Die besten Momente 2011/2012
#4.23 Always (Castle)

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Vielleicht dürfte schon ein kleiner Freudenschrei am Ende der dritten Staffel durch die "Castle"-Fans gegangen sein, denn Castle nutzte einen unglaublich dramatischen Moment, um Beckett endlich zu sagen, dass er sie liebt. Einen ganzen Sommer lang warteten die Zuschauer auf die entsprechende Antwort von Beckett, denn – mal ehrlich – wer hätte auch ernsthaft gedacht, dass Beckett durch den Schuss tatsächlich sterben könnte. Vielmehr war also die Frage, ob sie die Liebeserklärung auch erwidert.

"I almost died and all I could think about was you. I just want you."

Natürlich kam es, wie es kommen musste. Beckett hatte die Liebeserklärung zwar mitbekommen, doch Castle gegenüber gab sie vor, sich an nichts mehr zu erinnern, was nach dem Schuss geschehen war. Nichts war es also mit dem Paar und die Zuschauer konnten sich fortan auf noch eine Staffel lang hin und her zwischen den beiden einstellen.

Dass dies ziemlich zermürbend sein würde, war ab dem Moment klar, als Beckett ihrem Psychiater gestand, dass sie sich an wirklich alles erinnern konnte, also auch an Castles "Ich liebe Dich". Manch einer befürchtete nun, dass dieses "kriegen sie sich"-Spielchen jetzt noch über mehrere Staffeln lang in die Länge ziehen könnte. "Bones" hat dies ja bis zum Äußersten ausgereizt und die beiden Hauptcharaktere dann schließlich nach sechs Staffel in einer Hals-über-Kopf Aktion quasi unter Ausschluss der Zuschauer zueinander finden lassen.

"Castle" macht es hier deutlich besser, denn am Ende der vierten Staffel kommt es endlich zu einem klärenden Gespräch zwischen Castle und Beckett. Castle hatte zwei Episoden zuvor schon erfahren, dass Beckett von seinem Liebesgeständnis wusste und konfrontiert sie in einem Streit schließlich damit. Beckett, die im Laufe der Staffel endlich ihre Angst überwunden hatte und kurz davor war, Castle selbst ihre Gefühle zu gestehen ist jedoch wütend darauf, dass Castle sich wieder einmal in den Fall um den Mord an ihrer Mutter Johanna eingemischt hat und ihr wichtige Informationen vorenthalten hat. Castle hat es schließlich satt, dass Beckett nicht erkennen will, dass er für sie da ist, in guten wie in schlechten Zeiten und kündigt die Zusammenarbeit mit ihr endgültig auf.

Beckett trifft dies zunächst nicht sonderlich, da der Ärger über das Schweigen bezüglich der Informationen sie tief getroffen hat. Als sie jedoch kurze Zeit später auf den Schützen trifft, der sie angeschossen hat und dabei in Lebensgefahr gerät, kann sie an niemand anderen mehr denken, als an Castle. Verzweifelt ruft sie nach ihm und glaubt sogar, seine Stimme zu hören, obwohl es letztendlich ihr Partner Kevin Ryan ist, der ihr auf dem Dach einen Hochhauses das Leben rettet.

Dies gibt Beckett jedoch zu denken. Sie quittiert ihren Job und such sofort Castle auf, wohl wissend, dass sie ihn mit ihrer Ablehnung und ihren Vorwürfen gekränkt hat. Als sie vom Regen durchtränkt in seiner Tür steht und einfach nur "dich" auf seine Frage antwortet, was sie wollen würde, fällt endlich die Mauer zwischen den beiden Charakteren. Ein leidenschaftlicher Kuss besiegelt schließlich das Ende der Freundschaft und den Beginn einer Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren.

Natürlich könnte manch einer nun daherkommen und sich beschweren, dass die ganze Situation äußerst kitschig ist. Vor allem als Castle Becketts Bluse aufknöpft und er ihre Narbe ganz zärtlich berührt. Aber Liebesszenen müssen ein wenig kitschig und übertrieben romantisch sein. Dafür sehen wir ja schließlich fern. Hauptsache, es gibt dem Zuschauer ein gutes Gefühl, und dies kann die Szene definitiv transportieren.

Für mich gehört die Szene, als Beckett und Castle endlich zueinander finden, zu den schönsten Momenten der vergangenen TV-Season, denn es wirkt nach all dem Hin und Her, nach den Lügen und den Ausflüchten der Beiden zu dieser Zeit dann doch ehrlich und aufrichtig. Vor allem aber kommt es für die Serie genau zum richtigen Zeitpunkt.

Melanie Wolff - myFanbase

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