Die besten Momente 2011/2012
#6.06 Am Scheideweg (Dexter)

Foto:

In jeder Serie gibt es einen Moment, wo man auf den Bildschirm starrt und mit offenem Mund da sitzt, weil man schockiert, überrascht, zufrieden und einfach nur begeistert ist, über das, was man gerade gesehen hat. In der sechsten Staffel von "Dexter" gab es leider nicht viele solcher Momente. In Wirklichkeit hatte die sechste Staffel viele Momente, die einen verärgerten, die einen enttäuschten und die die Frage aufgeworfen haben, wohin denn das Besondere, dass "Dexter" immer auszeichnete, verschwunden ist. Ich habe mich bereits in meiner Review zur Staffel genug darüber aufgeregt, wieso mich die Staffel enttäuscht hat. Doch trotz all der Enttäuschungen gibt es einen Moment, der herausgestochen ist, der begeistern konnte und der definitiv der Moment sein wird, an den ich mich immer als erstes erinnern werde, wenn ich an die Staffel zurückdenke.

"Hey little brother... miss me?"

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Nachdem die sechste Staffel für mich gut gestartet ist, wurde es von Folge zu Folge anstrengender und die Entwicklungen konnten nicht überzeugen. Seien es die Storylines oder die Entwicklung der Charaktere. Hier hat mit der Zeit etwas gefehlt und es wurde langsam Zeit, dass die Serie wieder ein Hoch aufweist. Dieses ist dann am Ende der sechsten Episode #6.06 Am Scheideweg endlich geschehen. Nachdem Dexter mit der Zeit immer wieder an seinen Taten gezweifelt hat und durch Bruder Sam mit der Religion in Berührung kam, hat man gemerkt, dass Dexter sich verändert. Er weiß nicht mehr, was mit ihm geschieht, ob er das Richtige macht und wie verzweifelt er ist. So kennt man Dexter nicht und fragt sich natürlich, wie sich das auf diesen Charakter auswirken wird. Mit der Zeit zweifelt man dann auch an sich selbst, weil man nicht weiß, ob man gut finden soll, dass Dexter sich vielleicht doch ändert, oder möchte, dass er endlich wieder der Alte wird. Es ist ein hin und her, das sich nicht ganz einordnen lässt. Die Autoren haben mit #6.06 Just Let Go das Gefühl vermittelt, dass Dexter wachsen kann, sich entwickeln kann und vielleicht doch seinen Dark Passenger hinter sich lassen kann. Doch dann sind es nur wenige Minuten, die dieses Bild komplett zerstören und einen schockieren. Dexter steht mit Nick am Strand und will ihn zum Reden bringen. Spätestens in diesem Moment weiß man, dass Dexter nicht einfach aufgeben kann, wer er ist und genau dieser Moment und die darauffolgenden Minuten sind es, die für mich den Höhepunkt der Staffel darstellen.

Dexter wird wütend, er wird böse und bringt Nick mit einer Wut um, die einen aufschrecken lässt und absolut begeistert. Das Böse in Dexter ist durchgekommen und auf eine Art, die man bisher nicht gesehen hat. Michael C. Hall hat hier eine Glanzleistung gezeigt, die mir immer wieder Gänsehaut bereitet, wenn ich daran denke. Sein gesamtes Auftreten hat die vergangenen Entwicklungen auf einen Schlag zerstört. Dexter wird nicht plötzlich der Gute, nein, er wird der Böse und wütender. Dieses Verhalten, dieser Mord bringt die gesamte dunkle Seite von Dexter zum Vorschein und dies äußert sich wunderbar durch die Rückkehr seines Bruders Brian (Christian Camargo), dem Ice Truck Killer, der uns schon in der ersten Staffel alle begeistert hat. Diese letzten Sekunden der Episode, die Worte von Brian und seine Rückkehr waren für mich mit Abstand das Beste an der gesamten Staffel, denn so konnte sich alles wieder drehen, es konnten sich neue Storylines entwickeln und die Staffel konnte dadurch wieder sehr viel an Fahrt gewinnen. Letzten Endes war dies leider nicht der Fall, denn für mich haben die Autoren die Rückkehr von Brian leider verschwendet. Sie war viel zu kurz und somit gab es im Anschluss nur eine Episode (#6.07 Die Reise nach Nebraska) die vollkommen überzeugen konnte, da sie die Beziehung von Brian und Dexter als Basis genommen hat und somit eine tolle Folge im Sinne von Guter Engel/Böser Teufel bieten konnte. Diese Entwicklung hätte meiner Meinung nach noch viel länger andauern können, womit sie die Staffel wohl gerettet hätte, doch so gibt es nur einen Moment und eine Folge, die richtig begeistern konnten und im Nachhinein bin ich froh, dass es diese Rückkehr ist, an den ich zurückdenken werde, denn so gibt es immerhin einen Moment, der heraussticht und die Staffel besonders macht. Wollen wir hoffen, dass es von diesen Momenten in der siebten Staffel wieder mehr gibt.

Alex Olejnik - myFanbase

Vorheriger Moment | Zur Hauptübersicht | Nächster Moment