Die besten Charaktere 2011/2012
Lincoln Lee (Fringe)

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Zu den besten Charakteren der Season 2011/2012 zählt der "Fringe"-Charakter Lincoln Lee und seine alternative Persönlichkeit "alt"-Lincoln Lee aus dem anderen Universum. Dargestellt werden beide Lincolns von Seth Gabel. Die erste Begegnung mit der Figur fand schon im Finale der zweiten Staffel statt. Dort lernte man allerdings nur "alt"-Lincoln kennen. Erst in der dritten Staffel wurde als der toughe, redegewandte und recht spontane, aber auch bedachte und klug handelnde Partner von Bolivia Dunham vorgestellt. Damals trug er in einem Einsatz schwerste Verbrennungen davon und musste das Team für acht Wochen verlassen, um sich zu erholen. Langsam kehrte er danach zum Team zurück, um seiner Arbeit weiter nachzugehen. Gerade mit seiner Kollegin Bolivia verbindet ihn ein enges Band, das weit über das zwischen Kollegen hinaus geht, sie sind echt Freunde, die sich alles erzählen und einander blind vertrauen.

"So, in the department of strange, what are we thinking?"

Foto: Fringe - Grenzfälle des FBI - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Fringe - Grenzfälle des FBI
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Zum Beginn der vierten Staffel ist die Brücke zwischen den Welten voll etabliert, doch niemand erinnert sich an Peter Bishop, der auch materiell komplett verschwunden ist. War dieser zuvor Partner und Freund von Olivia Dunham gewesen, tritt nun Lincoln Lee, der bereits einen kleinen Auftritt in dieser Welt in der dritten Staffel hatte. Er wird Olivias Partner, zunächst recht lose, bis er dem Team fest beitritt. In der ersten Welt, also unserem Universum, ist Lincoln einfacher Agent beim FBI, dessen Partner durch einen Formwandler getötet wird. Durch die Ermittlungen in diesem Fall kommt er zu Olivias Team und wird Mitglied eben dieses.

Er ist rein optisch völlig anders zu seinem Pendant "alt"-Lincoln aus dem anderen Universum. Er kleidet sich meist mit Anzug und Krawatte, während sich "alt"-Lincoln eher leger in Shirt und Lederjacke kleidet. Lincoln trägt zudem eine ordentliche Frisur und eine Brille. Faszinierend ist der Kontrast, der entsteht, wenn beide Charaktere miteinander zu tun haben. Denn trotz aller vor allem optischen, aber auch charakteristischen Unterschiede haben beide Lincolns sehr ähnliche Wertvorstellungen. Ich empfand "alt"-Lincoln schon in der dritten Staffel als überaus spannenden Charakter, doch durch die Einführung seiner Person auch in unserem Universum als Ersatz für Peter macht den Charakter zu einem der besten dieser Season.

Dass die Idylle der perfekt zusammen arbeitenden Universen nicht ewig halten würde, war absehbar. Sehr traurig ist an dieser Stelle, dass in diesem Zusammenhang "alt"-Lincoln mit dem Leben bezahlen muss. Gerade in dem Augenblick, als die Begegnungen von Lincoln und seinem Pendant auf einem Höhepunkt sind. Der Abschied von ihm wird gerade für seine Partnerin Bolivia schwer. Doch Lincoln selbst hat an dem Tod von "alt"-Lincoln zu knacken und sucht seine Partnerin auf. Bolivia und er leisten sich gegenseitig Beistand und es wird sehr deutlich, dass er mehr für Bolivia empfindet als nur Freundschaft. Am Anfang der Staffel konnte man diese Zuneigung zwischen ihm und Olivia bereits erkennen. Da diese schlussendlich wieder mit Peter zusammen ist, ist Bolivia ein guter Ersatz, welcher auch seine Gesellschaft genießt und nicht von anderen Problemen abgelenkt ist.

Als beide Seiten die Brücke zwischen den Welten schließen müssen, spricht Lincoln mit Peter. Dieser sagt zu ihm, dass Zuhause dort ist, wo das Herz liegt. Daraufhin entscheidet sich Lincoln dafür in das andere Universum zu gehen und bei Bolivia zu bleiben. Dieser zweite Abschied betrifft nun nicht mehr nur die Handlung in der Serie, sondern auch den Zuschauer. Nun ist es fraglich, ob man Lincoln noch einmal wieder sieht. Nichtsdestotrotz ist die Figur des Lincoln im Kontrast zu seinem Gegenstück im anderen Universum ein Glanzstück dieser Season. Er ist fesselnd seiner Geschichte zu folgen und zu beobachten wie er mit den anderen Charakteren, besonders "alt"-Lincoln und Bolivia, aber auch Walter Bishop und den anderen, interagiert. Von besonderem Interesse für diese Kolumne und die Person selbst sind hier noch die Gespräche zwischen "alt"-Lincoln und Lincoln. Sie versuchen selbst heraus zu bekommen, worum sie so verschieden geworden sind, und trotzdem so gleich. Man kommt der Frage nie auf den Grund, weil "alt"-Lincoln zuvor stirbt, doch es ist sehr informativ zu hören, dass beide exakt das selbe Leben führten und trotzdem so verschieden sind. Im Grunde liegt hier auch eine kleine persönliche Hoffnung des einzelnen Zuschauers. Man kann sich gut ihn Lincoln hinein versetzen, weil er ein wenig die Hoffnung verkörpert, dass das, was man im Leben tut, nicht unbedingt bestimmt, wer man am Ende ist.

Ich hoffe, dass wir Lincoln Lee und seinen Darsteller Seth Gabel, der beide Rolle übrigens hervorragend darstellt, noch einmal wieder sehen. Seth Gabel schafft es tatsächlich, dass man den Eindruck hat, zwei verschiedenen Darsteller vor sich zu haben, wenn er entweder "alt"-Lincoln oder Lincoln spielt. Außer der Stimme, ist dann nichts gleich zwischen den beiden Figuren. Eine schauspielerische Höchstleistung, was sicherlich auch zum Gelingen dieses wirklich großartigen Charakters, oder besser, der großartigen Charaktere, beisteuert. Falls Seth Gabel keine Gelegenheit mehr haben wird, in der finalen fünften Staffel von "Fringe" aufzutreten, ist dies ein großer Verlust für die Serie. Trotzdem wurde seine Geschichte mit dem Übertritt in die andere Welt gebührend beendet, womit man als Zuschauer sehr zufrieden sein kann.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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