Die besten Storylines 2011/2012
Eheprobleme bei Owen & Cristina (Grey's Anatomy)
Cristina und Owen gehören zu jenen Paaren, die man sich gar nicht mehr aus "Grey's Anatomy" wegdenken kann. Seit der fünften Staffel fiebere ich mit den beiden mit und dabei musste die Beziehung schon einige Hürden bewältigen. Doch keine Krise scheint so belastend zu sein, wie die eine wichtige Frage, die früher oder später in jeder Beziehung aufgegriffen wird: Will man Kinder oder nicht? Am Ende der siebten Staffel wurde Cristina schwanger und sie war sich sofort sicher, dass sie eine Abtreibung möchte. Owen auf der anderen Seite wünscht sich aber sehnlichst Kinder und so nahm alles seinen Lauf.
"I should be your person!" - "Be my person!"
© 2010 ABC Studios
Weswegen dieses Problem so gut in dieser Serie funktioniert, liegt vermutlich daran, dass man beide Positionen nachvollziehen und sich nicht früh auf eine Seite stellen kann. Normalerweise ist das anders und so kann sich so ein Konflikt, wie beispielsweise auch im Spin-off der Serie, Private Practice, ziemlich hinziehen. Cristina war schon immer eher die Karrierefrau, die sich voll und ganz auf die Chirurgie konzentriert hat, da dieser Beruf ihre Passion darstellt. Als Mutter müsste sie ihre Prioritäten ändern und das möchte sie auf keinen Fall. Owen fällt es schwer das nachzuvollziehen und er gewinnt natürlich sofort den Eindruck, dass seine Bedürfnisse nicht beachtet werden. Damit ist das perfekte Dilemma geschaffen. Obwohl sich Cristina ihrer Entscheidung so sicher ist, hintergeht sie Owen nicht und wartet mit der Abtreibung, weil sie darauf hofft, nochmal mit ihm reden zu können. Meredith steht ihrer besten Freundin bei, und liefert im Gespräch mit Owen ein paar überzeugende Argumente, warum dieser endlich einen Schritt auf seine Frau zugehen sollte. Cristina könnte so werden wie Ellis Grey und Meredith hat am eigenen Leib erfahren müssen wie es ist die zweite Geige im Leben der Mutter zu spielen. Danach steht Owen Cristina bei der Abtreibung bei, doch anscheinend hat er zu voreilig gehandelt. Eine halbe Staffel später schreit Owen vor versammelter Mannschaft Cristina an und beschuldigt sie das gemeinsame Kind getötet zu haben. Diese Worte sind wie ein Knall und zeigen, dass die Wunden noch lange nicht verheilt sind.
Darauffolgend wenden sie sich an einen Therapeuten und die gemeinsamen Szenen dort gehören zu den stärksten der gesamten Staffel. Die Chemie hat zwischen Sandra Oh und Kevin McKidd schon immer gestimmt, doch während dieser Therapiesitzung liefen beide nochmal zur Höchstform auf und das Schauspiel hat einen unglaublich berührt. Beide sind verletzt und wollen einfach verstanden werden, doch es will beim besten Willen nicht klappen. Zu viele verletzende Worte wurden bereits gesagt und die verschiedenen Erwartungen an die Beziehung scheinen unüberbrückbar zu sein. Einen wichtigen Punkt stellt die Freundschaft von Cristina und Meredith dar, denn Owen wünscht sich so eine Verbindung mit seiner eigenen Frau und Cristina geht es da nicht anders. Diese Verbindung kann man leider nicht erzwingen.
Während der ganzen Zeit taten einem beide Seiten gleichermaßen Leid. So sollte es allerdings nicht ewig bleiben, denn die Autoren haben es dem Zuschauer irgendwann leichter gemacht, sich für eine Partei zu entscheiden. Cristina begann zunächst zu glauben, dass Owen sie betrügt und zu Beginn hat es den Anschein gemacht, als wären das nur Angstzustände, weil sie ihn einfach nicht verlieren möchte. Tja, da kann man sich irren, denn er hat sie tatsächlich betrogen. Natürlich ging es ihm schlecht, so ein Verhalten lässt sich trotzdem nicht zufriedenstellend rechtfertigen. Und während man glaubte, damit wäre jetzt alles vorbei, schrieben die Autoren weitere intensive Szenen, in denen Cristina unbedingt alles von diesem einem Seitensprung erfahren wollte. Obwohl das wie Folter sein muss und Owen ihr diesen Schmerz ersparen möchte, drängt Cristina auf die Wahrheit und bricht immer wieder in Tränen zusammen. Der Zuschauer sucht währenddessen auch krampfhaft nach Taschentüchern und kann bei Cristinas Leiden fast schon nicht mehr zusehen. Erstaunlicherweise habe ich dennoch nicht meine Sympathie für Owen verloren, da man ihm in jedem Moment ansah, wie sehr er sich bemüht ein guter Ehemann zu sein.
Als Folge zieht Cristina aus der gemeinsamen Wohnung aus und überlegt nach der bestandenen Prüfung vor dem American Board of Surgery Seattle zu verlassen. Nachdem sie später ihren Gefühlen freien Lauf lässt, schläft sie ein letztes Mal mit Owen und fasst trotzdem den Beschluss, das Krankenhaus zu wechseln. Damit könnte sie einen Schlussstrich ziehen, doch keiner hat wohl damit gerechnet, dass das Flugzeug, in dem sich Cristina und fünf weitere Ärzte aus dem Seattle Grace/ Mercy West befinden, auf dem Weg zu einem anderen Krankenhaus abstürzt. Die Ärzte kämpfen um ihr überleben und das könnte alles verändern, die Beziehung von Cristina und Owen inbegriffen.
Den Eheproblemen von Cristina und Owen wurde viel Zeit gewidmet und Stück für Stück hat man diesen Charakteren bei der Bewältigung ihrer Probleme zugeschaut. Dabei wussten die Schauspieler zu überzeugen und auch jede Szene ist von den Autoren passend geschrieben worden. Es ist zwar traurig, dass die beiden am Ende getrennt sind, doch der Weg dorthin wurde so herausragend dargestellt, dass diese Storyline definitiv einen Platz in dieser Kategorie verdient hat.
Lukas Ostrowski - myFanbase
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