Die besten Beziehungen 2012/2013
Finch & Reese (Person of Interest)

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Bereits in unseren letzten Rückblick hatte es das ungleiche Männergespann geschafft, auf voller Linie zu begeistern und überzeugte damals vor allem durch die unglaubliche Chemie der beiden Hauptdarsteller Michael Emerson und Jim Caviezel. Und auch in der zweiten Staffel der Crime-Serie, in der die Geschichten intensiver sind und vor allem einen deutlicheren seriellen Charakter bekommen haben, überzeugen die beiden in ihrem Zusammenspiel.

"I'm proud of you, Finch. You've really gotten comfortable with your breaking and entering duties." "Thank you for appreciating my descent into deviant behavior, Mr. Reese."

Foto: Jim Caviezel & Michael Emerson, Person of Interest - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Caviezel & Michael Emerson, Person of Interest
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Reese und Finch könnten unterschiedlicher nicht sein, aber dass die Ereignisse, die die beiden in der ersten Staffel durchlebt haben, sie ein Stück weit zusammen geschweißt und zu etwas wie richtigen Freunden haben werden lassen, zeigen bereits die ersten zwei Episoden, in denen Reese sich durch nichts und niemanden aufhalten lässt, Finch aus den Fängen der mysteriösen Root zu befreien. Obwohl klar wird, dass Finch alles so ausgelegt hat, dass Reese auch ohne ihn weiter machen könnte, zögert Reese nicht eine Sekunde, sich an Roots Fersen zu heften.

Dass die beiden Männer mittlerweile eine gewisse Verbindung zueinander haben und wissen, wie der jeweils andere tickt, merkt man in jeder einzelnen Szene dieser ersten Episoden. Finch hinterlässt Reese kleine Spuren und Zeichen, die Reese ohne viel zu überlegen zu deuten weiß und Finch letztendlich nach New York zurück holen kann. Dabei macht Reese klar, dass Finch ihn schon so oft aus schier unmöglichen Situationen geholt hat und durch seinen eigenen Einsatz schließlich sogar schon vor dem Tod bewahrt hat, dass es nur recht und billig ist, dass er ihn auch nicht im Stich lässt, wenn er ihn braucht.

Im Laufe der Staffel werden beide Charaktere zwangsweise irgendwann von ihrer Vergangenheit eingeholt. Reese muss sich mit ehemaligen Kollegen der CIA herum plagen und muss der Tatsache ins Auge sehen, dass seine Entscheidungen von damals jetzt ihren Tribut fordern. Und als er kurz davor ist, sein Leben zu verlieren und dann sieht, dass Finch sich nicht einmal von der tickenden Bombe um seinen Körper abhalten lässt und bis zur letzten Sekunde selbst zu versuchen, ihn zu retten, da merkt man, dass die beiden Männer mittlerweile mehr verbindet als eine pure Zweckgemeinschaft. Finch hat Reese eine neue Chance zum Leben gegeben und Reese weiß dies zu schätzen.

Selbst als schließlich Finch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird und Reese allen Grund dazu hätte, sich darüber zu ärgern, dass Finch ihn niemals wirklich von der wahren Natur der Maschine und seiner eigenen Involvierung in den Fall um den Tod seiner Freundin in Kenntnis gesetzt hat, da lächelt er nur. Beide wissen, dass sie auf ihrem Weg bislang Fehler gemacht haben. Aber sie wissen auch, dass sie durch ihre gemeinsame Arbeit miteinander ein Stück weit dafür Buße tun und den Menschen etwas zurückgeben können.

Obwohl man jetzt meinen könnte, dass dies alles unglaublich schwer und melancholisch klingt, so funktionieren die beiden "Agenten" am besten in den alltäglichen Fällen, die ihnen die Maschine Woche vor Woche auf den Tisch legt. In kleinen Szenen voller liebevoller Anspielungen und süffisanter Kommentare wachsen Finch und Reese aneinander. Es ist ungeheuer witzig dabei zuzusehen, wie überrascht Reese jedes Mal ist, wenn Finch ihm mitteilt, dass er soeben ein ganzes Hotel gekauft hat oder sich selbst als Mitarbeiter in eine Firma eingeschleust hat. Und Finch erkennt mehr als einmal, dass er sich glücklich schätzen kann, dass er jemanden wie Reese an seiner Seite hat, der auch mal einen unkoventionellen Weg beschreitet und nicht zögert, die Fäuste fliegen zu lassen.

Es macht Spaß, den beiden dabei zuzusehen, wie sie gegen die unterschiedlichsten Gegner in den Ring steigen und nur dann wirklich erfolgreich sein können, wenn sie zusammen arbeiten. Es macht Spaß, dabei zu sein, wie Finch über sich hinaus wächst und auch einmal bereit ist, Risiken einzugehen. Und es macht Spaß zu sehen, wie Reese langsam aber wieder Vertrauen zu einem Menschen fasst. Der Zuwachs von Hund Bear, den Reese während eines Falls befreit, bei sich aufnimmt und schließlich Finch überlässt, damit der auch hin und wieder mal sein Schneckenhaus, sprich die Bibliothek, verlässt, ist dann noch das i-Tüpfelchen der zweiten Staffel.

Kurzum, die freundschaftliche Beziehung, die Finch und Reese in dieser Staffel intensiviert haben, gehört definitiv zu den besten Beziehungen der vergangenen TV-Season, denn sie wirkt natürlich und nachvollziehbar, ist dabei spannend in Szene gesetzt und an den richtigen Stelle mit einer perfekten Dosis Humor gewürzt. Einfach nur fantastisch.

Melanie Wolff - myFanbase

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