Richtung des Abgrundes drängt – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Aidan folgt seiner Freundin nach Boston zurück und will sie befreien. Dabei bringt er nicht nur sich, sondern auch seinen Sohn Henry (Kyle Schmid) in Gefahr, den er blind vor Gefühlen in seinen Feldzug quasi mit hineinziehen muss. Am Ende der Geschichte stehen sich ein gefangen genommener Aidan und Suren gegenüber, die ihn laut Mutters Befehl töten soll, es aber nicht kann. So kommt eines zum anderen und Mutter bringt ihre in ihren Augen schwächliche Tochter um und befiehlt, Aidan bei lebendigem Leib begraben zu lassen, wie sie es 80 Jahre zuvor schon bei Suren tat.
Am Ende der Geschichte finden wir nun also einen gebrochenen Aidan, der seelisch schlimmer zugerichtet ist als je zuvor in der Serie und für mich dann doch schwer zu ertragen war. Dabei konnte ich die ganze Zeit wirklich nicht verstehen, wieso er so versessen auf eine Beziehung mit Suren war, da sie mir zu keiner Zeit weder als eine große Stütze für ihn erschien, noch einfach nur charmant war. Einen solchen Charakter hatten wir schon in der ersten Staffel mit Rebecca (Sarah Allen) und eine Beziehung, die wieder auf genau das gleiche abzielt, hätte man uns eigentlich ersparen können. Doch ich drücke die Daumen, dass Aidan wenigstens in der kommenden dritten Staffel eine bessere Geschichte zugeteilt bekommt und dass es mit ihm und auch seinem Liebesleben endlich einmal wieder bergauf geht.
Luisa Schmidt - myFanbase
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