Die enttäuschendsten Charaktere 2011/12
Emily Prentiss (Criminal Minds, Staffel 7)

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Persönlich kann ich mich nicht erinnern, wann das letzte Mal die Auferstehung eines Charakters von den vermeintlich Toten so enttäuschend war, wie der von Emily Prentiss in "Criminal Minds". Es kommt ab und an einmal vor, dass ein Charakter aus der Serie geschrieben wird, weil der Darsteller keine Lust mehr auf die Serie hat, nicht den geforderten Lohn bekommt, den er für eine weitere Staffel verlangt oder ähnliche Gründe vorliegen. Seltener kehrt ein solcher Charakter wieder zurück. In diesem Fall verließ Paget Brewster, Darstellerin der Emily Prentiss, in der sechsten Staffel die Serie, um sich einem anderen Projekt zu widmen, das allerdings nicht in Serie ging. So kehrte sie zu Beginn der siebten Staffel wieder zurück, doch ihr Charakter verkam im Hintergrund.

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"You're disappointed with the way we handled Emily."

Foto: Paget Brewster, Criminal Minds - Copyright: 2011 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Paget Brewster, Criminal Minds
© 2011 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Erst ließ man Emily gegen Ende der sechsten Staffel untertauchen und erzählt ihren Teammitgliedern, dass sie an den Verletzungen gestorben sei, die sie durch die Folter an ihr erlitt. Doch schon in dieser Episode wird der Zuschauer aufgeklärt, dass Emily nicht tot ist, sondern in Paris sitzt, den Eiffelturm bestaunt und einen Kaffee schlürft. Es beginnt der lange Weg der Akzeptanz von Emilys Tod für ihre Kollegen und Freunde. Eine gelungene Storyline der sechsten Staffel. Mit Beginn der siebten Staffel kehrt Emily dann zurück, nachdem das Team den Mann finden und festnehmen konnte, der sie folterte. So schön ihre Wiederkehr ist, so unbedeutend wird sie im Laufe der Staffel. Zunächst ist vor allem der von Matthew Gray Gubler dargestellte Dr. Spencer Reid wütend auf Emily, da sie ihm nicht gesagt hat, dass sie nur untergetaucht ist und nicht wirklich gestorben ist. Er redet nur das Nötigste mit ihr und es wird eine nachvollziehbare Geschichte erzählt, die sich über mehrere Episoden erstreckt. Als Emily Spencer aber direkt darauf anspricht, fällt die Storyline einfach weg und Emilys Untergang ist besiegelt.

Sie beschäftigt sich damit ihre Wiederkehr zum Team und das Trauma, das sie durch die Folter von Doyles erlitten hat, zu verarbeiten, etwas, das sie wohl schon hätte tun können, als sie "tot" war. Danach erleidet sie eine kleine Schussverletzung, doch das ist nur eine winzige Randgeschichte und erzählt nichts, was der Zuschauer nicht schon über Emily weiß. Sie verschwindet gänzlich zwischen den anderen Charakteren. Kurz darauf bekommt sie von ihrem ehemaligen Chef Clyde Easter (Sebastian Roché) das Angebot das Interpolbüro in London zu leiten. Sie nimmt das Angebot schlussendlich an und führt als Grund auf, dass sie sich nicht mehr heimisch im Team fühlt. Im Grunde sah man ihren Weggang kommen, machten sich die Autoren nicht einmal die Mühe, ihr eine eigene Storyline zu geben, die die Figur über die Staffel hätte lebendig halten können. Stattdessen machte man großes Aufsehen um ihre Wiederkehr und ließ sie daraufhin wie eine heiße Kartoffel fallen.

Paget Brewster sagte gegenüber Deadline, als sie ihr Ausscheiden aus der Serie im Februar bekannt gab, dass sie sich auf kommende Projekte freue. Trotzdem bleibt nach dem Ausstieg ein bitterer Geschmack zurück, denn irgendwie konnte man sich nicht gebührend von der Figur verabschieden, sondern sah sie nur im Hintergrund dahintreiben, obwohl man durch ihre Rückkehr am Anfang der Staffel, eine wundervolle Möglichkeit hatte, sie in den Mittelpunkt zu stellen, dass ihr Ausstieg nicht all zu sehr im Hintergrund stattfindet. Sehr schade.

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Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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