Die besten Beziehungen 2011/2012
Haley James Scott & Nathan Scott (One Tree Hill)
Nach neun Staffeln ist "One Tree Hill" in der TV-Season 2011/2012 zu Ende gegangen und auch wenn man oft genug über den Teen-Drama-Veteranen den Kopf schütteln konnte (siehe unsere vergangenen Rückblicke), so gab es doch eine Konstante, die über neun Jahre überzeugen konnte: die Beziehung von Nathan und Haley. Ganz ohne Dreiecksbeziehungen oder ewiges Hin und Her gab es nie einen Zweifel an der Liebe der beiden zueinander und dennoch schafften es die Autoren, dieses Paar durch allerhand andere, durchaus originelle Probleme interessant zu halten. Die achte Staffel war dann allerdings von gähnender Langeweile gekennzeichnet – das galt auch für Nathan und Haley, bei denen bis auf die unspektakuläre zweite Schwangerschaft von Haley quasi nichts passierte. Dafür gab es dann zum Abschluss der Serie noch einmal die volle Dröhnung Drama: Nathan wird gekidnappt und Haley bangt um das Leben ihres Mannes.
"Thank you for coming home to me!"
Es ist schon eine besondere Leistung, wenn es ein Paar in die Kategorie "Beste Beziehung" schafft, das gerade mal in drei von insgesamt 13 Episoden gemeinsame Szenen hat. Aber gerade das ist der Hauptgrund dafür, dass Nathan und Haley einen Platz in dieser Kategorie erhalten haben, denn diese Beziehung wurde acht Staffeln lang so wunderbar aufgebaut und konsequent erhalten, dass die Stärke dieses Paares und ihre Liebe zueinander auch ohne direkten Kontakt perfekt funktioniert. Und auch wenn es fast schon mühelos erscheint, muss an dieser Stelle auch die Leistung der beiden Darsteller und ganz besonders die von Bethany Joy Lenz gewürdigt werden. Denn in jeder einzelnen Folge der neunten Staffel beweist sie mit ihrem eindrucksvollen Spiel von Haleys zunehmender Verzweiflung, ihrer Hilflosigkeit und ihrem unbedingten Willen, Nathan zu finden, wie bedingungslos die Liebe zwischen diesen beiden Charakteren ist.
Absolut herausragend war dabei die Szene, als Haley eine Leiche identifizieren muss, die eventuell Nathan sein könnte, und sich auf dem Weg in das Leichenschauhaus an einen gemeinsamen Moment mit Nathan erinnert. Dieser kleine Moment, der in der Serie nie vorkam, passt so perfekt in die Beziehung der beiden, dass man nur aufgrund von Haleys Erzählung das Gefühl hat, ihn tatsächlich gesehen zu haben – ein wunderbares Geschenk der Autoren, die ohne tatsächliche Naley-Szenen einen weiteren wertvollen Moment für dieses Paar gezaubert haben. Aber auch Haleys weitere Gedanken über die Möglichkeit, ihren Mann nie wieder zu sehen, gehen unter die Haut, genauso wie ihr Wutausbruch in der Polizeistation und ihre rohe Gewalttätigkeit gegenüber dem Drogendealer, der scheinbar etwas über Nathans Verbleib weiß. Während Nathan zur Tatenlosigkeit verdammt ist, kämpft Haley mit Klauen und Zähnen um ihre große Liebe und es kommen Seiten zum Vorschein, die ihr vermutlich niemand zugetraut hätte.
So überzeugend die Beziehung über diese Zeit der Trennung funktioniert, so schön ist dann letztlich das Wiedersehen der beiden, absolut großartig inszeniert mit "Never let me go" von Florence and the Machine. Mit dieser einen Folge machen die Autoren die ganzen fehlenden Naley-Momente in der neunten Staffel wieder wett: mit der Erwähnung des typischen Naley-Satzes "Always and forever", mit dem gemeinsamen Eisessen, das Haleys oben erwähnte Gedanken auf dem Weg ins Leichenschauhaus aufgreift, mit dem Moment, als Nathan seine Tochter zum ersten Mal laufen sieht. Und als wäre es damit nicht genug, feiern die Autoren die Beziehung zwei Folgen später im Finale gleich noch einmal, indem sie zwei weitere typische Naley-Momente ausgraben: das Armband in der "Cracker Jack"-Schachtel und ein Kuss im Regen.
Und so landen Nathan und Haley ein weiteres (und leider letztes) Mal in unseren besten Beziehungen: dafür, dass sie den Glauben an die große Liebe neun Jahre lang aufrecht erhalten haben, für die liebevoll erzählten, wunderbaren kleinen Momente, die diese Beziehung ausgemacht haben – und im Fall der neunten Staffel ganz besonders dafür, dass es trotz der reduzierten Drehzeiten von Bethany Joy Lenz und James Lafferty absolut gelungen ist, die Magie dieses Paares fast ohne gemeinsame Szenen durchgängig zu erhalten.
Lena Stadelmann - myFanbase
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